Sram mit neuem Maßstab? Zipp zeigt vernetzte Laufräder sowie neue Goodyear-Reifen

Digitale Laufräder und neue Aero-Reifen
Laufräder mit Sensorik: Setzt Zipp neue Maßstäbe?

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Veröffentlicht am 22.05.2025

Zipp stellt neue High-End-Laufräder und passende Goodyear-Reifen vor

Setzt Sram neue Maßstäbe bei Laufrädern? Die Produktlinie, die unter anderem die zwei neuen Modelle 353 NSW und 303 SW umfasst und Updates für 454 NSW und 858 NSW beinhaltet, soll sich durch technische Innovationen und eine tiefgreifende Integration digitaler Features im hauseigenen AXS-System auszeichnen – allen voran durch den neuen, vernetzten Reifendrucksensor in Laufrädern für Road und Gravel.

Zipp 353 NSW

Laut Herstellerangaben sei das für die Straße konzipierte Zipp 353 NSW das erste Laufrad auf dem Markt, das mit dem Sram AXS-System verbunden sei und eine direkte Reifendrucküberwachung ermögliche – ohne ein zusätzliches Gerät am Ventilschaft montieren zu müssen. Die Nutzer könnten damit während der Fahrt den Reifendruck in Echtzeit verfolgen. Die Technik dürfte sich in erster Linie an Profis und ambitionierte Radsportler wenden, die auch bereit sind, das nötige Kleingeld mitzubringen. Offizielle Preise teilte Sram bislang jedoch nicht mit, alle Angaben sind ohne Gewähr, dürften sich aber in dem jeweiligen Rahmen bewegen.

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Mögliche neue Standards bei Technik und Vernetzung

So soll mit den vorher im AXS-System hinterlegten Daten direkt vor Fahrtbeginn unkompliziert der richtige Luftdruck überprüft werden können: Das Rad wird dazu kurz bewegt, leuchtet die LED dann grün, stimmt der Luftdruck und der Tour oder dem Rennen steht nichts mehr im Wege. Leuchtet sie rot, stimmt der Luftdruck nicht und sollte angepasst werden.

Durch das System soll eine bessere Feinabstimmung ermöglicht werden, was gerade für den Profibereich interessant sein dürfte, wo es gilt, auf jedes Detail zu achten.

Der Sensor ist im Laufrad integriert und herausnehmbar, um die Knopfbatterie auszuwechseln. Die soll nach Angaben etwa 400 aktive Tage durchhalten. Sram rät davon ab, eine Benutzung des Laufrads ohne den eingesteckten Sensor vorzunehmen.

Ebenfalls möglich: ein Schlauch-Monitoring mit dem speziellen Zipp SmartTube. Die Überwachung funktioniert mit fast allen gängigen Radcomputern, wie mit dem hauseigenen Hammerhead, Wahoo oder Garmin. Die Laufräder können jedoch auch tubeless gefahren werden. Sram betont, dass dieses Laufrad für 30 mm breite Reifen optimiert wurde.

Was der Sensor nicht kann: selbstständig den Luftdruck regulieren. Das wäre unseres Erachtens in dieser Bauweise ein Mega-Feature gewesen. Nicht abwegig, dass zukünftig solche technischen Möglichkeiten bestehen werden und Serienreife erlangen. Bisher ist dies, wie bereits erwähnt, nur mit einem externen Gerät am Ventilschaft möglich.

Aber nicht nur Elektronik hat Einzug im 353 NSW gehalten. Auch wurde unter anderem das Carbon-Layup überarbeitet. Das Gewicht dieses Modells gibt Sram mit 1310 g an, die Felgenschlagfestigkeit des wellenförmigen Felgenprofils (35/40 mm) soll um 16 % erhöht worden sein. Außerdem sei der Rollwiderstand und die Seitenstabilität verbessert worden.

Zipp 303 SW

Das Modell Zipp 303 SW sei als "moderner Klassiker" konzipiert, der auch unter härteren Bedingungen wie Gravel- oder Cyclocross-Einsätzen bestehen soll. Die neue Felgengeometrie soll auch hier für bessere Aerodynamik, höheren Komfort und geringeren Rollwiderstand sorgen. Der Luftdruck-Sensor ist ebenfalls mit an Bord.

Das überarbeitete Carbon-Layup soll für eine Gewichtsersparnis sorgen, ohne an Stabilität einzubüßen. Das Gewicht gibt Sram mit 1440 g an.

Das Laufrad kommt ohne wellenförmiges Profil aus und ist dem des Zipp 303 XPLR ähnlich. Die Felgenhöhe beträgt 40 mm. Die Felgeninnenbreite beträgt wie beim Top-Modell 25 mm, optimal sei die Montage eines 30 mm bis 35 mm breiten Reifens.

Der ZR1-Nabensatz hat nun Lager aus Edelstahl. Dies soll eine verbesserte Haltbarkeit, gepaart mit einer höheren Laufruhe, bewirken.

Updates Zipp 454 NSW und 858 NSW

Auch die weiterentwickelten Aero-Laufräder 454 NSW und 858 NSW seien auf maximale Performance bei Straßenrennen ausgelegt. Die beiden Topmodelle verfügen über die bewährte Sawtooth-Felgenform mit Hyperfoil-Knoten und sollen laut Hersteller besonders bei hohen Geschwindigkeiten und Seitenwind überzeugen können.

Die Zipp 454 NSW haben ein leichtes, wellenförmiges Profil mit 53/58 mm Felgenhöhe und sind in erster Linie auf effiziente Aerodynamik ausgelegt. Sram verspricht die beste Performance mit 28 mm breiten Reifen.

Mit einer enormen Felgenhöhe im Wellen-Design von 83 mm bis 85 mm geht der überarbeitete Zipp 858 NSW ins Rennen. Gedacht für Triathleten oder Zeitfahrspezialisten kommt er mit einer 23 mm breiten Innenweite, wo er am schnellsten mit 28 mm breiten Reifen rollen soll. Außerdem verfügt er über ein Tubeless- und Hookless-Felgenprofil.

Gegenüber dem Vorgängermodell soll der 858 NSW 30 g einsparen, zum Zuge kommt der aus dem High-End-Regal kommende ZR1 SL-Nabensatz mit Keramiklager. Das Gewicht soll laut Sram bei 1500 g liegen

Der Nabensatz

Die neue, in Deutschland entwickelte ZR1 SL-Nabe ist der Nachfolger der bisherigen ZR1-Nabe. Das Gewicht wurde im Gegensatz zum Vorgängermodell nochmals um 30 g reduziert, so die Angabe der Amerikaner aus Chicago. Neuerdings wird der Nabensatz auch separat erhältlich sein, dann wird sie mit Lagern aus Carbonstahl ausgeliefert. Optional ebenfalls zu bekommen ist eine Version mit Keramiklagern. Die sechs Sperrklinken sind in zwei Gruppen gesplittet, sodass drei immer eingreifen können. 66 Eingriffspunkte sind vorhanden.

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Ergänzt wird das Portfolio durch neue Goodyear-Reifen

Passend zu den Laufrädern präsentiert Zipp gemeinsam mit Goodyear zwei speziell abgestimmte Reifen: den Goodyear Vector R XPLR sowie den Goodyear Eagle F1 R Z29 Aero.

Der 40mm breite Gravel-Pneu Vector R XPLR sei optimal auf einer 32 mm-Zipp-TSS-Felge aufgehoben. Die 120 TPI-Karkasse soll auch bei widrigem Untergrund durch ihren Konstruktionsaufbau der Schutzschichten punkten. Das Gewicht beträgt nach Herstellerangabe 440 g.

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Mit 29 mm Reifenbreite wartet der Eagle F1 R Z29 Aero auf. Ausgerüstet mit einem speziellen Pannenschutzgürtel und einer 180 TPI Karkasse soll er mit einem geringen Gewicht von 270 g und aerodynamischer Effizienz dem Roll- und Luftwiderstand ein Schnippchen schlagen. Abgestimmt wurde der Reifen für eine 23 mm TSS-Felge von Zipp. Beide Reifen dürften um die 100 Euro kosten, sind Tubeless Ready und ab sofort im qualifizierten Handel erhältlich.

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