Das hat uns gefallen:
ultraleichter, perfekt gemachter Carbon-Rahmen
extrem spritziges Fahrgefühl
überraschend komfortabel
/ eher klassisch-kurze Geometrie
Mit seiner eigenen Bikemarke hat sich Ex-Raceprofi Thomas Stoll nicht nur selbst einen Traum erfüllt. Die junge Firma kreiert nämlich nach Gusto des Kunden exklusive Dreambikes. Von Dekorfarbe bis hin zu Anbauteilen sind der Auswahl keine Grenzen gesetzt. Vor der Kaufentscheidung können interessierte Biker ein Stoll-Rad sogar ausgiebig auf einer Tour testen, oft sogar mit Chef Thomas persönlich. Diese Profi-Kaufberatung gibt es sogar gratis! Aber was hat das Schweizer Kunstwerk in unserem Madein- Germany-Spezial verloren? Wie alle Stoll-Bikes wird das R1 seit 2017 beim deutschen Carbon-Spezialisten All-Ahead-Composites in Veitshöchheim per Hand und auf Bestellung hergestellt. Die Franken ermöglichen mit ihrem Kohlefaser-Know-how ein echtes Fabelgewicht: Im leichtesten Carbon-Layup, welches für XC-Piloten um 70 Kilo freigegeben ist, wiegt der Rahmen ohne Anbauteile 780 g und gehört damit zu den leichtesten der Welt. In der etwas stabileren, nächst steiferen Ausbaustufe unseres Testbikes bringt es der Rahmen immer noch auf bravouröse 810 g, ist zudem für Fahrergewichte bis zu 80 Kilo freigegeben. Kombiniert mit traumhafter Ausstattung rund um Rock-Shox-SID-Gabel, Sram-XX1-Eagle-Schaltung, Bike-Ahead-Anbauteile und Intend-Vorbau (Made in Germany) bringt das R1 ein Fliegengewicht von 7,9 Kilo auf die Waage, kostet dabei 8739 Euro. Noch krassere, leichtere Aufbauten für Weight-Weenies mit großem Portemonnaie sind übrigens möglich ...
Nicht nur auf der Waage ist das R1 ein Bike der Superlative. Vom Start weg kennt es nur ein Ziel: nach vorne! Dank der superleichten Laufräder mit angenehm breiten Duke-Felgen beschleunigt das R1 wie der Teufel, lässt sich dabei spielend auf Tempo halten. Steile Kraxeleien schnupft das Stoll nur so weg, auch wenn der Sitzwinkel gerne etwas steiler sein könnte. Generell sitzt es sich aber sportlich gestreckt auf dem Stoll, ohne dass es dabei im Rücken oder in den Gliedmaßen zwickt. Überhaupt: Das kompromisslos erscheinende Racebike kann auch Komfort! In sitzender Fahrposition wird der Biker nicht unnötig malträtiert, da die dünne 27,2-mm-Carbon-Sattelstütze kleinere Kraftspitzen recht gut herausfiltert. Noch besser funktioniert – im Stehen wie im Sitzen – der speziell konzipierte Hinterbau mit Knick in den Sitzstreben, der durch gezielten Flex auch garstigen Schlägen gekonnt die Brisanz nimmt. Auf dem Trail zeigt sich das R1 durch den recht steilen Lenkwinkel von 69° dann maximal agil und drehfreudig. In Highspeed-Passagen bremsen der lebhafte Charakter und die schwach profilierten Reifen den Downhill-Spaß und das Vertrauen ins Bike hingegen etwas aus. Durch den recht kurzen Reach von 428 mm steht der Fahrer zudem zwar zentral, aber etwas "über" dem Rad. Das bevorzugte Metier des hyperleichten Traumrades sind eben schnelle Marathon-Kurse mit steilsten Aufstiegen.
Stoll R1 820
Preis | 8739 €/Direktvertrieb |
Gewicht | 7,9 kg |
Rahmengröße | S, M, L |
Rahmenmaterial | Carbon |
Federweg | Gabel 100 mm |
Schaltung | 1 x 12 Gänge, 34 : 10–52 Zähne, Sram-XX1-Eagle-Schaltgruppe |
Bremsen | Shimano XTR (M9100) 160/160 mm |
Federgabel | Rock Shox SID SL Ultimate Remote |
Federbein | - |
Laufräder | DT 240S/Duke Lucky Jack SLS |
Reifen (v/h) | Wolfpack Race MTB TL/ Wolfpack Speed MTB TL 29 x 2.25" |
Vario-Stütze | Bike Ahead The Seatpost |
Fazit:
Das Bike mit dem Steinbock-Logo klettert wie aus dem Bilderbuch und begeistert mit seinem detailreichen und leichten Carbon-Rahmen. Marathonisti finden hier ein unglaublich leichtes, dabei überraschend komfortables Traumfahrzeug für schnelle Rennen.
Testergebnis:

Das Stoll R1 820 im Vergleich mit 5 weiteren Made in Germany-Bikes: