Sehenswerte Städte und kulturelle Besonderheiten
Vom alpinen Norden in den mediterranen Süden, oder: von der italienisch-österreichischen Grenze bis in die Landeshauptstadt Bozen. Die 96 Kilometer durch ländliche und urbane Abschnitte solltest du in unterschiedlichen Etappen bewältigen, denn die Städte auf dem Weg sind mehr als sehenswert. Das wäre einmal Sterzing mit seinem historischen Zwölferturm, die Bischofsstadt Brixen mit seinem Dom und dem Kreuzgang und der Hofburg sowie das mittelalterliche Künstlerstädtchen Klausen mit dem Kloster Säben hoch über der Stadt. Die Route führt an der alten Bahntrasse und am Eisackufer entlang. Daher kannst du neben bewohntem Lebensraum auch längere Abschnitte durch die Natur genießen. Schließlich erreichst du die größte Stadt des Landes: Bozen, der kulturelle Schmelztiegel von Nord und Süd. Erlebe seine einmalige Stimmung auf dem Obstmarkt in der historischen Altstadt, wo auf Deutsch und Italienisch gefeilscht wird, in den Restaurants, wo sich Knödel und Pasta treffen, oder in der Landschaft zwischen Palmen und Dolomiten.
Etappe: Brenner – Brixen
Vom Norden des Landes geht es, entlang der Bahntrasse, leicht absteigend bis nach Sterzing. Besonders aufregend ist der serpentinenförmige, abwärts verlaufende Abschnitt vor Gossensass. Teils ebene und leicht ansteigende Abschnitte führen dich durch Dörfer und Weiler weiter zur imposanten Festung Franzensfeste. Hier lohnt sich ein Abstecher in die Ausstellungsräume der Anlage, die als Festung für den Kriegsfall errichtet wurde, als solche aber nie in Gebrauch war. Der Radweg führt danach am Vahrner See vorbei, bevor du in die mittelalterliche Bischofsstadt Brixen reinradelst. Dort kannst du bei einem Glas Eisacktaler Weißwein deine Radtour Revue passieren lassen, unter den Lauben schlendern, auf kulturelle Entdeckungstour gehen und, wenn du genug davon hast, wieder ganz schnell in die Natur zurückkehren.
🎡 Unser Ausflugstipp: Falls du am Zielort nochmal in die Höhe möchtest, nimm die Kabinenbahn auf die Plose und begib dich auf einen MTB-Trail oder eine der zahlreichen Wanderungen.
Etappe: Brixen – Klausen – Bozen
Wen nach der vorherigen Etappe die Kulturlust gepackt hat, der sollte sich das Künstlerstädtchen Klausen genauer anschauen. Mit dem Fahrrad kommst du direkt ins historische Zentrum und zum Stadtmuseum Klausen. Nimm dir vor dem Weiterfahren noch einen Moment, um ein Glas Eisacktaler Weißwein zu genießen. Danach geht es durch das enger werdende Tal am Fluss Eisack entlang bis in die Landeshauptstadt. Dieser letzte Abschnitt ist trotz Nähe zur Autobahn ungewöhnlich ruhig und naturnah. Bevor du Bozen erreichst, durchquerst du noch einige spektakuläre Tunnels, durch die einst die Zugstrecke führte.
🎡 Unser Ausflugstipp: Eine der Etappen des "Keschtnwegs” geht vom Klausner Stadtzentrum über Kloster Säben und Pardell bis nach Feldthurns. Vor allem im Herbst solltest du dir diesen Weg durch die goldgelben Mischwälder und entlang von Kastanienhainen ansehen – und in einem der Buschenschänke zum Törggelen einkehren.
Etappe: Bozen – Salurn
Die Temperaturen in dieser vom Süden geprägten Gegend Südtirols lassen es zu, dass du dein Fahrrad das ganze Jahr über benutzten kannst. Aus diesem Grund entstand hier der erste Radweg im Land, und wohl einer der mediterransten: Zypressen und Feigenbäume verraten dir, dass du immer weiter in den Süden kommst. Die Radroute auf meist flachem Gelände führt dich vorbei an malerischen Ansitzen im Überetscher Baustil, der die Architektur in dieser Gegend prägt. Am wärmsten Badesee im Land, dem Kalterer See. Durch Mischwälder und durch das Anbaugebiet von Äpfeln und Trauben. Ein kurzer Halt bei den Kellereien und Weinhöfen entlang des Weges bietet sich auf jeden Fall an: nicht nur ihre Architektur ist außergewöhnlich, sondern auch die Qualität des Weins. Nach Salurn, der letzten Ortschaft in Südtirol vor der Provinzgrenze, geht der Radweg direkt ins Trentino über.
🎡 Unser Ausflugstipp für Bozen und Umgebung: Die Rittner Seilbahn bringt doch von Bozen direkt auf ein aussichtsreiches Hochplateau, wo du zu den Erdpyramiden wandern kannst. Mit der ältesten Personenseilbahn der Welt erreichst du den 1.100 m hohen Kohlerer Berg mit zahlreichen Spazier- und Wandermöglichkeiten.
🎡 Unser Ausflugstipp für das Unterland: Dich faszinieren Wallfahrtsorte? Dann empfehlen wir dir Maria Weißenstein – zu Fuß ab Leifers erreichbar. Von Margreidaus kommst du zu Fuß zum Fennbergsee.
Radroute: Sterzing – Mareit
Die imposanten Gipfel am Alpenhauptkamm, wie der Östliche Feuerstein oder der Wilde Freiger, stehen selbstbewusst am Ende des Ridnauntals, durch welches diese Radroute im nördlichen Teil Südtirols führt. Die relative kurze und eben verlaufende Strecke führt teilweise am Mareiter Bach entlang, an dem du dich erfrischen und ausruhen kannst. Fährst du weiter Richtung Zielort, siehst du schon von Weitem das barocke Schloss Wolfsthurn oberhalb der Ortschaft. Darin ist das Landesmuseum für Jagd und Fischerei untergebracht: Hier kommst du ganz nah an heimische Wildtiere und an Objekte der Volkskunst in original barocken Prunkräumen heran. Über dieselbe Strecke wie bis nach Mareit kommst du wieder nach Sterzing zurück.
🎡 Unser Ausflugstipp: Biegst du etwa bei der Hälfte der Strecke nach Stange ab, kannst du dir ein beeindruckendes Naturschauspiel ansehen – die Gilfenklamm, Europas einzige Marmorschlucht. Zu Fuß wanderst du über Stege, Brücken, Treppen und Wege, vorbei an tosenden Wasserfällen und -kaskaden.
Eisacktal: Klausen – Seiser Alm
Möchtest du vom Talradweg auf ein Hochplateau ausschweifen, biegst du nach Klausen auf die alte Kastelruther Straße ab: Hier liegt die Verbindung zum MTB-Streckennetz im Schlerngebiet und in der Dolomitenregion Seiser Alm. Nach den ersten 170 Höhenmetern landest du in der Fraktion St. Oswald mit seinen traditionsreichen Bauernhöfen. Der Radweg ab Seis am Schlern führt dich nicht nur am einstigen Kultplatz der Schlernhexen vorbei, sondern auch zu einem Kraftplatz auf einem Porphyrhügel – dem Kirchlein zum Hl. Konstantin. Zurück ins Tal kommst du über St. Anton und dem Wein- und Obstbaugebiet Völserried nach Atzwang. Ab hier kann die Route nach Bozen fortgesetzt werden.
🎡 Unser Ausflugstipp: In Völs am Schlern folge dem Duft von frischgeröstetem Kaffee. In der Schaurösterei Caroma wird dir nicht nur ein perfekter italienischer Espresso kredenzt, sondern du erfährst auch, wie die Kaffeebohne geröstet. Und sonst noch viel Wissenswertes über diese tolle Bohne.
💡 Gut zu wissen: Diese Variante eignet sich für diejenigen, die gerne einige Höhenmeter bewältigen und einen einmaligen Ausblick auf den Schlern, den Symbolberg Südtirols, genießen möchten. Auf die Seiser Alm, die größte Hochalm Europas, kommst du mit der Seiser Alm-Bahn.
Überetsch: Von Bozen zum Kalterer See
Wer von der Stadt weiter hinein ins Land will, dem empfehlen wir einen Abstecher zum Kalterer See. Vorbei an Schloss Sigmundskron, durch historische Tunnels der alten Bahnstrecke und das Obst- und Weinanbaugebiet der Südtiroler Weinstraße: Nach etwa 20 Kilometern erreichst du das Ufer des Sees. Erfrische dich mit einem Sprung ins glitzernde Nass oder entspanne mit einem erlesenen Glas Wein aus dieser Gegend, die mediterrane Brise im Gesicht.
🎡 Unser Ausflugstipp: Wenn du den Kalterer See von oben bewundern möchtest, begibst du dich am besten auf die Mendel, dem Gebirgspass an der Grenze zum Trentino: Du kommst mit der Mendelbahn von Kaltern ausgehend hoch. Ab hier gibt es einen Radweg, der bis nach Ronzone im Nonstal (Trentino) führt.
💡 Gut zu wissen: Rund um Eppan gibt es um die 150 Burgen, Schlösser und Ansitze. Zu den drei bekanntesten kommst du auf dem Rundwanderweg "Eppaner Burgendreieck” am Fuße des Gantkofels.