Für die Langstrecke: Scott präsentiert das neue Addict

Das neue Scott Addict: Infos und erster Praxistest
Neuer Endurance-Renner von Scott

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ArtikeldatumVeröffentlicht am 04.09.2025
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Das neue Scott Addict Endurance-Rennrad
Foto: Scott/Daniel Geiger

Rennradfahren ist mehr als die permanente Jagd nach Bestzeiten und Rennsiegen. Sondern ein Erlebnis für alle Sinne – das ist die Philosphie hinter Scotts neuem Endurance-Renner Addict.

Das neue Scott Addict Endurance-Rennrad
Scott/Daniel Geiger

Kurz & knapp

  • Hersteller: Scott
  • Modell: Addict
  • Kategorie: Endurance-Renner
  • Ausführungen: Sieben Größen, sechs Ausstattungsvarianten
  • Reifenfreiheit: max. 38 mm
  • Besonderheiten: Staufach im Rahmenrohr mit Zugang unter dem Unterrohr, Torx-Tool im Lenker, Sattelstütze mit magnetischem Rücklicht, optionale Rahmentasche
  • Gewicht: ab 7,4 Kilogramm
  • Preis: von 2599 Euro bis 7499 Euro

Nachdem die Schweizer von Scott im vergangenen Jahr ihr superleichtes, nur 5,9 Kilogramm schweres Addict RC vorgestellt haben, folgt nun das Modell für die Langstrecke. Schon optisch ist die Ähnlichkeit in der Silhouette erkenntbar – und das nicht ohne Grund. Unter anderem die Geometrie des Addicts orientiert sich sehr stark am Addict RC. Der größte Unterschied ist die Steuerrohrlänge: Fährt man das Addict ohne Spacer, hat man dieselbe Geometrie wie beim Addict RC mit 35 mm Abstandshaltern unter dem Vorbau. So bringe das Addict den Fahrer in eine etwas aufrechtere Sitzposition, die sich perfekt für entspanntes Fahren und lange Tage im Sattel eigne, bleibe dabei aber dennoch ein sportliches Rennrad, betonen die Entwickler.

Das neue Scott Addict Endurance-Rennrad
Scott/Daniel Geiger

Auch beim Gewicht des neuen Addicts haben die Entwickler vom Addict RC profitiert. Wie auch das Performance-Modell bietet Scott das Addict in zwei Rahmenqualitäten an, einmal als HMF für ein ausgewogenes Verhältnis von Steifigkeit, Komfort und Gewicht, sowie als HMX mit Fokus auf geringem Gewicht und maximaler Performance. Damit seien Komplettgewichte beim Addict Premium von 7,4 Kilogramm möglich.

Das neue Scott Addict Endurance-Rennrad
Scott/Daniel Geiger

Ein Plus an Komfort und breite Reifen

Für mehr Komfort habe man außerdem den Hinterbau optimiert, unter anderem durch tiefer angesetzte Sitzstreben und ein schlankeres Oberrohr, so könne das Sitzrohr stärker flexen. Ein Plus von 50 % gegenüber dem Vorgänger habe man so herausgeholt. Noch bahnbrechender ist allerdings die Reifenwahl: Scott stattet das Addict mit satten 34 mm breiten Reifen aus, diese erlaubten einen geringeren Reifendruck und damit mehr Komfort und Kontrolle auf gröberem Untergrund. Maximal passen in das Addict sogar bis zu 38 mm breite Pneus.

Das neue Scott Addict Endurance-Rennrad
Scott/Daniel Geiger

Innovative Details für die Langstrecke

Aber auch weitere Details sollen das Addict perfekt für die Langstrecke machen: So bietet Scott eine eigens auf das Addict abgestimmte Tasche für das vordere Rahmendreieck an, in dem Windweste, Riegel, Smartphone oder Schlüssel bequem Platz finden. Die bereits mit dem Addict RC entwickelte D-Shape-Sattelstütze ist so designt, dass sich dort ein magnetisches Rücklicht einclipsen lässt. Im Lenkerende wird ein Tool mit 25er Torx verstaut, mit dem sich alle Schrauben am Rad mit ausnahme der Steckachsen anziehen lassen.

Das neue Scott Addict Endurance-Rennrad
Scott/Daniel Geiger

Und schließlich integriert Scott ein Staufach im Unterrohr, dieses allerdings nicht wie oft bei der Konkurrenz unter dem Flaschenhalter, sondern vorne am Tretlager. Dort sei die Materialstärke dicker als am Flaschenhalter, weshalb sich der Bereich eher anbiete. Das dort integrierte "Save-the-Day-Kit" enthält unter anderem Reifenheber, Ersatzschlauch und Minipumpe – so bleibt mehr Platz in der Trikottasche und eine Satteltasche ist unnötig. Einziger Nachteil: Der Bereich vor dem Tretlager ist schmutzanfällig, unter anderem trifft dort das Spritzwasser vom Vorderrad auf den Rahmen. Die Abdeckung sei aber wasserdicht, betont Scott.

Das neue Scott Addict Endurance-Rennrad
Scott/Daniel Geiger

Der ROADBIKE-Testeindruck

Auf den ersten ROADBIKE-Testrunden erwies sich vor allem die zunächst ungewöhnliche Reifenwahl mit 34 mm breiten Pneus als guter Griff: Trotz der Breite rollt das Addict schnell und bietet guten Vortrieb, gleichzeitig meistert es auch leichte Gravelpassagen problemlos. Rahmen und Sattelstütze beeindrucken mit ihrem ausgeprägten Komfort, das Fahrgefühl lässt sich am besten mit dem Wort "smooth" umschreiben.

Über schlechten Asphalt rollt das Addict problemlos. Die Sitzposition ist zwar entspannt, das sportliche Rennradgefühl bleibt aber definitiv erhalten. Das Handling ist sehr ausgewogen, mit angenehmer Laufruhe, aber nie träge. Dank des steifen Rahmens und des geringen Gesamtgewichts klettert das Addict extrem angenehm, und auch die Beschleunigung ist deutlich besser, als man angesichts der breiten Reifen erwarten würde. Insgesamt überzeugt das Addict als durchdachter Endurance-Renner.

Das neue Scott Addict Endurance-Rennrad
Scott/Daniel Geiger

Modelle und Preise

Scott bietet das Addict in sechs Versionen an. Das Top-Modell ist das Addict Premium mit Shimano Dura-Ace Di2 und Fulcrum Wind 42-Carbonlaufrädern für 7499 Euro. Das Addict 10 kommt mit Srams neuer Force AXS und ebenfalls den Wind 42 von Fulcrum für 6399 Euro. Bei diesen beiden bis hierhin genannten Modellen basiert der Rahmen auf Scotts High-End-Carbonfaser HMX.

Die vier weiteren Addict-Modelle basieren auf Rahmen aus HMF-Carbon und sind jeweils in drei Farben erhältlich. Das Addict 20 ist für 4999 Euro mit Shimano Ultegra Di2 und Wind 42 ausgestattet. Mit Shimano 105 Di2 und Syncros Capital 1.0-Carbonlaufrädern kommt das Addict 30 – Kostenpunkt: 3799 Euro. Mit etwas einfacheren Syncros RP 2.0-Laufrädern kostet das 105 Di2-Addict 40 3199 Euro. Den Einstieg bildet für 2599 Euro das Addict 50 mit Shimanos mechanischer 105 und Syncros RP 2.0-Laufrädern.