Das Rocky Mountain Element Carbon 70 kommt mit Fox-Performance-Federelementen, dazu gibt es das Sram-GX-Transmission-Schaltwerk und die Sram-Level-Vierkolbenbremsen. Als Laufräder arbeiten hinten ein DT Swiss 370 und vorne ein Novatec Race Face. Das Ausstattungspaket wird durch die Fox-Vario-Sattelstütze mit großem Verstellweg, sowie Race-Face-Lenker und -Felgen, abgerundet.
Das Element wiegt 12,5 kg und kommt mit Voll-Carbon-Rahmen. An dem 29"-Fully arbeiten vorne 130-mm- und hinten 120-mm-Federweg. Das Element gibt es in vier Größen. Das Top-Modell Carbon 99 kostet 12 500 Euro. Das von der MOUNTAINBIKE-Redaktion getestete Carbon 70, in Größe L, liegt bei 7300 Euro.

Der Ride4“-Flip-Chip gehört zu Rocky Mountain wie der Reifen auf die Felge. Er ermöglicht gleich vier Geometrie-Settings.
Test-Fazit
Das Element hat auch als Trailbike das Zeug zum Klassiker. Neben der frischen Optik des edlen Carbon-Rahmens gefallen das potente Fahrwerk und das ausbalancierte Handling. Die Parts gehen für den Preis noch in Ordnung. Ein toller Allrounder!
Das mochten die Tester
fein gemachter Carbon-Rahmen mit vielen Details
Fahrwerk mit ordentlichen Reserven
moderne, abwärts gewandte Geometrie
solide Ausstattung
Das mochten die Tester weniger
Bremsen etwas zu schwach im harten Traileinsatz
Rocky Mountain Element im Praxistest
In Sachen Geometrie hingegen bleibt beim Rocky Mountain Element vieles unverändert: Reach (475 mm in Größe L) und Lenkwinkel (65°) sind identisch zum Vorgänger, während der Sitzwinkel um 0,5° angesteilt wurde und das Steuerrohr minimal kürzer ausfällt. Typisch Rocky Mountain, lässt sich die Geometrie über den "Ride4-"Flip-Chip in vier Positionen leicht anpassen, auch die Progression der Heckfederung ändert sich dadurch dezent. Im Sattel gefällt die neutrale, ausbalancierte Position, die der Fahrerin oder dem Fahrer viel Freiraum für Bewegung im Bike lässt.
Der Hinterbau spricht dabei zunächst sensibel und soft an, schlägt aber selbst auf wirklich harten Trails dank hoher Endprogression nicht durch und bietet stets extrem viel Gegenhalt. Es macht Laune, das Kanada-Bike aktiv zu bewegen. Es nimmt den Schwung beim Pushen durch Wellen und Kurven überragend mit, vermittelt aber auch Sicherheit, wenn man etwas zaghafter durchs Steinfeld zieht. Die Gabel ist äußerst sensibel, bietet trotz mehr Federweg aber einen Schuss weniger Reserven.
Das Handling bergab passt prima, der für die Kategorie flache Lenkwinkel und der moderat-lange "Schnitt" des Bikes sorgen für Sicherheit. Einzig die Bremsen verzögern bei langen steilen Abfahrten nicht ganz ideal, hier lohnt das Upgrade auf eine 200er-Disc vorne. Und bergauf? Das Element ist fraglos keine typische Cross-Country- und Marathon-Rennfeile mehr wie einst. Dafür spricht auch das Gewicht von 12,5 Kilo, was für ein Trailbike wiederum prima ist. Es lässt sich entsprechend mehr als manierlich bergauf treten. Der Plattform-Hebel am Dämpfer ist jedoch nicht grundlos da, in der offenen Position wippt der Hinterbau merklich.