Giant Trance X im Test

Giant Trance X im Test
Hybrid-Held von Giant

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Veröffentlicht am 07.06.2025
Hybrid-Held von Giant
Foto: Christoph Laue

Als einer der ersten Hersteller interpretierte Giant mit dem Trance X Advanced Elite den Trend der Light-E-MTBs anders. Lest hier wieso!

Das mochten die Tester

 starker Motor bei niedrigem Gesamtgewicht

 hochwertige Ausstattung zum fairen Preis

 sehr gute Traktion in Steilstücken

 Fahrwerk mit viel Komfortreserven

Das mochten die Tester weniger

 Motor nicht so lebhaft wie die Konkurrenz

 eingeschränkte Reichweite

Ausstattung und Details

Statt eines weniger kraftvollen (Light-)Motors kombiniert Giant ein kraftvolles Aggregat mit bis zu 85 Nm mit einer recht kompakten 400-Wh-Batterie. Optional ist ein Range-Extender mit 200 Wh zu haben, der sich am feschen Carbon-Rahmen samt Carbon-Umlenkwippe andocken lässt.

Apropos: Die Geometrie des Mullet-Bikes lässt sich per Flip-Chip anpassen, federwegsseitig stehen 160 mm vorne und 150 am Heck an. Die Kettenstreben fallen trotz kompaktem Mullet-Hinterrad mit 447 mm recht lang aus. Der Lenkwinkel steht mit 65,8 Grad flach, ebenso der Sitzwinkel mit 76 Grad, beide sind um 0,7 Grad ansteilbar. Der moderat gewählte Reach in Größe L sorgt für eine ausgewogene, gut integrierte Sitzposition – kein Wunder also, dass man sich beim ersten Aufsatteln sofort wohlfühlt.

Christoph Laue

Mit nur 19,9 kg zeigt sich das Giant überraschend drehfreudig – ein beeindruckender Wert für ein Full-Power-Bike. Verantwortlich dafür sind die teils hochwertigen Parts: hauseigene Carbon-Laufräder, kabellose Sram-GX-T-Type-Schaltung, Fox-Factory-Fahrwerk und Sram-Code-Bremsen. All das für 6999 Euro – ein fairer Preis. Ein Highlight ist das One-Piece-Carbon-Cockpit, das sich via Spacer in Reach sowie in Up- und Backsweep anpassen lässt.

Fahreindruck Giant Trance

Im stärksten Unterstützungsmodus reagiert der Motor etwas verhaltener und verzögerter als die anderen Kandidaten im Test. Verblockte Uphills und Richtungswechsel verlangen vom Piloten entschlossenen Einsatz an Pedal und Lenker – flowige, gleichmäßige Anstiege liegen ihm deutlich besser. Vor allem in steilen Passagen überzeugt die Traktion – sie liegt dank der langen Kettenstreben auf herausragendem Niveau.

Bergab überzeugt der geniale Maestro-Hinterbau: In Kombination mit der Fox-Gabel bügelt das Bike selbst grobe Passagen souverän glatt – gefühlt arbeitet das Heck dabei mit mehr als 140 mm Hub. In engen Kehren erfordert das ausladende Heck allerdings mehr Körpereinsatz, und auf rüttelplattenartigen Wurzelfeldern verlangt das sehr steife Cockpit eine stabile Rumpfmuskulatur.

Giant geht eigene Wege

Christoph Laue
Eigene Forschung und Entwicklung Der größte Bike-Hersteller der Welt geht in Sachen sportiver E-MTBs seit Minute eins einen eigenen Weg: Giant setzt auf Yamaha-Motoren, die in puncto Software und Motorsteuerung intern fein abgestimmt werden. Doch damit nicht genug – auch bei der Zelltechnologie betreibt Giant eigene Forschung und Entwicklung. In der Elite-Plattform des Trance X E+ kommt erstmals ein gemeinsam mit Panasonic entwickelter Zelltyp zum Einsatz: die 22700, laut Giant die erste speziell für E-Bikes entwickelte Zelle am Markt. Zum Vergleich: Während die Pionier-Zelle im E-Bike-Bereich noch die 18650 war und heute meist der von Tesla mitentwickelte Typ 21700 verbaut wird, bietet die 22700 bei etwas größerem Volumen mehr Kapazität sowie laut Giant eine höhere Leistungsabgabe bei geringerer Hitzeentwicklung –ideal für hohe Drehmomente. Im kompakten 400-Wh-Akku des Trance X E+ stecken nur 20 dieser Zellen, die dennoch für volle 85 Nm sorgen. Zudem verspricht Giant eine CO₂-neutrale Zellproduktion. Wer mehr Reichweite braucht, kann per optionalem Range-Extender nachlegen: Der Energy Pak Plus 200 (599 Euro) kommt in Flaschenform, passt in den Flaschenhalter und wird über den Ladeport mit dem System verbunden.

Hier geht es zum Übersichtsartikel des gesamten Biketests!