stimmiger Marathon-Renner
toller Komfort
fünf Ausstattungsvarianten
etwas übergewichtig
Das Caledonia gefällt auf stundenlangen Ausfahrten auf glattem Asphalt ebenso wie auf Kopfsteinpflaster, schlechten Straßen und geschotterten Abkürzungen. Zwei variable Flaschenhalter-Positionen am Unterrohr ermöglichen die Mitnahme größerer Trinkflaschen, Gewindeösen für Schutzbleche und/oder Gepäckaufnahme erweitern den Einsatzbereich.

Trotzdem wahrt das Caledonia bewusst eine gewisse Distanz zum Gravelbike: "nur" 34 Millimeter breite Reifen nimmt es maximal auf. Ebenso klar grenzt es sich von wettkampforientierten Rennrädern ab: Die Geometrie bringt den Fahrer in eine eher aufrechte Haltung, das Handling des Rades: unaufgeregt. Lenkbefehlen folgt das Caledonia zwar willig, richtet sich aber gerne schnell wieder auf – ein langer Radstand samt flachem Lenkwinkel sowie ein Gabelnachlauf von 60 Millimetern zeichnen hierfür verantwortlich.

Zum Langstreckenkonzept passen die tollen Komfortwerte, die der Rahmen in der RB-Labormessung bestätigte – Gewichte und Steifigkeiten gehen in Ordnung.

Auch die Ausstattung passt größtenteils zum Einsatzzweck, etwa der breite Lenker und die 30-mm-Reifen. Zumal der geringe Drop des Lenkers eine etwas gemäßigtere Gangart empfiehlt: Beim Sprinten stoßen die Handgelenke am Oberlenker an.
Umso mehr staunten die Tester über den serienmäßig montierten Leistungsmesser samt Semi-Kompaktkurbel – beides erscheint mit Blick auf die komfortorientierte Ausrichtung und Zielgruppe nicht ganz schlüssig.


Fazit: Das Caledonia fährt fast durchgängig eine konsequent komfortable Linie: ein Rad für Langstrecken- Fans, die es vielseitig mögen. Sportfahrer und Gravelpiloten kommen weniger auf ihre Kosten.