Seit 2016 turnt Ghosts Lector auf den XC-Strecken dieses Planeten herum. Wie andere Hersteller rüstet Ghost sein XC-Bike nun pünktlich für die Olympischen Spiele auf.
Kurz & knapp: Ghost Lector
- Neues Race-Hardtail mit leichtem Carbonrahmen
- 120 mm Federweg (110 mm bei XS- bis M-Rahmen)
- Carbon-Rahmen ab 885 g
- 29"-Laufräder, Größen: XS-XL
- ab 10 kg, 2299 bis 9000 Euro
Das XC-Hardtail Lector hat bei Ghost eine lange Tradition, war einst das erste Bike der Marke überhaupt. Pünktlich zur Olympia-Saison 2024 erhält es ein umfangreiches Update, standesgemäß mit großer Diät. Der leichtere der beiden eingesetzten Carbon-Rahmen soll bei Rahmengröße S besonders leichte 885 g wiegen.
Optimierte Geometrie
Dennoch sollen sich die Steuerrohrsteifigkeit um elf Prozent und die Tretlagersteifigkeit um fünf Prozent im Vergleich zum Vorgänger erhöht haben. Wie vom XC-Fully Lector FS bekannt, bleibt sich Ghost beim "Federwegs-Splitting" der Rahmengrößen treu: An Bikes der Größen XS–M kommen Federgabeln mit 110 mm Hub zum Einsatz, bei L und XL sind es üppige 120 mm Federweg. Auch an der Geometrie wurde geschärft: Der Lenkwinkel fällt mit 68° zeitgemäß flach aus, der Sitzwinkel steht für ein Hardtail steil bei 75,5°. Für hohe Laufruhe ist der Reach deutlich länger gezeichnet, in Rahmengröße L misst er richtig üppige 510 mm. Die Kettenstreben sind bei allen Größen mit 430 mm gleich lang. Für eine sportlich-aerodynamische Sitzposition ist der Stack (634 mm in Größe L) nicht zu lang gehalten. Auch hier floss der Einfluss der Ghost-Teamfahrerinnen um die diesjährigen Cape-Epic-Siegerinnen Anne Terpstra (Niederlande) und Nicole Koller (Schweiz) ein.
Prima: Selbst in Größe XS haben zwei große Trinkflaschen im Rahmendreieck Platz, was speziell bei langen Marathons oder Etappenrennen von Vorteil ist. Design-Schmankerl ist das einteilige FSA-Cockpit, das samt der integrierten Kabelführung sogar den Luftwiderstand reduzieren soll.

Hach, schwelg, seufz: Die World-Cup-Edition kostet schmerzhafte 9000 Euro!
Preise: Von bezahlbar bis exklusiv
Verbaut ist es am Topmodell, das auf den Namen World Cup 30 hört – eine Reminiszenz an das Firmenjubiläum. Stolze 9000 Euro ruft Ghost dafür auf. Die Ausstattung ist natürlich edel: Zur funkenden Sram-XX-SL-Transmission-Schaltgruppe gesellt sich eine Rock Shox-Sid-Ultimate-Gabel, zudem sind Carbon-Laufräder von DT Swiss verbaut. Um technische Abfahrten entspannter zu meistern, kommt eine kabellose Vario-Sattelstütze von Rock Shox zum Einsatz. Auch weniger gut betuchte Racer sollen das Lector lieben lernen. So bietet Ghost das Pro-Modell mit AluLaufradsatz, Shimano-XT-Schaltung und Fox Performance-Gabel für 3699 Euro an. Es folgen das Advanced für 2799 Euro und das Einstiegsmodell Universal für 2299 Euro – beide mit etwas schwererem Kohlefaserrahmen.
Ghost Lector: Erster Testeindruck!
Testerin Sara Rotter konnte das Topmodell bereits über den anspruchsvollen Worldcup-Kurs von Albstadt scheuchen. Getreu dem Motto "Länge läuft" zeichnet sich das Lector besonders durch seine Laufruhe aus, selbst auf ruppigem Gelände mit steinigen und rutschigen Passagen kommt es nicht aus der Ruhe. Daran hat auch die vergleichsweise langhubige Federgabel ihren Anteil, die legendäre Sid bügelt Unebenheiten klasse weg. Typisch RaceHardtail ist der feurige Antritt, welcher der Gier nach Speed gerecht wird. Mit 9,8 Kilo fällt das Ghost Lector World Cup 30 trotz Dropperpost zudem relativ leicht aus.