Ein Rennrad für alles. Und jeden. Vom flachen Frühjahrsklassiker bis zu den Hochgebirgsetappen der großen Rundfahrten. Für leichte Bergflöhe genauso wie für den antrittsstarken Sprinter: Treks neues Madone SLR ist seit dieser Saison das Allzweckgerät für die Profis vom Team Lidl-Trek. Damit folgen die US-Amerikaner dem Trend, die einst klar getrennten Aero- und Leichtbau-Serien wieder zu einer Modellreihe zusammenzuführen.
Der Name Émonda verschwindet, übrig bleibt das Madone, das in nun achter Generation vor allem eine extreme Schlankheitskur hinter sich hat: Satte 320 Gramm wurde das Rahmen-Set leichter – ohne in Sachen Aerodynamik Kompromisse einzugehen, wie Trek verspricht. Als Komplettgewicht zeigte die RB-Waage für die SLR 9 AXS-Topversion nur 7,2 Kilo an.
Eine Tatsache, die vom ersten Pedaltritt anzuspüren ist. Selten hat uns ein Renner schneller in seinen Bann gezogen. Das neue Madone SLR "geht ab wie eine Rakete", so umschrieb es einer der Testfahrer. Die Beschleunigung ist beeindruckend, in Nullkommanichts ist das Madone SLR auf Tempo gebracht und begeistert mit sehr lebendigem, agilem Fahrverhalten. Hier spürt man den Einfluss der Lidl-Trek-Profis auf die Entwicklung. Dank der 51 mm hohen Bontrager Aeolus-Laufräder hält das neue Madone den Speed lässig – gefühlt mit nur einem Bein. Ob und wie stark dabei Aero-Features wie die schlanken Trinkflaschen oder der schon ikonische "Iso-Flow"-Luftdurchlass im Sitzrohr durchschlagen, lässt sich ohne Windkanalmessung zwar nicht quantifizieren. Den endschnellen Vollblut-Racer gibt das Madone allerdings sehr überzeugend, das steht bereits nach wenigen Kilometern im Sattel außer Frage.

Ob im Flachen oder am Berg, das neue Madone SLR agiert in beiden Bereichen auf Top-Niveau.
Ein Gedanke drängte sich allerdings bei den Testfahrten auf: Zwar firmiert Treks neues Performance-Bike unter dem Namen Madone, sein lebendiger Charakter lässt aber nach einhelliger Meinung der Testfahrer eher an das leichte Émonda denken. Das doch recht wuchtige Vorgänger-Madone war ein Aero-Bolide wie aus dem Bilderbuch: mit sehr flächigen Rohrprofilen und einer kompakten Sitzgeometrie. Das neue Madone hingegen erinnert mit seinem leichtfüßigen Charakter und den schon optisch schlankeren Formen mehr an das Émonda. Das spürt man vor allem, wenn die Straße ansteigt. Egal, ob bei fünf oder 15 Prozent Steigung – das Madone trägt den Fahrer leichtfüßig zur Passhöhe. Die erstklassig funktionierenden Red AXS-Komponenten der Sram-Topgruppe tragen ihren Teil dazu bei: mit präzisen Gangwechseln, schlüssig gewählter Übersetzung mit 10–33er-Kassette und geringem Gewicht. Bergab glänzt die Red mit perfekt dosierbaren Bremsen.
Auch im Hinblick auf Komfort hat das neue Madone deutliche Fortschritte gemacht – an der Front wie auch am Heck flext es ordentlich. Zudem lobten die Tester das mit 38 cm schmale, gut in der Hand liegende RSL-Cockpit.
Ein Nachteil der Iso-Flow-Technologie ist der begrenzte Verstellbereich der Sitzhöhe. Trotz clever konstruierter Stütze lässt sich die Sattelhöhe um maximal sechs Zentimeter verstellen. Alternativ bietet Trek eine längere Stütze an.
Clever konzipiert sind die Halter für die schlanken Aero-Trinkflaschen am Madone: die nehmen auch normale, runde Bidons auf – sehr praktisch bei Renneinsätzen und auf Events.
Das gefällt 👍
Ab dafür! Nur wenige Rennräder beschleunigen so explosiv wie Treks neues Madone SLR. Sehr beeindruckend.
Das weniger 👎
Das Iso-Flow-System schränkt die Sattelhöhenanpassung leider etwas ein und macht sie komplizierter.
Das perfekte Rad für...
... alle, die einen Performance-orientierten Profi-Renner auf absolutem Topniveau suchen, der vom Sprint- bis zur Bergetappe wirklich alles mitmacht.
*Größe M, ohne Pedale