Als einer der ersten Hersteller interpretierte Giant mit dem Trance X Advanced Elite den Trend der Light-E-MTBs anders. Lest hier wieso!
Das mochten die Tester
starker Motor bei niedrigem Gesamtgewicht
hochwertige Ausstattung zum fairen Preis
sehr gute Traktion in Steilstücken
Fahrwerk mit viel Komfortreserven
Das mochten die Tester weniger
Motor nicht so lebhaft wie die Konkurrenz
eingeschränkte Reichweite
Ausstattung und Details
Statt eines weniger kraftvollen (Light-)Motors kombiniert Giant ein kraftvolles Aggregat mit bis zu 85 Nm mit einer recht kompakten 400-Wh-Batterie. Optional ist ein Range-Extender mit 200 Wh zu haben, der sich am feschen Carbon-Rahmen samt Carbon-Umlenkwippe andocken lässt.
Apropos: Die Geometrie des Mullet-Bikes lässt sich per Flip-Chip anpassen, federwegsseitig stehen 160 mm vorne und 150 am Heck an. Die Kettenstreben fallen trotz kompaktem Mullet-Hinterrad mit 447 mm recht lang aus. Der Lenkwinkel steht mit 65,8 Grad flach, ebenso der Sitzwinkel mit 76 Grad, beide sind um 0,7 Grad ansteilbar. Der moderat gewählte Reach in Größe L sorgt für eine ausgewogene, gut integrierte Sitzposition – kein Wunder also, dass man sich beim ersten Aufsatteln sofort wohlfühlt.

An der Carbon-Wippe findet sich ein Flip-Chip zur Geo-Anpassung: Lenk- bzw. Sitzwinkel lassen sich so um 0,7 Grad abflachen oder aufsteilen.
Mit nur 19,9 kg zeigt sich das Giant überraschend drehfreudig – ein beeindruckender Wert für ein Full-Power-Bike. Verantwortlich dafür sind die teils hochwertigen Parts: hauseigene Carbon-Laufräder, kabellose Sram-GX-T-Type-Schaltung, Fox-Factory-Fahrwerk und Sram-Code-Bremsen. All das für 6999 Euro – ein fairer Preis. Ein Highlight ist das One-Piece-Carbon-Cockpit, das sich via Spacer in Reach sowie in Up- und Backsweep anpassen lässt.
Fahreindruck Giant Trance
Im stärksten Unterstützungsmodus reagiert der Motor etwas verhaltener und verzögerter als die anderen Kandidaten im Test. Verblockte Uphills und Richtungswechsel verlangen vom Piloten entschlossenen Einsatz an Pedal und Lenker – flowige, gleichmäßige Anstiege liegen ihm deutlich besser. Vor allem in steilen Passagen überzeugt die Traktion – sie liegt dank der langen Kettenstreben auf herausragendem Niveau.
Bergab überzeugt der geniale Maestro-Hinterbau: In Kombination mit der Fox-Gabel bügelt das Bike selbst grobe Passagen souverän glatt – gefühlt arbeitet das Heck dabei mit mehr als 140 mm Hub. In engen Kehren erfordert das ausladende Heck allerdings mehr Körpereinsatz, und auf rüttelplattenartigen Wurzelfeldern verlangt das sehr steife Cockpit eine stabile Rumpfmuskulatur.
Giant geht eigene Wege

In der Elite-Plattform des Trance X E+ kommt erstmals ein gemeinsam mit Panasonic entwickelter Zelltyp zum Einsatz: die 22700, laut Giant die erste speziell für E-Bikes entwickelte Zelle am Markt.