Specialized präsentiert das neue Endurance-Rennrad Roubaix SL8. Die neueste Version des Rennrads für die Langstrecke soll mit noch mehr Komfort für den Fahrer glänzen. Dabei lag das Hauptaugenmerk auf der neuen Future Shock 3.0-Technologie.
Futureshock – was ist das?
Die Futureshock ist eine von Specialized entwickelte Federung oberhalb des Steuerrohrs. Sie bietet mithilfe von Federn einen 20 mm reibungsfreien vertikalen Versatz bei Unebenheiten zwischen Vorbau und Steuerrohr. Oder einfacher erklärt: Nur der Vorbau ist gedämpft und bewegt sich am Steuerohr hoch und runter! Der Vorteil: Das Rad bewegt sich "nach oben", in Richtung der Hände, der Speed und Vortrieb wird dadurch nicht beeinträchtigt. Radstand und Lenkwinkel bleiben, im Gegenzug zu Geometrieveränderung durch eine Federgabel, unverändert. Durch die Futureshock-Federung soll der Fahrer eine deutliche Entlastung spüren und Ermüdungserscheinungen verhindert werden.
Details des neuen Endurance-Rennrads Specialized Roubaix SL 8
Die neue Futureshock 3.0, also die Federung oberhalb am Steuerrohr, ist das eigentliche Highlight des neuen Endurance-Renners Specialized Roubaix SL8. Rund drei Jahre benötigten die Ingenieure, um die Weiterentwicklung der bekannten Futureshock 2.0 zur Serienreife zu bringen.
Specialized spricht davon, dass die neue Futureshock besser anpassbar, abstimmbar und langlebiger sein soll. Gerade auf Unebenheiten soll sie helfen, die Hände ruhig am Lenker zu halten und eine "geschmeidigere" Fahrt gewährleisten.
Die Dämpfung ist durch den bereits bewährten Drehknopf, der am Steuerkopf sitzt, in zwei Dämpferhärten einstellbar. Zu der bereits verbauten Feder werden beim Kauf zwei weitere Federn unterschiedlicher Stärke mitgeliefert. So soll die Einstellung der eigenen Vorlieben beim Federungsverhalten zusätzlich angepasst werden können.
Das neue Specialized Roubaix ist nicht nur das laufruhigste Rennrad der Welt, sondern auch sehr leistungsfähig und macht einfach Spaß beim Fahren. John Cordoba, Sr Product Manager Road & Gravel Specialized
Insgesamt gibt es drei Versionen der neuen Futureshock, die in unterschiedlichen Modellen des Roubaix verbaut werden. 3.3 ist sehr individuell voreinstellbar und auch während der Fahrt justierbar. Die 3.2 ist ebenfalls flexibel einstellbar, kommt aber bereits mit der Einstellung und dem besten Kompromiss für alle Bereiche, sodass der Fahrer einfach nur fahren muss, lautet die Aussage von Specialized. Beide Versionen sind hydraulisch gedämpft. Die 3.1 lässt sich ebenfalls auf die Bedürfnisse des Fahrers einstellen, ist allerdings nicht hydraulisch. Gut zu wissen: ein späteres Upgrade auf 3.2 oder 3.3 ist jederzeit möglich.
Weitere Merkmale
Nicht nur am Cockpit des Specialized Roubaix SL8 gibt es Verbesserungen. Durch ein spezielles Design der Klemme innerhalb des Rahmens am Sitzrohr sitzt die Sattelklemmung um 65 mm tiefer und die D-Shape-Sattelstütze kann dadurch mehr Flexibilität durch die erhöhte Hebelwirkung gewinnen. Der Hinterbau ist dafür starr gehalten und im Gesamtpaket soll diese AfterShock genannte Technologie eine Fahrt ohne Einbußen bei der Effizienz sicherstellen.
Der Top-Rahmen in Größe 56 wiegt 828 g und ist somit 50 g leichtere Rahmen seinem Vorgänger gegenüber. Außerdem wurde er aerodynamisch leicht überarbeitet. Unter anderem wurden die Sitzstreben mit neuen Aero-Formen versehen und zusätzlich weiter abgesenkt. Dazu kommt ein leicht tiefer angesetztes Unterrohr. Specialized verwendet für den Rahmen des High-End-Modells seine Premium-Carbonfasern Fact 12r.
Der Rahmen des Highend-Modell des Roubaix SL8 wiegt 50 g weniger als der Vorgänger und wird aus den hauseigenen Premium Carbonfasern Fact 12r gefertigt.
Der größte Unterschied am Rahmen zum Vorgänger besteht in der 10 mm breiteren Gabel. Bei der Reifenwahl besteht dadurch jetzt die Möglichkeit, bis zu 40 mm breite Pneus zu montieren. Dadurch kann der Komfort noch weiter vergrößert und die Einsatzvielfalt erhöht werden.
Montagepunkte für drei Flaschenhalterungen, einer Top Tube Bag sowie Schutzbleche sind ebenfalls vorhanden. Ein reines S-Works-Rahmenset ist auch erhältlich und kostet 5500 Euro. Alle weiteren Spezifikationen und Preise in der Tabelle unten.
Unser Redakteur Thomas Terbeck testete das neue Specialized Roubaix bereits auf über 100 Kilometern.
Erste Fahreindrücke Specialized Roubaix SL8 Expert
Zwar war die Futureshock 2.0 schon gut in ihrem Federungsverhalten, drückte dem ein oder anderen Fahrer dennoch so manches Mal zu "rigoros" und etwas zu "unrythmisch" zu weit ein. Die neueste Version dagegen fühlt sich wesentlich ausgewogener, stimmiger und angenehmer an.
Harmonischer Fahreindruck auf Kopfsteinpflaster. Die neue Futurshock 3.0 zeigte im Test keine Schwäche.
Der einfache Austausch der Federn fiel besonders positiv auf. Mit wenigen Handgriffen und ohne die Einstellungen des Lenkers zu verändern oder komplett zu demontieren, gelingt dies in wenigen Minuten. Schön zu sehen in der Bildergalerie.
Getestet wurde das Endurance-Rennrad Roubaix SL8 in der Version "Expert" mit der Sram Rival eTap AXS von unserem Redakteur Thomas Terbeck unter anderem auf harten, unrhythmischen Untergrund, wie z. B. Kopfsteinpflaster. Die Entlastung der Hände und des gesamten Oberkörpers war deutlich und wirkte Ermüdungserscheinungen entgegen. Die Kontrolle über das Rennrad auf solcher Oberfläche gefiel gut. Selbst auf schlüpfrigen Kopfsteinplasterpassagen bergab, wo es per se schon schwierig ist zu fahren, beeindruckte die Dämpfung unseren Tester. Im Gesamtpaket dürfte die neue Abstimmung der Futureshock 3.0 gerade auf Langstrecken ein Mehrwert für viele Fahrer bieten.
Trotz des Gewichts von 8,6 kg in der Version "Expert" gefiel das Roubaix auch an Anstiegen.
Gut gefiel auch die spielerische Leichtigkeit, trotz des laut Daten angegebenen Gewichts von 8,6 kg, mit der das Specialized Roubaix SL8 Expert daherkommt. Ein leichtes, recht spritziges und antrittsstarkes Endurance-Rennrad, und das auch bei Anstiegen, wären die ersten Worte für eine Beschreibung dieses Bikes. Die montierten S-Works Mondo 2.0 Reifen mit 32 mm zeigten eine ansprechende Performance.
Die 12fach Sram Rival eTap AXS zeigte keine Schwächen, die Schaltvorgänge waren schnell und präzise. Die Übersetzung mit 46/33er Kettenblättern vorn und 10-36er Kassette war stimmig.
