Bewertung:
Was uns gefällt:
Höchstmaß an Laufruhe
Downhillspaß pur
Durchdachte Ausstattung
Was uns nicht gefällt:
Weniger vortriebsorientiert
Testurteil

„Geschoss“ ist eine arg aggressive Bezeichnung für ein Bike, die nur dezent Verwendung finden sollte. Das Eccentric ist aber definitiv eines, ist unangefochten das abfahrtsstärkste Rad im Feld.
Es vermag buchstäblich eine Menge einzustecken, was schon mit den üppigen 140 mm Federweg an der Front beginnt. Auch wenn die Rock-Shox-Recon-Gabel den Hub etwas zu flott ausnutzt und nur wenig Endprogression bietet, scheut der tief im Rad stehende Fahrer kaum eine ruppige Passage.

Flacher 65,5°-Lenkwinkel, sehr langer 470- mm-Reach, massige 29 x 2,5"-Traktorreifen und ein breites Cockpit tun ihr Übriges, liefern jeweils Fahrsicherheit der Extraklasse. Einfach draufhalten und den Schwung mitnehmen ist das Gebot. Weil die Polen von NS Bikes dabei die Kettenstrebe mit 424 mm extrem kurz halten, lässt sich das Eccentric übers Heck aber auch durchaus flüssig über kurvige Trails pushen. Enge Kehren zeigen dem Fahrer aber Grenzen auf. Hier bewegt sich das lange Bike behäbiger als etwa das Ghost, muss mit mehr Nachdruck und Krafteinsatz gefahren werden.

Wie so oft stehen der Abfahrtspotenz weniger gute Vortriebseigenschaften gegenüber. Das 14,1 kg schwere Rad muss mit seinen schweren Laufrädern erst einmal ins Rollen gebracht werden. Solange es flach dahingeht, ist das kein Problem, weil der Fahrer optimal über der Kurbel positioniert ist. Geht es jedoch bergauf, macht sich die sehr gestreckte Sitzposition bemerkbar. Die steht eigentlich für Sportlichkeit, durch das extrem lange Oberrohr bekamen wir aber zu wenig Druck auf die Front. An steilen Rampen steigt das Vorderrad zu schnell, das zwingt den Fahrer auf die Sattelspitze. Leicht kaschiert wird das durch die breitbandige NX-Eagle-Schaltung von Sram (1 x 12 Gänge). Auch die restlichen Parts gehen für den Preis voll in Ordnung.
Geometrie

Bike Profil

NS Bikes Eccentric Alu 29 (Modelljahr 2019) im Vergleichstest