Die European Outdoor Film Tour (EOFT) hat seit ihrer Gründung im Jahr 2001 einen festen Platz als eines der renommiertesten Festivals für Outdoor-Dokumentationen in Europa erobert. Mit dem Ziel, die spannendsten und besten Abenteuerfilme aus der Natur- und Extremsportszene einem breiten Publikum zugänglich zu machen, hat sich die EOFT einen Namen gemacht. Jahr für Jahr begeistert die Tour Hunderttausende Besucher in über 20 Ländern, darunter Deutschland, die Schweiz, Frankreich, Italien und verschiedene skandinavische Länder.
Jedes Jahr präsentiert die EOFT eine sorgfältig kuratierte Auswahl von sieben bis neun Kurzfilmen, die unterschiedliche Facetten des Outdoor-Sports und der Abenteuerwelt abdecken. Die Filme entführen das Publikum in extreme Landschaften und auf herausfordernde Expeditionen, erzählen aber auch von den Menschen hinter den sportlichen Leistungen – immer packend, emotional und mitreißend.
Die EOFT 2024 startet am 16. Oktober in München und wird anschließend mit mehr als 350 Veranstaltungen durch neun Länder touren. Jede Veranstaltung bietet ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm, das die Filmabende zu einem rundum stimmungsvollen Erlebnis macht. Insgesamt dauert das Event pro Abend etwa zweieinhalb bis drei Stunden – perfekte Unterhaltung für alle, die Abenteuer und packende Geschichten lieben.
EOFT-FAQ
Was ist die European Outdoor Film Tour (EOFT)?
Die EOFT ist ein jährliches Filmfestival, das eine Auswahl an Outdoor- und Abenteuerfilmen zeigt, die Geschichten von Extremsportlern und Abenteurern in beeindruckenden Landschaften präsentieren.
Welche Art von Filmen wird bei der EOFT gezeigt?
Die Filme decken eine Vielzahl von Outdoor-Aktivitäten ab, darunter Bergsteigen, Klettern, Skifahren, Kajakfahren, Paragliding und Trailrunning, und fokussieren sich auf persönliche Geschichten und sportliche Höchstleistungen.
In welchen Ländern findet die EOFT statt?
Die EOFT tourt durch über 20 Länder, darunter Deutschland, die Schweiz, Frankreich, Italien und Skandinavien.
Wer sind die Protagonisten der Filme auf der EOFT?
Die Protagonisten sind oft leidenschaftliche Abenteurer, die authentische und ungeschönte Geschichten ihrer Erlebnisse erzählen, oft keine Profisportler, sondern Menschen, die durch ihre Liebe zur Natur und zum Abenteuer angetrieben werden.
Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit bei der EOFT?
Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Aspekt der EOFT. Viele Filme thematisieren Umweltschutz, nachhaltiges Reisen und den verantwortungsvollen Umgang mit der Natur.
Interview mit Samantha Soriano
Mein Vater wuchs auf den Philippinen auf, zog aber mit zehn Jahren in die USA. Dort wurde er stark gehänselt, weil er anders aussah und schlecht Englisch sprach. Um sich anzupassen, verdrängte er seine philippinische Identität. Er hat uns Kindern weder die philippinische Kultur noch die Traditionen wirklich weitergegeben. Wir waren sehr amerikanisiert. Ich sagte zwar immer, ich sei Filipina, aber eigentlich wusste ich gar nicht wirklich, was das bedeutet. Als meine Freeride-Karriere begann und mein Bekanntheitsrad stieg, fragten mich philippinische Fahrer nach meinen Wurzeln, da mein Nachname dort bekannt ist. Das weckte mein Interesse. Statt touristische Ziele zu besuchen, wollte ich eine tiefere Verbindung zu meiner Kultur herstellen – durch das Biken auf den Philippinen. Und darüber haben wir einen Film gedreht. So habe ich nicht nur die authentische Seite des Landes entdeckt, sondern auch meine Familie kennengelernt.
Vor drei Jahren kontaktierte mich Chris, ein philippinischer Mountainbiker. Ich arbeite mit einem Agenten, der auch als Produzent fungiert. Wir hatten mehrere Meetings mit Chris, um zu besprechen, wie die Trails und die Community dort sind. Ich hatte in den letzten Jahren viele Events und konnte es nicht früher einplanen. Dieses Jahr habe ich mir dann einen ganzen Monat für das Projekt freigenommen. Chris stellte uns Vince vor, der im Tourismusverband der Region Cordillera tätig ist. Vince half uns, die Route zu planen, und Chris und seine Crew begleiteten uns beim Fahren. Ohne die beiden wäre das Projekt nicht möglich gewesen.
Es lief absolut reibungslos, vor allem wegen Vince und Chris. In der philippinischen Kultur spielt Gastfreundschaft eine große Rolle. Sie wollten, dass unser Trip perfekt wird und das war er auch!
Total anders. Ich lebe in Utah, zehn Minuten von der Location der Red Bull Rampage entfernt, wo der Boden trocken und bröselig ist. Auf den Philippinen ist es dagegen sehr feucht, was den Boden komplett anders macht. Außerdem verwenden sie dort Materialien wie Reisbeutel oder Jacken, um die Trails zu bedecken und die Feuchtigkeit im Boden zu halten. Das fand ich sehr beeindruckend. Die Trails selbst waren ziemlich anspruchsvoll, hauptsächlich Kuhwege, die zu Mountainbike-Trails umfunktioniert wurden.
Ich habe mit vier Jahren angefangen, BMX Rennen zu fahren. Mit 15 stieg ich aufs Mountainbiken um und probierte zuerst Cross-Country, was aber nicht mein Ding war. Dann bin ich Enduro gefahren, aber schließlich entschied ich mich für Downhill. Ich bin von 16 bis 19 Jahren im Weltcup gefahren. Während der Pandemie verlor ich jedoch die Leidenschaft für Wettkämpfe. Es war sehr anstrengend, ständig zwischen den USA und Europa hin und her zu fliegen. Dann sah ich das Freeride-Event "Formation" und bekam FOMO (Angst, etwas zu verpassen). Also begann ich, Freeride zu fahren und zu filmen, was schließlich das Interesse von Red Bull weckte. Und so startete meine Karriere im Freeride. Ich glaube, das war der Weg, den ich immer gehen sollte.
In meiner Jugend war mein älterer Bruder sehr hart zu mir, wenn es um neue Herausforderungen ging. Er hat mich regelrecht angeschrien, bis ich mich getraut habe. Später habe ich erkannt, dass ich meine Angst nicht mehr auf diese Weise überwinden will. 2021 bin ich schwer gestürzt und habe mir den Rücken gebrochen. Dann geriet ich in eine negative Abwärtsspirale und hatte kein Vertrauen mehr in mich selbst. Ich las dann das Buch "The Fearless Mind", das mich inspirierte, mir bei neuen Herausforderungen einfach zu sagen: "I can do it." (dt. "Ich kann es schaffen.") Das half mir enorm, und ich begann, das Mantra bei neuen Sprüngen zu wiederholen und laut zu sagen. Ein Video ist davon dann viral gegangen. Dieses Mantra hat meine Karriere komplett verändert.
Im Moment nicht. Wettbewerbe haben mir in der Vergangenheit die Freude am Fahren genommen. Ich liebe die Zusammenarbeit und den Austausch in der Freeride-Community. Rampage ist zwar eine großartige Veranstaltung, aber ich möchte mich nicht in den Wettbewerb hineinziehen lassen. Vielleicht ändert sich das in Zukunft, aber im Moment passt es einfach nicht zu meiner Motivation.
Freeride bedeutet für mich, ohne Grenzen zu fahren. Es muss nicht immer extrem oder gefährlich sein. Es kann auch einfach Spaß machen und Freiheit bedeuten.
Ich wünsche mir mehr Unterstützung für die Frauen im Freeride. Es gibt zwar immer mehr Events für Frauen, aber es fehlt noch an finanzieller und struktureller Unterstützung, um uns wirklich auf die nächste Ebene zu bringen.