SRAM Code Stealth Ultimate - Mountainbike-Bremsen im Test

SRAM Code Stealth Ultimate im Test
SRAM Code Stealth Ultimate - US-Anker im Test!

Inhalt von
Zuletzt aktualisiert am 01.02.2024

Aufbau, Details & Gewicht

In gängigen Internet-Foren oder Social-Media-Kanälen scheint es Tradition, auf Sram-Bremsen zu schimpfen – obwohl etwa die Code in Tests meist vorne dabei ist. Seit einem Jahr ist sie dies auch optisch: Mit der neuen Stealth-Generation hat sich am Innenleben nichts geändert, der sich eng an den Lenker duckende Flip-Flop-Geber ist in der Formsprache jedoch einzigartig. Auch das Finish der herrlich reflektierenden Alu-Flächen bezaubert, dazu erfreut sich die Code am Topmodell Ultimate erstmals eines Carbon-Hebels. Der Kohlefaser zum Trotz ist sie die zweitschwerste Bremse im Test, was am bulligen, einteiligen, geschmiedeten Sattel liegt. Dieser beherbergt eher kleine Kolben: 2 x 15 mm zum Scheibeneingang, 2 x 16 mm zum Ausgang. Bei den Discs empfehlen sich die neueren HS2-Modelle, die mit 2,00 mm dicker ausfallen als die alten Centerline-Rotoren. Belagsseitig liefert der US-Gigant einen metallischen Compound mit.

Hier gibt es den ganzen Vergleichstest als PDF!

Montage & Setup

Auch dank farbenfroher Anleitung stellt das Anbringen samt Kürzen der Leitung kein Problem dar, ebenso wenig der Entlüftungsvorgang, für den man Srams Bleeding-Edge-Stutzen für eine der Spritzen benötigt. Apropos: Allen Unkenrufen zum Trotz muss man die Code nicht öfter entlüften als andere Bremsen. In unserem Test war es nach der Montage nicht einmal nötig. Man sollte die Erstentlüftung nur sorgfältig ausführen, da Sram-Bremsen manchmal nicht perfekt entgast im Karton liegen. Griffweiten- und Leerwegverstellung gehören zu den effektivsten, wobei sich das Rad für den Kontaktpunkt gerne verhakt. Seit Jahren bekannt und top im Handling sind die Matchmaker-X-Schellen zur Verbindung von Sram- und Vario-Stützen-Hebeln.

Ergonomie & Dosierbarkeit

War die Ergonomie schon immer eine der großen Stärken von Sram-Bremsen, fühlt sich die neue Code bereits beim Erstkontakt noch einmal besser an. Im breiten Kohlefaserhebel macht es sich der Finger sofort bequem, die tolle Kugellagerung sorgt für buchstäblich reibungslose Bedienung. Netter Nebeneffekt des neuen Designs: Das Axial-Gehäuse kann als Handauflage und so als "Griffabwechslung" im Uphill dienen. Im Trailgetümmel beweist sich die US-Bremse mit ihrem moderat-festen Druckpunkt dann als perfekt modulierbar, als die feinfühligste im Vergleich – auch mit den etwas kräftigeren Sinter- Belägen, weswegen sich der Einsatz der organischen Sram-Beläge kaum lohnt.

Bremskraft & Standfestigkeit

Vor einigen Jahren war die Code noch der Wurfanker schlechthin, inzwischen hat die Konkurrenz aufund teils überholt – wie dieser Test beweist. Dennoch können die teuren Sram-Stopper natürlich mithalten, sie bieten Power auf sehr gutem Niveau, wenn auch nicht die brachiale Kraft einiger anderer "Monsterbremsen". Für die Standfestigkeit gilt hingegen: Es muss sprichwörtlich ganz schön heiß hergehen, bis das Wärmemanagement der massigen Gebereinheit samt der 2,00-mm-Rotoren an erste Grenzen stößt. Aber auch dann ist nur ein Hauch von Fading vernehmbar.

Beläge

Zwei Varianten führen die US-Amerikaner. Mitgeliefert wird der metallische, dem Sram den Zusatz "Heavy Duty" verpasst, die optionalen organischen Beläge führen das Adjektiv "quiet", also leise. Wir sind im Test fast ausschließlich die Sinter-Beläge gefahren, für uns die bessere Wahl bei den Originalmodellen.

Tuning

Ein sinnvolles Upgrade bietet Sram seit zwei Jahren selbst: Für die Code sind die neuen, 2,00 mm dicken HS2-Scheiben besser als die bekannten Centerline-Discs. Die schwarze Beschichtung der Streben dient übrigens nicht (nur) der Optik, sondern hat eine wärmeableitende Funktion inne. Gute Erfahrungen haben wir mit Tuningbelägen bei der Code gemacht. Unser Tipp ist der organische, bestens abgestimmte Power-Belag von Trickstuff.

Test-Fazit

"Unsere Beste ist jetzt noch besser." Den Marketing-Spruch von Sram unterschreiben wir, bei Ergonomie und Dosierbarkeit gibt es für uns keine idealere Vierkolben-Bremse. Dass die Bremskraft nicht überragt, dürften die wenigsten zu spüren bekommen. Ein sehr, sehr gutes "Sehr gut".

  • Preis/Gewicht: 720 Euro / 507 g (305 g + 202 g)
  • Hier im Partner-Shop bestellen!
  • Kolben/Bremsmedium: 2 x 16, 2 x 15 mm / DOT 5.1
  • Einstellbarkeit: Hebelweite, Leerweg
  • empfohlene Discs: Centerline, HS2 (160, 180, 200, 220 x 2,00 mm)
  • Beläge: metallisch (mitgeliefert), organisch
  • Mountainbike-Ergonomie-Tipp

Hier gibt es den ganzen Test als PDF!

Alle acht Bremsen im Megatest