Bewertung:
Was uns gefällt:
Extreme Laufruhe
Top ausgestattet
Bester Allrounder im Test
Was uns nicht gefällt:
Weniger agil und drehfreudig
Testurteil


Brandneu und brandheiß: In letzter Sekunde ist uns ein Radon Cragger zugeflogen. Das erste echte Trail-Hardtail des Bonner Versenders besticht natürlich mit hervorragender Aussstattung: beste Federgabel und Bremse im Test, dazu leichte, aber solide Laufräder und griffige Schwalbe-Enduro-Reifen in 29 x 2,35". Der Antrieb hat zwar nur 1 x 11 Gänge, aber immerhin ein großes 46er-Ritzel an der Kassette. Außerdem setzt die Kombination aus Shimano-XT- und -SLX-Komponenten in der Preisklasse Maßstäbe. Apropos: Das alles gibt es für schlappe 1300 Euro – aber ohne Beratung im Bikeshop. Und das Cragger bietet mehr als „nur“ hochwertige Parts.

Ein extrem auf Laufruhe und Spurtreue getrimmtes Handling zum Beispiel. Die flache Front und die großen 29er-Pneus bügeln über jedes Hindernis drüber, vermitteln kombiniert mit der angenehm progressiven Rock-Shox-Revelation- Gabel fast so viel Reserven wie das Abfahrtswunderwerk von NS Bikes. Letzterem ist das Radon im Talschuss grundsätzlich dicht auf den Fersen, es lässt sich wegen des üppigen Reachs und des langen Radstands bei Geradeausfahrt sicher kontrollieren und ist fehlerver- zeihend. Dafür bewegt es sich behäbiger durch Kurven. Man muss das Radon mit etwas Krafteinsatz steuern. Sobald es sich aber in die Schräge gelegt hat, zieht es mit enormer Verve durch die Kurven.

Den Testsieg erringt das Cragger aber, weil es nicht nur bergab glänzt. 13,0 kg Gesamtgewicht sind gut, die Laufräder die leichtesten im Test. Dazu kommt eine leicht gestreckte, vortriebsfreudige Sitzposition. Sobald der eher zähe Hans-Dampf-Reifen Fahrt aufgenommen hat, prescht das Radon ausdauernd vorwärts und wuchtet sich behände auch steile Anstiege hinauf. Die flache Front liegt bergauf eher sanft auf, lässt sich dafür aber leicht über Hindernisse lupfen.
Geometrie

Bike Profil

Radon Cragger 7.9 (Modelljahr 2019) im Vergleichstest