Test: Newmen Advanced A.50

Preisattraktive Carbonlaufräder von Newmen
Test: Newmen Advanced A.50

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Zuletzt aktualisiert am 08.05.2024
Die neuen Newmen Advanced A.50-Laufräder im Set aus Vorder- und Hinterrad
Foto: ROADBIKE-Magazin/Agron Beqiri

Kurz und knapp

  • zwei neue Laufradmodelle: Advanced A.50 für die Straße, Advanced G.34 für Gravel
  • jeweils 898 Euro pro Laufradsatz
  • erhältlich: ab sofort
  • Set-Gewicht: 1470 bzw. 1330 Gramm
  • 23 bzw. 25 Millimeter Maulweite
  • Maximales Systemgewicht: 130 Kilogramm
  • Straßenmodell Advanced A.50 bereits exklusiv von ROADBIKE getestet, Ergebnis: überragend

Test: Newmen Advanced A.50

Newmen Components bringt neue Carbonlaufradsätze für Road und Gravel auf den Markt, die den Highend-Modellen der Marke in nichts nachstehen sollen, aber nur einen Bruchteil davon kosten. Der Preis unter 900 Euro ist sehr attraktiv, die Leistung stimmt ebenfalls, wovon sich ROADBIKE exklusiv überzeugen konnte: In einem Vergleichstest von zehn Carbonlaufradsätzen unter 1200 Euro sammelten die Newmen Advanced A.50 88 Punkte – und sicherten sich damit einen Preis-Leistungstipp (siehe ROADBIKE-Ausgabe 05/24, hier bestellbar).

Die neuen Newmen Advanced A.50-Laufräder in einem Specialized Allez Sprint.
Moritz Pfeiffer

Die Advanced A.50 waren dabei so brandneu, dass sie zum Erscheinungsdatum des Tests noch gar nicht auf dem Markt erhältlich waren. Im Vergleichstest, bei dem auch Modelle von Aerycs, Giant, Leeze, Mavic, Novatec, Roval, Scope, Shimano und Zipp teilnahmen, waren die Advanced A.50 mit ihren 898 Euro die preisgünstigsten Modelle – wirkten dabei im Vergleich zur Konkurrenz mitunter aber deutlich teurer und zeitgemäßer. Das liegt zum einen an der breiten Felge, zum anderen an eigenständigen technischen Lösungen von Newmen wie die Hybridnabe oder das eigene Tubeless-Ventilsystem.

Zunächst zur auffällig breiten Felge: Diese misst innen 23 Millimeter, außen 32,5 Millimeter und ist 50 Millimeter hoch. Trotz dieser Dimensionen bringt das Set aus Vorder- und Hinterrad aber gerade mal 1455 Gramm auf die ROADBIKE-Waage. Übrigens: Die Felgen kommen klassisch mit Haken.

Die Hybridnabe Newmen Fade R SJ mit 21 Loch ist insofern technisch eigenständig, als dass sie auf der einen Seite auf Straight-Pull- und auf der anderen auf J-Bend-Speichen setzt. Laut Newmen reduziert diese Kombination nicht nur die Speichenanzahl und verbessert die Aerodynamik, sondern bietet auch genügend Seitensteifigkeit für präzises Handling und gute Kraftübertragung. Kein leeres Versprechen, denn auf den ROADBIKE-Prüfständen erreichten die Advanced A.50 sehr gute Steifigkeitswerte von vorne 82 und hinten 86 Nm/°.

ROADBIKE-Magazin/Agron Beqiri

Ebenfalls technisch eigenständig ist das bereits von anderen Newmen-Laufrädern bekannte Streem Aero Valve Ventil. Dabei handelt es sich um ein System, bei dem die Tubelessventile komplett in den Felgen integriert sind. Die Felge wird dann von außen mit einem kleinen Stopfen verschlossen. Das sieht zum einen sehr aufgeräumt aus, zum anderen verspricht Newmen einen aerodynamischen Vorteil von 1,5 Watt bei 45 km/h gegenüber traditionell außen liegenden Tubelessventilen. Wer lieber klassisch mit Schläuchen fährt: Auch das ist technisch kein Problem (dann aber mit außenliegendem Ventil).

ROADBIKE-Magazin/Agron Beqiri

Auch in der Praxis wussten die Advanced A.50 zu überzeugen: Die Lager laufen auffällig leicht, die Laufräder beschleunigen für ihre Höhe ausgesprochen agil, halten hohes Tempo sehr gut, lenken präzise und bieten sehr viel Komfort. Das liegt natürlich auch an den Reifen, die angesichts der großen Maulweite sehr breit bauen und entsprechend mit etwas geringerem Luftdruck gefahren werden können. Als optimales Gesamtpaket empfiehlt Newmen übrigens 25 bis 32 Millimeter-Reifen, die beste Aerodynamik sollen 28- oder 30-Millimeter-Pneus bieten.

Zwei kleine Kritikpunkte: Zum einen lief das im Neuzustand perfekt aufgebaute Vorderrad nach den Labor- und Praxistests leicht unrund und müsste nachzentriert werden, zum anderen sind seitliche Windböen bei den 50-Millimeter-Felgen natürlich spürbar. Wer maximale Laufruhe sucht, sollte zu niedrigeren Modellen greifen, verzichtet dann aber natürlich auf die aerodynamischen Vorteile einer hohen Felge.

Die neuen Newmen Advanced A.50-Laufräder im GST-Windkanal in Immenstaad
Newmen Components

Gute Aerodynamik hat sich Newmen übrigens auf die Fahnen geschrieben: Die neuen Advanced A.50 sollen mit erheblich teureren Wettkampf-Laufrädern von DT Swiss, Bontrager, Zipp und Roval nicht nur mithalten können, sondern diese im Windkanal teilweise sogar hinter sich gelassen haben. In Ermangelung eigener Windkanaltests können wir dies nicht verifizieren, schnell fühlten sie sich in der Praxis aber allemal an.

Erhältlich sind die Newmen Advanced A.50-Carbonlaufräder ab sofort – übrigens mit den Freiläufen Shimano HG, Shimano Microspline oder Sram XDR.

Neues Gravelmodell Newmen Advanced G.34

Ebenfalls neu im Hause Newmen sind die Advanced G.34-Gravellaufräder, die wir allerdings noch nicht getestet haben. Die G.34 kommen laut Newmen mit aerodynamisch optimierter, robuste Carbonfelge mit matter Oberfläche, die – anders als das Straßenmodell Advanced A.50 – auf ein angewinkeltes Hookless-Felgendesign. Sprich: Die montierten Reifen müssen Tubeless-ready sein. Newmen empfiehlt Reifenbreiten von 35 bis 50 Millimeter.

Die Felge der neuen Newmen Advanced G.34-Carbonlaufräder
Newmen Components

Auch hier sind die Felgendimensionen ordentlich: Satte 25 Millimeter beträgt die Maulweite, außen sind es derer 31. Mit ihrer 34-Millimeter-Felgenhöhe liegt das Setgewicht der G.34 bei sehr attraktiven 1330 Gramm. Natürlich sind auch Newmens neue Gravellaufräder mit dem internen Tubelessventilsystem kompatibel und kommen mit der 21-Loch Fade R Hybridnabe.

Auch hier beträgt der Verkaufspreis attraktive 898 Euro, und die Laufräder können bis zu einem Systemgewicht (Fahrer, Rad, Ausrüstung) von 130 Kilogramm gefahren werden.

Die Vorderradnabe der neuen Newmen Advanced G.34-Carbonlaufräder
Newmen Components