Bewertung:
Was uns gefällt:
Im Dauertest kaum Pflege nötig
Exzellente Bremssteifigkeit
Leicht, coole Optik, innovativ
Was uns nicht gefällt:
Radeinbau, Kompatibilität
Vor gut eineinhalb Jahren präsentierte Rock Shox die Upside-down-Gabel RS-1 – und „schockte“ die Konkurrenz. Obwohl das „Standrohr-unten-Prinzip“ am MTB lange Jahre als umstritten – theoretisch geringere Steifigkeit, im Gegenzug weniger zu federnde Eigenmasse – galt, waren erste Eindrücke und spätere Tests geradezu überschwänglich.
Auch viele CC-/Marathon-Profis setzen mittlerweile voll auf die RS-1. Umso spannender somit die Frage: Wie performt die sündteure RS-1 auf Dauer? Die Eckdaten des Testmodells: 120 mm Federweg, 29„ (inzwischen gibt’s die RS-1 auch in 27,5“), Carbon-Chassis, 1692 g Gewicht inklusive Remote. Schmidt: „Sie wippt selbst im Wiegetritt kaum, spricht aktiv an, agiert in der Summe aber eher straff.“





Zwischendurch veränderte Schmidt mit Hilfe der mitgelieferten Token (kleine Plastikspacer) die per se lineare Kennlinie – richtig viel Komfort ließ sich der RS-1 aber nicht entlocken. „Für mich ist die RS-1 klar auf den Race- und aggressiven Trailbiker, weniger auf den gemütlichen Tourer ausgerichtet“, so Schmidt, der sich ansonsten von der unglaublich hohen Bremssteifigkeit beeindruckt zeigte.
Die Torsionssteifigkeit, das bauartbedingte „Ur-Problem“ aller Upside-down-Gabeln, erwies sich in Praxis und Labor als „noch gut“. Dies ist vor allem ein Verdienst der Predictive-Steering-Achse und der speziellen Oversize-Naben – die es aktuell aber nur von Sram und DT Swiss gibt, was die Kompatibilität der Gabel noch stark einschränkt.
Auch der fummelige Ein-/Ausbau des Vorderrads ist nichts für schwache Nerven: Die Ausfallenden verdrehen sich – ebenfalls bauartbedingt. Aber davon abgesehen erwies sich die RS-1 im gut 3000 Kilometer währenden Trail-Dauerfeuer als erfreulich unzickig und robust.
Kein Lagerspiel ist zu spüren, die Stand- und Tauchrohre sehen noch nahezu aus wie aus dem Ei gepellt. Schmidt: „Da die Gabel ja buchstäblich kopfsteht, sind Dichtungen und Innenleben immer perfekt geschmiert, generell kam die RS-1 komplett ohne Pflege aus – das relativiert den enormen Preis ein wenig.“
Preis | 979 Euro |
Gewicht | 1692 Gramm (29", 120 mm, 160 mm Schaftlänge, Steckachse) |
Testdauer | 14 Monate |