Bewertung:
Was uns gefällt:
Enorm laufruhiges Handling
Extrem robustes Bike
Was uns nicht gefällt:
Bike ist viel zu schwer
Reifenwahl unpassend
Testurteil

Im Gegensatz zu den oberpfälzischen Nachbarn von Cube fühlt man sich bei Ghost mehr dem Downhill-Spaß verpflichtet, nimmt auch das Thema Gewicht nicht so genau. Anders gesagt: Mit dem SL AMR 4.9 hat man es ganz schön schwer. Fast 15 Kilo wiegt der Brummer, das wäre selbst für ein Enduro zu viel, für ein 29"-Tourenfully ist es eigentlich indiskutabel.

Einiges davon steuert der kreuzsolide Alu-Rahmen bei, aber auch die SR-Suntour-Gabel sowie die Laufräder sind Schwergewichte. In der Praxis bedeutet das: Entschleunigung ist angesagt, das Ghost ist mehr Dampfer als Rennboot. Lange Touren werden eher zur Qual, obwohl die Conti-Reifen flink rollen, die leicht vorgerückte Sitzposition klasse ist, die Shimano-XT-Vollausstattung begeistert und der viergelenkige Hinterbau kaum wippt sowie ordentliche Traktion generiert.

Also lieber mit Volldampf ins Bergab? Ja und nein. Durch den extrem flachen Lenkwinkel (65,5°) sowie den enormen Radstand zeigt sich das SL AMR zwar ungemein spurtreu, aber weniger handlich. Zudem passen die zu schmalen, weniger bissigen Reifen nicht zum Konzept, und auch das Fahrwerk lässt Harmonie vermissen. Die Gabel zeigt früh einsetzende Endprogression, während der Hinterbau sehr linear agiert und seinen Hub viel früher wegschnupft.
Geometrie

Bike-Profil

Ghost SL AMR 4.9 AL (Modelljahr 2018) im Vergleichstest