Privateers sind im Rennfahrer-Jargon Underdogs ohne Sponsorenunterstützung. Und da soll das 161 ins Spiel kommen.
Das mochten die Tester
extrem preiswert
schlaue Ausstattung ...
... mit hochwertigen, robusten Parts
MX-Setup möglich
starke Hayes-Bremsen
Das mochten die Tester weniger
schwer
hohe rotierende Masse
Hinterbau harsch bei harten Schlägen
Defekt am Hinterbau
kein UDH
Ausstattung und Details
Der Rahmen der zweiten Generation des Alu-Enduros hat ein großes Hinterbauhauptlager und macht auch ansonsten einen "kugelsicheren" Eindruck. Über die außen am Rahmen verlaufenden Kabel sowie das verschraubte Tretlager dürfen sich Heimwerker freuen.
Weniger erfreulich war ein Defekt am Hinterbau unseres Testbikes, der bereits vor der ersten Fahrt auftrat. Das Spiel und das resultierende Klappern am Hinterbau führen wir auf einen Produktionsfehler zurück, laut Hersteller ein Einzelfall.
Robust und erschwinglich ausgestattet kommt das 161 mit Maxxis-Reifen samt Downhill-Karkasse und griffigem Gummi. Zusammen mit den bulligen Hunt-Laufrädern ist die rotierende Masse schwer und träge, dafür aber extra pannensicher. Besonders überzeugt haben die Hayes-Bremsen mit präzisem Druckpunkt und starker Verzögerung sowie Dosierbarkeit.

Das Schaltauge muss auf UDH-Standard verzichten. Dafür bietet der Kettenstreben-Flip-Chip zwei Settings mit 0 und +10 mm.
Fahreindruck Privateer 161
Auf Trail und Datenblatt zeigt sich die Geometrie lang und stoisch. Mit einem üppigen Reach von 490 mm und langen Kettenstreben ist das Bike sehr laufruhig. Der 64-Grad-Lenkwinkel ist moderat. Wer es bei zackigen Richtungswechseln wendig mag, sollte eventuell eine Größe kleiner wählen. Erstaunlich für den Preispunkt sind die Geometrieverstellungen. Man kann mit 29-Zoll- oder mit 27,5-Zoll-Hinterrad fahren, das Heck lässt sich verlängern (+10 mm).
Bergauf hilft der extra steile 80-Grad-Sitzwinkel – der allerdings Geschmackssache ist. Das hohe Gewicht und der wippende Hinterbau strengen an. Bei harten Schlägen macht das Heck aufgrund der hohen Progression früh zu und fühlt sich harsch an. Das Ansprechverhalten über kleine Unebenheiten ist aber top. Ansonsten hat man in der Abfahrt ein vorhersehbares Bike unter sich.