Das hat uns gefallen:
superagiles, dennoch sicheres Handling
zahlreiche Individualisierungsmöglichkeiten
ausgezeichnetes Fahrwerk
maximal hochwertige und exklusive Ausstattung
Das hat uns nicht gefallen:
geringes Gewichtslimit (100 Kilo)
sehr hoher Preis
In Deutschland gefertigte Fahrradrahmen sind alle aus Aluminium? Mitnichten! Die Dortmunder Boutique-Marke Last wurde 2000 gegründet und hatte sich zunächst eher langhubigen Fullys und Dirtjump-Bikes verschrieben. In der Gegenwart führt Last neben Alu-Gravity-Bikes edle Carbon-Geländeräder, die sich nach allen Regeln der Bike-Baukunst individuell gestalten lassen: Bei den Anbauteilen kann man aus exklusiven Marken à la Intend, EXT und Co. wählen. Zudem sind auch den optischen Kundenwünschen keine Grenzen gesetzt. Unzählige Kombis aus Custom-Lackierungen und Schriftzüge sind wählbar. Die Carbon-Rahmen sind zudem in zwei Ausführungen erhältlich. Bei der Featherlight-Variante ist der Name Programm, diese ist komplett auf geringes Gewicht optimiert, dabei aber auch nur bis 100 Kilo Systemgewicht freigegeben. Beim aufpreispflichtigen, circa 300 g schwereren Superduty-Layout sind Systemgewichte von bis zu 120 Kilo erlaubt, zudem kommt der Rahmen dann mit einem praktischen Staufach am Unterrohr samt cleverem Magnetverschluss. Gefertigt (und nur auf Bestellung) werden alle Last-Carbonis beim Carbon-Spezialisten All Ahead in Würzburg, wo auch Edelhersteller wie Stoll und namenhafte andere Brands wie BMC und DT Swiss Carbon-Rahmen oder -Teile in Kleinserie herstellen lassen. Dabei kitzelt Last aus einer Rahmenplattform das Maximum heraus. Je nach Umlenkhebel und Dämpfer ist ihr ein actionreiches Bergleben als federleichter Vertreter in den Kategorien Enduro (Tarvo), All-Mountain (Cinto), Trailbike (Asco) oder Down-Country-Bike/Tourenfully (Celos) vergönnt. Nur rund 100 Rahmen werden je Modell im Jahr gebaut.
Das Celos ist also mit 120 mm an Bug und Heck das kurzhubigste Bike im Line-up. Preislich liegt der Einstieg bei 7299 Euro für Kompletträder, der Rahmen ohne Dämpfer kostet ab 4399 Euro. Unser Testbike für wahnwitzige 11 699 Euro kommt mit Traumparts: Edles Fox-Factory-Fahrwerk, Sram-XX1-AXS-Funkschaltung, DT-Swiss-Carbon-Laufräder lassen schon kaum Wünsche offen, passend zu unserem Made-in-Germany-Special vergibt es dazu noch Trickstuff-Bremse, Vecnum-Vario-Sattelstütze sowie ein spektakuläres, einteiliges Bike-Ahead-Cockpit. Summiert bringt das Celos federleichte 10,7 Kilo auf die Waage, auch die rotierende Masse fällt sehr asketisch aus. Kein Wunder, dass man auf dem Last wie im Rausch gen Bergspitze klettert. Die effiziente, zentrale, fast zu vorgerückte Sitzposition und der antriebsneutrale Hinterbau tun ihr Übriges. Generell zeichnet Last die Geometrie modern, weniger extrem: Der Lenkwinkel steht mit 66,4° zwar verhältnismäßig flach, der Reach von 457 mm in Größe M ist aber eher moderat geraten. Biegt man auf den Trail gen Tal ein, zündet das Celos dennoch: Gemessen am Federweg bietet es überraschend viel Reserven, das Fahrwerk arbeitet mustergültig mit viel Sensibilität bei gleichzeitig viel Gegenhalt.

Testfazit: Mit einem brillant gemachten, höchst asketischen Carbon-Rahmen und leichtfüßigen Charakter fährt sich das Celos im Nu ins Herz aller sportlich orientierten Bikerinnen und Biker. Es ist traumhaft ausgestattet, aber auch ultrateuer. Dafür brilliert es auf dem Trail, egal ob es gen Gipfel oder Tal geht. Wer es stabiler mag, greift zur Superduty-Version.
Testurteil: Überragend
Hier finden Sie alle sechs getesteten Bikes "Made in Germany":