- Keyfacts Specialized Epic World Cup
- Zusammengefasst Specialized Epic World Cup
- Erklärt: Der neue Epic-Hinterbau
- Weitere Neuerungen am Epic World Cup
- First Ride & Fahreindruck
- Verfügbarkeit und Preis
Keyfacts Specialized Epic World Cup
- Carbon-Racebike mit innovativem Hinterbaukonzept
- 29"-Laufräder, 110/75 mm Federweg
- Rahmengrößen: XS (nur Rahmenset), S, M, L, XL
- Gewicht Frameset (lackiert mit Dämpfer und Hardware): 1.765 g
- Gewicht Komplettbike: ab 9,5 kg
- 2 Modelle ab 9.000 Euro + Frameset





Zusammengefasst Specialized Epic World Cup
Hardtail oder Fully? Über allen Racerinnen und Racern auf Sekundenjagd kreist stets die magische Frage der Materialwahl. Nun bringt Specialized sein neues Racebike-Flaggschiff mit innovativem Fahrwerkskonzept. Ziel des Ganzen? Der Athlet soll sich im Renngeschehen voll und ganz auf den Track und die Performance konzentrieren können.
Laut Specialized gelingt das mit einem Fahrwerk, das an der Front mitdenkt, und am Heck variabel ist. Bei der 110 mm Feldergabel kommt die bewährte "Brain"-Technologie mit Masseträgheitsventil zum Einsatz. Dieses reagiert unterschiedlich auf Krafteintrag von oben oder von unten. Treffen Schläge vom Untergrund auf die Gabel, öffnet das Ventil in Sekundenbruchteilen den Ölfluss und gibt den Federweg frei. Im Wiegetritt hingegen sperrt das Ventil den Hub. Wie sensibel Brain zu Werke geht, lässt sich wie gehabt am Gabelholm per Hebel einstellen.
Die große Überraschung aber steckt im Heck bzw. im Oberrohr der US-Rennfeile. Denn hier verzichtet Specialized nun auf Brain! Zudem stehen nur zarte 75 mm Federweg an, die aus dem zusammen mit Rock Shox entwickelten "WCID"-Dämpfer gekitzelt werden.
Erklärt: Der neue Epic-Hinterbau
Vom Hardtail-Feeling bis hin zum schluckfreudigen Fully will das Epic das ideale Bike für jede Strecke sein. Möglich macht es ein zusammen mit Rock Shox entwickelter Dämpfer sowie dessen unabhängig voneinander einstellbare Luftkammern.
Der neue "WCID"-Dämpfer funktioniert folgendermaßen: Per Hebel lässt sich das Volumen der Luftkammern in drei Modi einstellen. In der "Firm"-Stellung ähnelt das Heck in seiner Charakteristik fast einem Hardtail, der Negativfederweg ("Sag") ist bei null, Fahrverhalten und Feedback vom Untergrund fallen direkt aus. Die Heckfederung reagiert erst auf Lastspitzen, nutzt dann aber den vollen Hub – der sich laut Specialized durch den wegfallenden Sag sogar nach nahezu 100 mm Federweg anfühlen soll. Der "Medium"- Mode filtert Unebenheiten aktiver heraus, die Kennlinie ist flacher als bei Firm. Hier soll sich ein Gefühl zwischen Hardtail und Fully einstellen. "Active" steht für ein lebhaftes Heck, hier empfiehlt Specialized zehn Prozent Sag. Der Druck in der Negativkammer ist in dieser Einstellung am höchsten, was ein sehr sensibles Ansprechverhalten ergibt. Der "effektive" Hub fällt durch die circa 4 mm Sag etwas kürzer aus. In allen Fahrmodi sorgt eine recht hohe Endprogression aber für Reserven. Damit das Hinterbaukonzept aufgeht, ist für jeden Modus ein penibles Setup nötig, ein Hin- und Herschalten zwischen den Modi während der Fahrt ist sinnlos. Man wählt also vor dem Ride den Charakter des Epic aus und stimmt das Heck ab.
Viel Detailarbeit floss in den Umlenkhebel des Dämpfers: Für Langlebigkeit wurde er fast komplett in den Rahmen verlegt, der Dämpferbolzen für mehr Torsionssteifigkeit des Hinterbaus extrabreit gezeichnet. Das Ansprechverhalten soll dadurch sehr fein ausfallen, durch die geschützte Position verspricht Specialized zudem seidenweichen Lagerlauf über viele Jahre.
Weitere Neuerungen am Epic World Cup
Auch abseits der Heckfederung bietet das Epic viele Neuheiten: Die Züge sind durch den Steuersatz verlegt, was die Rahmensteifigkeit im Lenkkopfbereich erhöhen soll. Specialized-Tochtermarke Roval präsentiert neben einer neuen Carbon-Sattelstütze ein Monocoque-Cockpit: Es kommt mit üppiger 780-mm-Breite, verschiedenen "virtuellen" Vorbaulängen sowie einer optionalen GPS-Computer-
Halterung und soll nur 250 g wiegen. Apropos: Der S-Works-Rahmen bricht keine Gewichtsrekorde und bringt mit Dämpfer, Hardware und Lackierung in Größe M 1765 g auf die Waage. Das liegt etwa auf dem Niveau des aktuellen S-Works-Epic-Fullys bzw. etwa 100 g über dem S-Works-Epic-Evo-Rahmenset, das 110 mm Heckfederweg bietet.
First Ride & Fahreindruck





Die Sitzposition fällt erwartungsgemäß sehr sportlich aus, fast wie auf einem Hardtail mit viel Druck auf dem Vorderrad.
- Katharina Binzenhöfer, Volontärin Mountainbike Redaktion
Die Geo des 29"-Fullys fällt über alle Rahmengrößen kompakt aus, so beträgt der Reach in Größe M nur 440 mm, in Größe L sind es 465 mm. Mit 66,5° ist der Lenkwinkel für die Kategorie hingegen modern-flach gezeichnet, die Kettenstreben stehen kurz bei 430 mm.
Schon in der ersten Kurve springt der Funke zwischen Mensch und Maschine über, das Epic WC wedelt flink ums Eck. Dabei lässt der Hinterbau im Antritt kein Jota an Kraft verpuffen und gibt sich fast zur Gänze wippfrei.
Dazu ist aber viel Akribie beim Setup des Dämpfers nötig, es gilt, den Sag für jeden Fahrmodus millimetergenau abzustimmen. Ist die Einstellung für den eigenen Fahrstil und das gebotene Terrain gefunden, trumpft das Epic World Cup richtig auf: Es geizt zu keinem Zeitpunkt mit Grip am Heck, die Schluckfreude des 75-mm-Hinterbaus verblüfft auch auf hochtechnischen Sektionen, wo zudem noch stets Resthub vorhanden ist.
Verfügbarkeit und Preis
Erhältlich ist das neue Epic World Cup ab sofort in Rahmengrößen von S bis XL. Zur Auswahl steht neben der 12.500 Euro teuren S-Works-Version das Pro-Modell für 9000 Euro. Zudem bietet Specialized ein Frameset (dieses auch in Größe XS) in S-Works-Güte zum Individualaufbau an. Beim Topmodell gibt es natürlich viel Edelware wie die brandneue Sram-XX-SL-Eagle-Transmission-Schaltung samt Wattmesskurbel oder die ebenso neue Sram-Level-Ultimate-Bremse.