Das Topmodell von Amflow für 9999 Euro wurde von der Mountainbike-Redaktion bereits getestet, nun folgt hier der günstigere Bruder des Debütmodells.
Das mochten die Tester
leichter Carbon-Rahmen mit großem Akku
vergleichsweise fairer Preis
agiles, verspieltes Fahrverhalten •
bärenstarker, aber dennoch feinfühliger Motor, ...
Das mochten die Tester weniger
... der offenbar den Anbauteilen zusetzt
Geometrie und Fahrwerk mit Schwächen
Ausstattung und Details
6499 Euro sind für unser Bike fällig, welches nur mit dem großen 800-Wh-Akku erhältlich ist. Der Motor und der Carbon-Rahmen unterscheiden sich nicht vom Topmodell. Etwas simpler sind da schon die Anbauteile: Es kommen eigengelabelte Alu-Laufräder zum Einsatz, zudem ist eine mechanische Sram-GX-Schaltung mit NX-Parts im Einsatz. Die Verzögerung wird von einer Magura MT5 bereitgestellt, das Fox-Fahrwerk stammt aus der Performance-Güteklasse. Das PL Carbon wildert wie gehabt in der All-Mountain-Kategorie und kommt vorne auf 160 mm Hub, hinten sind es 150.
Ab Werk rollt es rundum auf 29-Zoll-Laufrädern, per Flip-Chip wäre der Umbau auf ein 27,5-Zoll-Laufrad am Heck aber drin.

Gleich zwei Controller, links und rechts am Lenker angeordnet, steuern das System bzw. Infotainment. Sie lassen sich individuell mit Kommandos belegen.
Vor der Auswahl der Rahmengröße lohnt ein Blick auf die Geometrietabelle: Das Sitzrohr und auch der Stack fallen relativ kurz aus, der Reach ist mit 450 mm in Größe L nicht gerade üppig. Man sollte also gegebenenfalls zur nächstgrößeren Rahmengröße greifen. Trotz der weniger edlen Ausstattung bleibt das Gewicht mit 21,5 kg erstaunlich gering, was offenbar an den leichten Antriebsparts und dem leichten Carbon-Rahmen liegt.
Fahreindruck Amflow PL
So bietet auch das Amflow-Einsteigermodell ab der ersten Kurbelumdrehung ein leichtfüßiges Gefühl. In Steilstücken, speziell im Turbo-Modus mit neuem 1000-Watt-Update, schießt das DJI-Bike schon bei kleinstem Pedalimpuls gen Horizont. Bestzeiten am Berg sind DJI-Pilot*innen sicher. In der Ebene erreicht man ratzfatz 25 km/h, was manchmal sogar etwas langweilend wirken kann. Die massive Power hinterlässt allerdings Spuren: Unser Testbike zeigt nach 550 km bereits erhöhten Reifenverschleiß am Heck.
Apropos: Die Gummimischung dürfte für mehr Grip im Nassen gern weicher sein. Gen Tal gibt sich das Amflow mit seiner kompakten Geometrie drehfreudig, ohne dabei nervös zu sein. Das Fahrwerk könnte etwas feinfühliger arbeiten, speziell das Heck gibt Schläge teils etwas straffer an den Piloten weiter.

Das DJI-Entwicklungszentrum in Shenzhen gibt, einen Eindruck von der Größenordnung: Zwei über 200 Meter hohe Türme bilden die sogenannte DJI Sky-City, in der die klügsten Köpfe an "Innovation ohne Grenzen" arbeiten sollen.