Das Scor 6080Z ist nicht nur das erste Alu-Bike, sondern auch das erste Bike von Scor mit Bosch Antrieb. Beim kleinen Bruder, dem 4060Z, vertrauten die Schweizer noch auf Shimano EP8.
Satte 190 mm Federweg stehen an der Front zur Verfügung, am Heck sind es zehn Millimeter weniger. Logisch also, dass sich das Bike an abfahrtsverliebte richtet. Es ist mit Level-5-ASTM-Klassifizierung auch für Downhill-Strecken und Bikeparks zugelassen.
Zwei Mullet-Varianten bieten die Schweizer an, und das zu deutlich günstigeren Preisen, als das Carbon-E-Allmountain. Wir hatten das 6080 Z LT GX im Test. Für 6999 Euro ist es stattlich ausgerüstet: Als Fahrwerk bekommt man eine Rock-Shox-Zeb-Ultimate-Forke, -Super-Deluxe-Ultimate-RCT-Dämpfer sowie eine mechanische Sram-GX-Schaltung und Sram-Code-Bremsen. Das günstigere NX-Modell kostet 5499 Euro.
Test-Fazit
Das 6080 Z ist ein super potentes Bike mit üppig Hub und starkem Motor. Das Konzept geht für abfahrtsorientierte Shredder*innen auf, ein Allrounder ist es aber nicht.

Praktisch: Der Mudguard zwischen Hinterrad und Sitzrohr schützt den Dämpfer vor Dreck.
Das mochten die Tester
attraktiver Preis
sehr potentes Fahrwerk
starker Motor und fette Batterie für Shuttle-Fahrten
entnehmbarer Akku
Das mochten die Tester weniger
kein Leichtgewicht
Bremse ist unterdimensioniert
im verblockten Uphill sperrig

Mit dem Flip-Chip an der Dämpferaufnahme kann man die Geometrie verstellen.
Fahreindruck Scor 6080Z
Die Geometrie ist typisch Scor: langer 459 Reach (in Größe M), flacher 63° Lenkwinkel und kurze Kettenstreben. Mit dem Flip-Chip an der Dämpferaufnahme kann der Charakter des Bikes etwas verändert werden. Mit knapp 26 Kilo ist es zwar kein Leichtgewicht, für diese Federwegsklasse und mit Alu-Rahmen geht das Gewicht aber in Ordung. Lediglich beim Rangieren aus Keller und Co. litt Testerin Katha Binzenhöfer unter dem hohen Gewicht.
Auf dem Trail profitiert es wiederum davon und liegt richtig satt am Boden an. Steiles, verblocktes Gelände mit hohen Stufen sind gar kein Problem. Der flache Lenkwinkel gibt hier Sicherheit, verlangt aber vor allem in Kehren mehr Druck auf der Front. Daher wirkt das 6080 Z auf flachen Trails auch etwas überdimensioniert. Auch in steilerer High-Flip-Chip-Position ist es weit entfernt von agil und handlich – trotz kurzer Kettenstreben. Auch im Uphill fährt sich der Freerider etwas (zu) sperrig. Der Bosch-CX-Motor (der 4. Generation) ist bar jeder Kritik und spart einem den Lift-Einsatz oder den Shuttlebus.