Mit dem Poacha wollen die Oberpfälzer zurück zu ihren Wurzeln – näher an der Zielgruppe, für die das Erlebnis am Berg im Fokus steht.
Kurz & Knapp: Ghost Poacha Pro
- Preis: 6499 Euro
- Gewicht: 17,2 kg
- Größen: S, M, L und XL
- Rahmenmaterial: Carbon
- Federweg: 180-/180-mm-Federweg

Dämpferaufnahme und Flip-Chip-Verschraubung setzen auf gängige Maße und lassen sich austauschen – aus genudelte Teile sind so schnell und unkompliziert ersetzt.
Ausstattung und Details
Das neue Mullet-Fully (29/27,5) mit 180 mm Federweg vorn und hinten richtet sich an Bikepark-Shredder, die es bergab krachen lassen wollen – und trotzdem ein pedalierbares Rad suchen, das auch auf Trailtouren immer noch Spaß macht.
Wie ernst es Ghost mit der Haltbarkeit für harte Parkrides meint, zeigt der detailreich gestaltete Carbonrahmen: rund 3,8 kg leicht (ohne Dämpfer) und nach ASTM-5 für große Sprünge und harte Landungen freigegeben. Clever, aber auch nicht ungewöhnlich bei hochwertigen Carbonrahmen: Die Dämpferaufnahme besitzt eingelassene, austauschbare Inserts. Auch die Schraubenmaße und Aufnahmen sind gängig gewählt – ist einmal ein Schraubenkopf oder Gewinde rund gedreht, lassen sich die betroffenen Teile schnell ersetzen.
Ausgiebig ausgecheckt und mitentwickelt wurde das Poacha von Gravity-Star Tomáš Slavík und YouTuber Korbinian Engstler, die gemeinsam mit Ghost das ideale Setup und die passende Kinematik für das Freeride-Bike bestimmten.
8000 Euro sind eine Menge Geld für ein Park-Bike. Deshalb wollten wir wissen, wie sich das etwas günstigere Poacha Pro für 6499 Euro schlägt, diesmal in Rahmengröße M. Immerhin ist das Pro-Modell mit Parts wie einem Fox-Kashima-Fahrwerk, ShimanoXT-Schaltung und DT-Swiss-Aluminium-Laufrädern hervorragend bestückt – und damit auf dem Papier das Preis-Leistungs-Modell der drei verfügbaren Poachas. Der Poacha-Einstieg startet bei 4999 Euro.
Fahreindruck Ghost Poacha Pro
Also auf geht’s – Trail, Park, Drop, Jump, wir kommen! Doch zunächst wartet der Uphill. Auf dem Ghost sitzt man sehr zentral und aufrecht. Etwas Eingewöhnung erfordert der extrem steile Sitzwinkel von 79 Grad.
Apropos Geometrie: Per Flip-Chip an Sitzstrebe und Dämpferanlenkung lässt sich das Setup feintunen. In der Low-Position flacht der Lenkwinkel auf 63,5 Grad ab, das ohnehin niedrige Tretlager sinkt um 5 mm. Beide Varianten kamen in der Redaktion gut an. Auch Reach und Radstand lassen sich beim Poacha über verschiedene Steuersatzschalen anpassen. Der Hinterbau des Ghost ist auf Feinfühligkeit bei kleinen Schlägen ausgelegt, bietet zugleich genug Stabilität und Gegenhalt, um auch bei harten Landungen und Jumps eine gute Figur zu machen.
Im direkten Vergleich löst das Topmodell Full Party dieses Versprechen besser ein als unser straffer abgestimmtes Testbike: Dort zeigte sich der Hinterbau sensibler und zugleich noch poppiger. Auch der steife Carbonrahmen fordert die Haltemuskulatur im Körper deutlich heraus. Abgesehen davon ist das Poacha ein echtes Baller-Bike wie aus dem Bilderbuch – zu Hause im Park und auf Highspeed-Tracks, wo es sich so richtig wohlfühlt. Auch das Poacha Pro steht seinem teureren großen Bruder dabei kaum nach. Steile Passagen wie auch flache Teilstücke meistert es souverän, nur in Kehren erfordert das Mullet-Heck etwas mehr Einsatz. Und wer noch mehr Hub will, kann sogar eine Doppelbrückengabel verbauen. Mit 75 mm Dämpferhub lassen sich zudem 190 mm Federweg aus dem VPP-Heck kitzeln – auch mit Stahlfederdämpfern.
Das mochten die Tester
zahlreiche Anpassmöglichkeiten der Geometrie
ausgeprägte Downhill-Fähigkeiten
gute Pedalierbarkeit
Sorglos-Rahmen mit austauschbaren Aufnahmen und Schrauben
Das mochten die Tester weniger
nur Mullet-Setup möglich
Hinterbau beim Pro straffer abgestimmt
hohes Gewicht





