Bewertung:
Was uns gefällt:
Sehr harmonisches, sattes Fahrwerk für anspruchsvolle Abfahrten
Viel Bodenfreiheit dank Hammerschmidt
Top Ausstattung
Was uns nicht gefällt:
Hohes Rahmen- und Gesamtgewicht
Begrenzte Agilität in engen Kurven
Testurteil

"Bügeleisen" notierte MB-Tester Fabian Scholz und trifft damit den Nagel auf den Kopf. Das Big Air bietet die beste Downhill-Performance im Testfeld. Die satten 185 Millimeter Federweg am Heck glätten nahezu alles, was sich auf den Trail verirrt, und vermitteln viel Sicherheit im rauen Gelände. Der Hinterbau harmoniert zudem ausgezeichnet mit der Fox-Gabel. Beide Federelemente bleiben aber stets straff genug, um etwa auch aus schnellen Kurven effizient zu beschleunigen, ohne dabei wegzusacken. Das hintere Gelenk der Schwinge liegt direkt in der Nabenachse, was vor allem Bremseinflüsse minimieren soll.
Immerhin: Mit Bremsstempeln kämpfte keiner der Testfahrer. Reine Downhill-Asketen bemängeln lediglich das etwas hohe Tretlager, das allerdings in Kombination mit der kompakten Hammerschmidt-Kurbel nahezu unbegrenzte Bodenfreiheit bietet – ideal für sehr verblocktes Terrain. Bei 4420 Gramm bleibt die Anzeige der Waage bei Belastung mit dem hydrogeformten Rahmen stehen – der klare Höchstwert im Testfeld. In engen Kurven fehlt dem Bergamont deshalb etwas die Spritzigkeit. Schnelle Antritte und Bergaufpassagen verlangen zudem für ein Enduro verhältnismäßig viel Schmalz in den Beinen. Der Fahrer tritt leicht von hinten in die Pedale, der Hinterbau sackt berghoch aber nicht weg und wippt trotz der fehlenden, zuschaltbaren Plattform am Vivid-Air-Dämpfer kaum. In Sachen Ausstattung lässt das Big Air kaum Wünsche offen: X0-Schaltkomponenten, stabile EX1750-Laufräder und komfortable Vario-Stütze von Crankbrothers. X0-Bremsen mit je 203-Millimeter-Scheiben sorgen zudem für ein fast fadingfreies Abfahrtsvergnügen.


Bergamont Big Air MGN (Modelljahr 2011) im Vergleichstest