Repete Cycles
Auf der Cyclingworld in Düsseldorf (hier geht es zu unserer Fahrradmesse-Nachlese) gibt es nicht nur die Produkte großer Hersteller zu bestaunen, vielmehr stehen gerade kleinere Hersteller im Fokus. So auch die tschechische Marke "Repete Cycles", die recht unscheinbar auftrat, aber bei unserem Redakteur direkt Interesse weckte.
Die aus Prag stammende Manufaktur um Robin Fišer und Mikoláš Voverka fertigt seit über 12 Jahren Stahlrahmen aus eigener Produktion. Wobei dies gerade am Anfang ein Lernprozess war, wie sie zugeben. Wie gut sie aber mittlerweile im Stahlrahmenbau geworden sind, zeigen diverse Auszeichnungen ihrer Kunst. Auf der "North American Handmade Bicycle Show" wurden sie im letzten Jahr mit dem "Best Road Bike"-Award für das R3 Reason geehrt. Dazu sind die beiden auch außerhalb ihrer alten Industriehallen sehr umtriebig und stark in der regionalen Bike-Community engagiert.

Auf der Cyclingworld zeigte Repete Cycles das R3 Reason unter anderem in diesem auffälligen Rotton.
Das Modell Repete R3 Reason
Dass Stahlrahmen nicht tot sind, sondern hochmodern sein können, zeigt Repete anhand des Modells R3 Reason. Denn: sämtliche Leitungen sind im Rahmen aus Columbus Spirit HSS-Stahl integriert, nichts stört den auffällig cleanen Look. Selbst am Vorbau und dem Lenker gibt es keine optischen Makel. Das R3 Stahlrennrad ist ein Allroad-Bike. Das heißt, es ist nicht nur für die Straße geeignet, sondern durch seine Reifenbreite bis zu 35 mm auch mit dickeren Schluffen geländetauglich. Ein wichtiger Aspekt ist der dadurch entstehende Komfortgewinn. Die passende Road In-Route-Gabel kommt von Enve.
Der Rahmen hat jedoch noch viel mehr zu bieten, als nur eine große Reifenbreite. Es sind die Details, die diesen Flitzer besonders machen. Die Schweißraupen sind dermaßen glatt geschliffen, dass man das Material Stahl gar nicht direkt erkennt. Oder die spezielle 3D-gedruckte, integrierte Edelstahl-Sattelstützenklemmung, die ohne sichtbare Klemmung auskommt und so noch mehr zum sauberen Look beiträgt. Und: an manchen Stellen ist es möglich, den Stahl nur 0,4 mm dickwandig zu halten, ohne überhaupt Beeinträchtigungen zu haben. Dazu bietet Repete die Möglichkeit des Custom Paint an und somit eine noch weitere Individualisierung des Bikes.
Klassik und Moderne
Die Moderne trifft am Vorbau auf den Stahl. Das Steuerrohr mit konischer Form soll für hohe Torsionssteifigkeit sorgen, die Lagerschalen für einen integrierten Steuersatz sind CNC-gefräst. Der Edelstahl des Vorbaus wird im gleichen Farbton wie der Rahmen lackiert und wirkt im Zusammenspiel mit dem Rahmen dadurch wie aus einem Guss.
Filigran wird es an den Ausfallenden. Dort wird das Verfahren des Stahlfeingusses im Lost-Model-Verfahren (eine Vollformgießanlage zur Serienfertigung) angewendet. Diese Feinarbeit übernimmt eine kleine tschechische Gießerei in Kooperation.
Hochmodern ist die Ausstattung mit den Komponenten. Zur Auswahl stehen nur elektronische Schaltungen, wie Shimanos Dura-Ace Di2, Sram Red eTap AXS, Sram Force AXS, Shimano Ultegra Di2 oder Sram Rival AXS. Auf Kundenwunsch wird auch Campagnolos Super Rekord EPS-Schaltung montiert.
Die Laufräder sind passend zum R3 Reason aus dem oberen Regal entnommen. Bei den beiden Versionen mit Top-Schaltung kommen Enve SES 4.5-Laufräder zum Einsatz. Sie sind dazu gedacht, gerade auf schwierigen Kopfsteinpflaster-Passagen Stabilität zu bringen und können mit großvolumigen Reifen ausstaffiert werden. Deren Aerodynamik und Leichtgewicht kommen dem Stahlrenner ebenfalls zugute.
Preise
Dass solche Handwerkskunst plus High-End-Komponenten seinen Preis hat, dürfte klar sein. Das R3 Reason gibt es in drei Farben (polar, alert und black), das Custom Painting kostet einen Aufpreis von 400 Euro. Wer das Top-Modell mit Shimano Dura-Ace Di2 wählt, muss 15700 Euro auf den Tresen legen, mit Sram Red eTap AXS kostet der Stahlrenner 14400 Euro. Fällt die Wahl auf das günstigste Modell mit der Sram Rival AXS werden 9800 Euro aufgerufen.