Tour de France 2025 - Showdown der Radsport-Giganten in Frankreich

Die 112. Tour de France startet in Lille
TdF 2025 - Showdown in Frankreich

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Veröffentlicht am 04.07.2025
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Foto: A.S.O./Billy Ceusters

Nach Ausflügen nach Dänemark, Spanien und Italien besinnt sich die Tour de France 2025 wieder auf ihre Wurzeln – und bleibt diesmal komplett innerhalb der französischen Landesgrenzen. Vom 5. bis 27. Juli wird das Gastgeberland selbst zur Hauptdarstellerin: 21 Etappen, über 51.000 Höhenmeter und Klassiker wie der Mont Ventoux und der Col de la Loze garantieren Spektakel pur.

  • Gesamtdistanz: 3.320 km
  • Gesamthöhenmeter: 51.550 Hm
  • Anzahl Etappen: 21
  • Etappentypen: 7 flache, 6 hügelige, 6 Bergetappen (davon 5 Bergankünfte), 2 Zeitfahren
  • Neue Etappenorte: 8
  • Teilnehmer: 176 Fahrer aus 22 Teams
  • Preisgeld: 2,3 Millionen Euro, davon u. a. 500.000 Euro für den Gesamtsieger, Etappensieger bekommen 11.000 Euro
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Charly Lopez

Grand Départ in Lille

Los geht’s im nördlichen Lille – dem Herzen der Region Hauts-de-France, wo die Menschen "die Sonne im Herzen" tragen, wie Enrico Macias einst sang. Gleich die ersten Etappen führen durch windanfällige Küstengebiete und legendäre Orte wie Boulogne-sur-Mer oder Rouen, was auf Attacken und Spannung bereits in der ersten Woche schließen könnte.

Mythen, Berge und Maillots

Die Tour de France gedenkt auch den zahlreichen Legenden des Radsports: Hinault kommt aus Yffiniac, Anquetil aus Rouen, Bobet stammt aus Saint-Méen-le-Grand – allesamt Etappenziele dieser Tour. Und auch weitere Symbolträger der Tour feiern Jubiläum: Das weiße Trikot (für den besten Jungprofi) und das gepunktete Trikot (Bergkönig) wurden vor 50 Jahren eingeführt.

Bergfreunde kommen spätestens ab dem 14. Juli auf ihre Kosten: Am französischen Nationalfeiertag wartet die erste richtige Alpenetappe mit Ziel in Le Mont-Dore. Danach geht es weiter in die Pyrenäen mit Highlights wie dem Anstieg nach Hautacam, einem Bergzeitfahren nach Peyragudes und der Rückkehr zu der legendären Rampe nach Luchon-Superbagnères, auf der sich Hinault und LeMond 1986 eines der prägendsten Duelle der Tour de France lieferten.

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Charly Lopez

Finale furioso in den Alpen

Richtig steil wird’s am Ende: Auf der 18. Etappe wartet der Col de la Loze mit 2.304 Metern Höhe und 5.500 Höhenmetern auf die Fahrer – ob sich die Kletterkünstler bis dahin schonen konnten, wird sich zeigen.

Tags darauf endet das alpine Abenteuer in La Plagne. Erst dann könnte klar sein, wer in Paris das Maillot Jaune, das berühmte Gelbe Trikot, tragen wird.

Paris feiert doppelt

Mit der 21. Etappe feiert Paris gleich doppelt: zum 50. Mal endet die Tour auf den Champs-Élysées, wo Sprint-Asse wie Mark Cavendish und André Greipel Radsport-Geschichte geschrieben haben. Auch wenn die Profis, insbesondere die Sprinter, nicht alle glücklich über die neue Streckenführung sind, die wie bei der Olympiade letztes Jahr über den Montmartre führt. Möglicherweise könnte diese Streckenänderung, was kanckige 6 Prozent Steigung auf einer Länge von 1000 Metern bedeutet, den prestigeträchtigen Triumph der Sprinter auf der Schlussetappe verhageln. Dennoch dürften die Bilder der Tour de France für ein Millionenpublikum erneut spektakulär ausfallen.

Wir wünschen uns jedenfalls eine großartige, spannende Tour de France mit epischen Kämpfen von Pogačar, Vingegaard, Roglič und Evenepoel, sowie das mögliche Erscheinen unerwarteter Protagonisten der nächsten Generation, die die Giganten vielleicht bereits jetzt pisacken können.