Testbericht: Ghost AMR 7500 (Modelljahr 2012)

Testbericht: Ghost AMR 7500 (Modelljahr 2012)

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Zuletzt aktualisiert am 30.01.2012
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Foto: Arturo Rivas

Bewertung:

Was uns gefällt:

 Wunderbares Handling – toller Mix aus Agilität und Laufruhe, stets berechenbar

 Bergab sicher, bergauf effizient

 Prima Ausstattung auf starker XT-Basis

 Extrastabiler, supersteifer Rahmen

Was uns nicht gefällt:

 Sehr hohes Rahmengewicht

Testurteil

Testsieger-Logo: Testurteil sehr gut

"Das AMR ist für die größte Zielgruppe geeignet und schlicht ein No-Problem-Bike" – Ghost-Entwickler Bastiaan Thijs legte dem aktuellen AMR sein simples, aber effizientes Konzept zugrunde.

Die Zutaten dafür: ein schwerer, aber kreuzstabiler und supersteifer (95,1 Nm/° am Lenkkopf) Aluminium-Rahmen, eine komplette Shimano-XT-Gruppe sowie ein hochwertiges Fox-Fahrwerk mit 120-Millimeter fixem Federweg an Front und Heck.

Dieses folgt ganz dem "Keep it simple"-Motto und ist mit 20–25 Prozent Negativfederweg sowie der passenden Zugstufeneinstellung in wenigen Minuten perfekt abgestimmt. Weitere Gedanken ans Fahrwerk sind fortan überflüssig: Es funktioniert einfach, die Konzentration kann komplett dem Biken, dem Gelände gelten.

Und da brilliert das AMR! Bereitwillig lässt es sich durch Kurvenradien jeder Art drücken, folgt exakt dem Lenkimpuls, wird auch bei Highspeed nie unruhig. Erstaunlich, wie lässig das Tourenfully dann bei Bedarf von braver Laufruhe in den wilden Spiel-und-Spaß-Modus schaltet und mit enormer Agilität, Wendigkeit und verspieltem Handling selbst All-Mountain-Biker verblüfft.

Auch die Sitzposition ist nahezu optimal, tief "ins Rad" gebettet, ausbalanciert und zentral über dem Tretlager. Zusammen mit dem 73,5° steilen Sitzwinkel drückt viel Wadenpower aufs Pedal, das AMR gefällt mit nicht zu hohem 12,6 Kilo Gesamtgewicht als flotter Rouleur in der Ebene – und als engagierter Kraxler im Gebirge.

Das minimale "Wippeln" des Hinterbaus stört dabei nur Sensibelchen, das deutliche Pumpen im Wiegetritt fällt stärker auf. Hier hilft auf Wunsch der Griff zum Plattform-Hebel am Fox-RP23-Federbein – was aber etwas zu Lasten der ansonsten exzellenten Traktion geht. Auch bergab schmeichelt das 120-Millimeter-Fahrwerk speziell im Groben mit hoher Schluckfreude.

Kleinere Schläge straft der Viergelenker hingegen trotz der aufwendigen Nadellagerung des gesamten Hinterbaus gerne einmal mit Verachtung, auch die Fox-Gabel federt eher sportlich-straff.

Dennoch: Das harmonisch abgestimmte Fahrwerk performt unter dem Strich auf sehr hohem Niveau. Das gilt mehr noch für die formidable, aktuelle Shimano-XT-Gruppe, die der "großen" XTR nur noch im Image und Preis hinterherhinkt. Die Shimano-XT-Bremsen mit 180er-Scheiben stellen aktuell gar das Nonplusultra für Touren- und All-Mountain-Biker dar.

Tester-Kritik traf so nur den unergonomisch geformten Lenker sowie die Kassette mit 11–34 Zähnen – für Alpentouren wären 11–36 besser.

* mit Dämpfer ** mit Steckachse

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Redaktion

Ghost AMR 7500 (Modelljahr 2012) im Vergleichstest