Radon Jealous 9.0 im Test: Race-Hardtail aus Bonn

Radon Jealous 9.0 im Test
Verspieltes Race-Hardtail mit edler Ausstattung

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ArtikeldatumVeröffentlicht am 24.12.2025
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Das Radon Jealous 9.0 ist ein Carbon-Race-Hardtail mit 100 mm Federgabel, 9,6 kg Gewicht und 3799 Euro. Neu entwickelter Rahmen, top Ausstattung und konservative Geometrie treffen hier auf starkes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Kurz & Knapp: Radon Jealous 9.0

  • Preis: ab 2999 Euro
  • Gewicht: 9,6 kg
  • Größen: S, M, L und XL
  • Rahmenmaterial: Carbon
  • Federweg: 100-/-mm-Federweg

Lukas Hoffmann
Redakteur

Ausstattung und Details

Der Voll-Carbon-Rahmen kann seine enge Verwandtschaft zum Cube Phenix kaum leugnen: Er setzt auf viele identische Details wie das Bike der Partnerfirma – etwa die Sattelstützenklemmung an der Rückseite des Sitzrohrs, die Zugverlegung, Pressfit-Innenlager, Aufnahme für eine Kettenführung, schickes Monocoque-Cockpit sowie den mittlerweile etwas aus der Mode geratenen Flatmount-Bremsstandard am Heck.

Bjoern Haenssler

Nicht supermodern, aber doch lässig ist die Geometrie gezeichnet: Der Lenkwinkel kratzt knapp an der 70-Grad-Marke, ist ergo recht konservativ gewählt, ebenso der Reach mit 428 mm in Größe M. Das eher längere Cockpit (80 mm in Größe M) gleicht dies etwas aus.

Darüber hinaus ist die Geometrie klassisch für ein Race-Hardtail gewählt. Für 3800 Euro feuert Radon ein echtes Ausstattungsfeuerwerk ab: Zu der Fox-32-SC-Factory-Fork, die alleine schon über 1000 Euro im Online-Shop kosten würde, ist eine Sram-GX-Transmission-Gruppe verbaut sowie Newmen-Aluminium-Laufräder und eine bissfeste Magura-Bremse. Unter dem Topmodell 9.0 rangiert das 8.0, das für 2999 Euro ebenfalls fürstlich ausgestattet ist.

Fahreindruck Radon Jealous

Platz genommen auf dem Versender-Carboni, findet man recht schnell in den Tritt. Die Sitzposition fällt etwas erhabener aus, die Streckung wirkt entspannt, aber dennoch leicht sportlich. Trotz vergleichsweise pfundigeren Laufrädern marschiert das Jealous entschlossen los: Einmal auf Schotterstraßen auf Tempo gebracht, will es sich nicht aufhalten lassen. Die famose Fox-Gabel spricht schier auf jeden Kieselstein an, hält aber dennoch für gröberes Geläuf genug Reserven parat. Das Radon ist auch auf Flowtrails in seinem Element, wird es gröber, vermisst man an Bord eine Vario-Sattelstütze, die durch das etwas exotischere Sattelstützenmaß schwerer nachzurüsten ist. Bei Highspeed braucht das leichte Jealous eine ordnende Hand: Typisch Race-Hardtail, liebt es enge, verwinkelte Kurse – im Talschuss wirkt es dagegen etwas nervös.

Überzeugend ist vor allem der Heckkomfort: Die flexende Sattelstütze sorgt auch auf langen, ausgiebigen Touren für angenehmen Support.

Das mochten die Tester

 lebendiger, vortriebsgieriger Charakter

 klassische Hardtail-Geometrie fördert lebendiges Fahrgefühl

 attraktive Ausstattung zum fairen Preis

 gute Werte an der Waage, Laufräder dafür schwerer

Das mochten die Tester weniger

 teils exotischere Standards am Rahmen (Sattelstütze, Bremsaufnahme)

 bei hohen Tempi eher auf der nervöseren Seite

Fazit