Bewertung:
Was uns gefällt:
Klettert herausragend gut
Perfektes Handling
Tadellose Laufruhe
Fahrwerk perfekt abgestimmt
Testurteil

Scott beerdigt zur neuen Saison das Enduro Genius LT und holt einen alten Bekannten aus der Kiste: Das Ransom ist zurück und wartet wie sein Urahn mit technischen Finessen und ungewöhnlichen Qualitäten auf.
Dieses Enduro ist anders. Uns ist in dieser Kategorie noch kein Bike untergekommen, das so unaufhaltsam vorwärts strebt und klettert wie das Ransom im Traction-Control- Modus. Ein Druck auf den Twinloc-Hebel, mit dem sich bei Scott drei Fahrmodi einstellen lassen, strafft den Dämpfer, reduziert den Hub von 170 auf 120 mm und macht den Sitzwinkel um 1,5° steiler.
Der Fahrer sitzt dadurch aufrechter auf dem Bike, rückt über die Kurbel und kann perfekt pedalieren. Mit jedem Pedalhub entwickelt das Bike mehr Schub, klettert wie ein All-Mountain gelassen und mit ruhiger Front bergauf. Wir können uns nur ausmalen, wie schnell das Ransom Anstiege hochschießen würde, hätte Scott wie Pivot am Firebird schlankere 2,5" breite Reifen aufgezogen und nicht die halbfetten 2,6"-Minions von Maxxis. Klar bieten die extrem viel Traktion und Grip und fressen das Erdreich förmlich auf. Aber sie beißen mit ihrem Rollwiderstand auch ein bisschen von der Leichtfüßigkeit ab, mit der das Ransom sonst unterwegs ist.
Auch bergab verliert das Bike durch die Reifen ein wenig Verve, legt sich indirekter in die Kurven und wirkt schwammiger. Davon abgesehen glänzt das 13,5 kg leichte Ransom mit herausragendem Handling. Der Fahrer steht bei 466 mm Reach perfekt ausbalanciert im Bike, das mit flachem 64,5° Lenkwinkel, langem Radstand und 29"-Reifen extrem laufruhig bergab fliegt. Das mächtige Fox Factory-Fahrwerk schluckt die Schläge souverän und liegt auch ohne Dämpfer mit Ausgleichsbehälter satt auf dem Trail.
Dabei kann der Fahrer am neuen Fox TR Nude im offenen Modus zwischen linearem Ansprechverhalten (zusätzliche Luftkammer) und progressivem Modus für grobes Terrain wählen. Übrigens können Tretlagerhöhe und Lenkwinkel per Flipchip so verändert werden, dass sich das Bike mit 27,5“-Plusreifen fahren lässt.
Preis | 7499 Euro |
Vertriebsweg | Fachhandel |
Gewicht | 13,5 kg |
Rahmengewicht | 2864 g |
Federgabel (Gewicht) | 2072 g |
Gewicht Laufräder | 5043 g |
Verfügbare Rahmenhöhen | S, M, L, XL |
Getestete Rahmenhöhe | L |
Rahmenmaterial | Carbon |
Lenkkopfsteifigkeit | - Nm/Grad |
Federgabel | Fox 36 Float Factory FIT4 |
Federweg getestet | 170 mm |
Federbein | Fox Nude TR EVOL |
Federweg getestet | 170 mm |
Gänge und Übersetzung | 1 x 12: 32 Zähne vorne, 10–50 Zähne hinten |
Schaltwerk | Sram X01 Eagle |
Schalthebel | Sram X01 Eagle |
Kurbel | Sram X01 Eagle |
Umwerfer | - |
Bremsen vorne/hinten | Sram Code RSC 200/180 mm |
Sattelstütze | Fox Transfer Factory (Vario, 150 mm) |
Vorbau | Syncros Hixon iC Rise 50mm/780 mm |
Lenker | Syncros Hixon iC Rise 50mm/780 mm |
Naben | Syncros Revelstoke 1.5 |
Felgen | Syncros Revelstoke 1.5 |
Reifen | Maxxis Minion DHF 2,6" |
Geometrie

Bike-Profil

Scott Ransom 900 Tuned (Modelljahr 2019) im Vergleichstest
Fazit
Uphill-Flow braucht eigentlich keinen E-Motor: Selten gab es ein Enduro mit solchen Vortriebs und Kletterqualitäten wie das Ransom. Bergab ist das Enduro-Bike von Scott eine Highspeedmaschine mit flach-langer Front, kurzem agilen Heck und mächtig schluckfreudigem Fahrwerk.