Kurz und knapp
- erster eigener Leistungsmesser von Campagnolo
- Kurbelstern-basiert mit 16 Dehnmessstreifen und Gyroskop-Sensor
- erhältlich für Super Record Wireless-Gruppe
- Kurbellängen: 170, 172,5 und 175 mm
- Kettenblattabstufungen: 45/29, 48/32, 50/34
- Gewicht: keine Angabe
- Preis: 2240 Euro
Herstellerinformationen, Ausführungen und Preis
HPPM – High Precision Power Measurement – so heißt Campagnolos erster eigener Leistungsmesser, den die italienische Komponentenmarke heute der Weltöffentlichkeit präsentiert. Der HPPM-Leistungsmesser von Campagnolo gehört zur Familie der ‚spiderbased‘ Power Meter, d.h. er ist auf dem Kurbelstern positioniert. Zunächst gibt es ihn in einer Ausführung: zugehörig zur Top-Gruppe Super Record Wireless, die Campagnolo letztes Jahr neu vorgestellt hat.

Gut 300 Kilometer konnte die ROADBIKE-Testcrew um Jakob Heni und Lara von Kürten bis zum Ende des Presse-Embargos mit dem neuen Campagnolo-Leistungsmesser sammeln. Der Praxiseindruck: durchaus positiv!
Zur technischen Seite: Campagnolo hat sechzehn rautenförmig angeordnete Sensoren in die Kurbel integriert, die das Drehmoment in Newtonmetern messen. In Kombination mit einem ebenfalls integrierten Gyroskop – einem Kreiselsensor, der die Rotationsgeschwindigkeit misst – wird die Leistung des Radsportlers in Watt in Echtzeit errechnet. Campagnolo verspricht eine Messgenauigkeit von +/- 1 Prozent, auch dank der hochfrequenten Datenerfassung: Die Signale der 16 Dehnungsmessstreifen und des Gyroskops werden alle fünf Millisekunden gemessen, eine hohe Übertragungsfrequenz von 200 Hertz soll eine möglichst genaue Auslesung garantieren.
Die Super-Record-Kurbel selbst ist ausgestattet mit einer Ultra-Torque-Titanachse und Kurbelarmen aus unidirektionaler Carbonfaser. Erhältlich sind die Kurbelarmlängen 170 und 172,5 sowie 175 Millimeter, jeweils mit Campas neuen Kettenblattabstufungen 45/29, 48/32, 50/34.

Die Campagnolo Super Record-Kurbel mit Titan-Achse und Carbon-Kurbelarmen kostet mit integriertem Leistungsmesser HPPM 2240 Euro. Das Magnetladekabel passt auch zu Schaltwerk und Umwerfer der Super Record Wireless-Gruppe.
Campagnolos HPPM-Powermeter arbeitet Akku-betrieben, eine Ladung per Magnetladekabel dauert vier Stunden und hält dann laut Campagnolo für einen Monat Nutzung. Der Preis ist happig: Als UVP ruft Campagnolo 2240 Euro für die Super Record-Kurbelgarnitur mit dem integrierten Leistungsmesser HPPM auf.
Erster Test: Campagnolo HPPM-Leistungsmesser
Gut 300 Kilometer konnte die ROADBIKE-Testcrew Jakob Heni und Lara von Kürten mit dem neuen HPPM-Leistungsmesser von Campagnolo bis zum Datum des Presse-Embargos abreißen. In der Praxis konnte der Powermeter dabei durchaus überzeugen.

An die beiden Magnetladepunkte dockt das Ladekabel stabil an, die kleine LED informiert über den Ladezustand der Batterie.
Die Verbindung mit Garmin-Radcomputern ließ sich blitzschnell herstellen und blieb während des gesamten Testverlaufs stabil. Verbindungsabbrüche? Fehlanzeige! Die Kalibrierung erfolgte ebenfalls schnell und problemlos via Garmin, alternativ ist diese auch über die neue Campagnolo-App My Campy 3.0 möglich, in der sich auch der Ladezustand der Batterie überprüfen lässt.
Die von Campas HPPM-Powermeter gelieferten Leistungsmesswerte blieben über den gesamten Testzeitraum in sich stimmig und ermöglichten wattbasiertes (Intervall-)Training. Die angezeigten Werte sowie die Durchschnittswerte verschiedener Intervalllängen entsprachen zudem denjenigen, die Lizenzrennfahrer Jakob Heni (Elite-Amateur) aus langjähriger Erfahrung von anderen Leistungsmessern kennt.

Der "Teileträger": Pinarellos Dogma mit der Campagnolo Super Record Wireless-Gruppe samt neuem Leistungsmesser HPPM.
Positiv: Das Ladekabel dockt dank Magnetfunktion stabil an den Ladepunkt des Powermeters an, auch Schaltwerk und Umwerfer werden über das identische Kabel geladen. Die LED am Powermeter informiert über den Ladevorgang und Ladezustand der Batterie. Nach den 300 Testkilometern war der Akku des Powermeters erwartungsgemäß nur marginal entladen.

Die Wattwerte, die der Campagnolo-HPPM-Leistungsmesser liefert, waren während des Testzeitraums in sich stimmg und realistisch, die Übertragung an den Radcomputer funktionierte einwandfrei und ohne Unterbrechungen.
Optisch wissen die Kettenblätter und Kurbelarme wie von Campagnolo gewohnt zu überzeugen, die schwarze Abdeckung des Powermeters hält das Niveau aber leider nicht ganz.
Dennoch ist der erste Testeindruck positiv. Größter Kritikpunkt ist der Preis, der zwar "auf der Straße" deutlich unter der unverbindlichen Empfehlung von Campagnolo liegen dürfte, aber dennoch gesalzen ist – auch in Vergleich zur Konkurrenz.

Lizenzrennfahrer und ROADBIKE-Tester Jakob Heni: "Noch ein Wort zur Campagnolo Super Record Wireless: Das Schaltwerk wechselt knackig und schnell die Gänge, das hat mir sehr gut gefallen. Der Umwerfer arbeitet etwas langsamer und lauter, als ich es von Shimano Di2 oder Sram AXS gewohnt bin. Schwierig finde ich die neuen, übereinander liegenden Schalttasten an den Ergopower-Hebeln: Auch nach längerer Nutzung verschaltet man sich hier noch, mit Winterhandschuhen ist das Schalten der filigranen Tasten erst recht erschwert. Überragend fand ich die Bremsen: sehr leicht zu modulieren, knackiges Zupacken, hohe Bremskraft!"