Amflow PL Carbon im Test

Amflow PL Carbon im Test
Wie schlägt sich das Amflow auf dem Trail?

Inhalt von
Veröffentlicht am 07.06.2025
Wie schlägt sich das Amflow auf dem Trail?
Foto: Christoph Laue

Das Topmodell von Amflow für 9999 Euro wurde von der Mountainbike-Redaktion bereits getestet, nun folgt hier der günstigere Bruder des Debütmodells.

Das mochten die Tester

 leichter Carbon-Rahmen mit großem Akku

 vergleichsweise fairer Preis

 agiles, verspieltes Fahrverhalten •

 bärenstarker, aber dennoch feinfühliger Motor, ...

Das mochten die Tester weniger

 ... der offenbar den Anbauteilen zusetzt

 Geometrie und Fahrwerk mit Schwächen

Ausstattung und Details

6499 Euro sind für unser Bike fällig, welches nur mit dem großen 800-Wh-Akku erhältlich ist. Der Motor und der Carbon-Rahmen unterscheiden sich nicht vom Topmodell. Etwas simpler sind da schon die Anbauteile: Es kommen eigengelabelte Alu-Laufräder zum Einsatz, zudem ist eine mechanische Sram-GX-Schaltung mit NX-Parts im Einsatz. Die Verzögerung wird von einer Magura MT5 bereitgestellt, das Fox-Fahrwerk stammt aus der Performance-Güteklasse. Das PL Carbon wildert wie gehabt in der All-Mountain-Kategorie und kommt vorne auf 160 mm Hub, hinten sind es 150.

Ab Werk rollt es rundum auf 29-Zoll-Laufrädern, per Flip-Chip wäre der Umbau auf ein 27,5-Zoll-Laufrad am Heck aber drin.

Christoph Laue

Vor der Auswahl der Rahmengröße lohnt ein Blick auf die Geometrietabelle: Das Sitzrohr und auch der Stack fallen relativ kurz aus, der Reach ist mit 450 mm in Größe L nicht gerade üppig. Man sollte also gegebenenfalls zur nächstgrößeren Rahmengröße greifen. Trotz der weniger edlen Ausstattung bleibt das Gewicht mit 21,5 kg erstaunlich gering, was offenbar an den leichten Antriebsparts und dem leichten Carbon-Rahmen liegt.

Fahreindruck Amflow PL

So bietet auch das Amflow-Einsteigermodell ab der ersten Kurbelumdrehung ein leichtfüßiges Gefühl. In Steilstücken, speziell im Turbo-Modus mit neuem 1000-Watt-Update, schießt das DJI-Bike schon bei kleinstem Pedalimpuls gen Horizont. Bestzeiten am Berg sind DJI-Pilot*innen sicher. In der Ebene erreicht man ratzfatz 25 km/h, was manchmal sogar etwas langweilend wirken kann. Die massive Power hinterlässt allerdings Spuren: Unser Testbike zeigt nach 550 km bereits erhöhten Reifenverschleiß am Heck.

Apropos: Die Gummimischung dürfte für mehr Grip im Nassen gern weicher sein. Gen Tal gibt sich das Amflow mit seiner kompakten Geometrie drehfreudig, ohne dabei nervös zu sein. Das Fahrwerk könnte etwas feinfühliger arbeiten, speziell das Heck gibt Schläge teils etwas straffer an den Piloten weiter.

DJI mischt den E-Bike-Markt auf Als DJI sein erstes Motorensystem namens Avinox 2024 vorstellte, ging ein Raunen durch die Bikebranche: Der chinesische Konzern gilt als weltweiter Marktführer bei Drohnen – nun drängt er mit voller Kraft in die Welt der E-Bikes. Rund 6000 Mitarbeitende arbeiten laut DJI für das Unternehmen, und allein das neue Entwicklungszentrum in Shenzhen gibt, einen Eindruck von der Größenordnung: Zwei über 200 Meter hohe Türme bilden die sogenannte DJI Sky-City, in der die klügsten Köpfe an "Innovation ohne Grenzen" arbeiten sollen. Apropos grenzenlos: Parallel zum Avinox-Antrieb wurde mit Amflow gleich eine Bike-Marke ins Leben gerufen, die das neue System serienreif auf die Trails bringt. Schon die ersten technischen Daten des Avinox ließen aufhorchen – und mit dem jüngsten Software-Update setzt DJI noch einen drauf: 120 Newtonmeter Drehmoment und bis zu 1000 Watt Leistung. Nicht alle in der Branche sehen das positiv. Etablierte Hersteller wie Bosch fordern eine EU-weite Leistungsbegrenzung für E-Bike-Motoren – aus Sorge um das Image des Mountainbikens im Wald. DJI lässt sich davon bislang nicht bremsen: Händler berichten von teils über 100 verkauften Amflow-Bikes und loben die Zuverlässigkeit des Antriebs und die Servicefreundlichkeit des Herstellers. Ein Blitzstart ohne Makel? Offenbar ja. Weitere Marken setzen neuerdings auf den Avinox, darunter Forbidden, Unno (siehe Foto) und Megamo. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis auch größere Player dem Beispiel folgen – der Einstieg von DJI könnte das E-MTB-Game nachhaltig verändern.
Hersteller

Hier geht es zum Übersichtsartikel des gesamten Biketests!