Frischzellenkur für das erfolgreiche Racehardtail Epic HT! Das neue Epic trumpft mit neuen Features für das Modelljahr 2020 auf. Neu ist die geänderte Geometrie: Der Lenkwinkel ist mit 68,5 Grad modern flach geworden, der Reach ist nun länger. Bergab liegt das Hardtail nun satter auf dem Trail, dank kürzerer Vorbauten (65-70mm) ist das Bike nun agiler im Lenkverhalten.

Für mehr Downhill-Performance spendieren die Entwickler dem Epic nun eine 30,9mm-Sattelstütze. Das soll das Bike kompatibler mit Variosattelstützen machen – Modelle mit 30,9er Maß sind gängiger auf dem Variosattelstützen-Markt. Damit reagiert Specialized auf die immer technisch werdenen XC-Kurse – das Hardtail wird nun potenter bergab.

Pfiffig ist auch die erhöhte Reifenfreiheit für die Rennfeile: Künftig sind Reifen mit bis zu 2,4 Zoll Breite im Einsatz. Damit reagieren die Entwickler auf die Ansprüche der Profibiker aus dem Specialized Racing Team, die oft auf breite 2,3 Zoll-Reifen setzen.
Das leichte Herzstück: Der Rahmen

Unglaubliche 790g soll der neue Rahmen lackiert im Größe M auf die Waage bringen und damit das Vorgängermodell um 75 Gramm im Endgewicht „schlagen“. Specialized behauptet damit den leichtesten Serienrahmen der Welt zu produzieren – ein sehr prestigebehafteter Fakt bei Bikeherstellern. Trotz des Leichtbaus soll der Rahmen weiterhin starke Komfortwerte erzielen und auch für große Fahrer ausreichend steif sein.
Möglich machen es verschiedene Carbonfasern und spezielle Anordnungen an den kritischen Stellen wie am Tretlagerknick oder an den Sitzstreben. Cooles Feature: Weiterhin ist der Rahmen mit etwas schwereren aber leicht austauschbaren BSA-Lagerschalen zu fahren. In der Serie wird es zwei Güteklassen gegen (12m und 11m FACT Carbon). Der teure S-Works-Rahmen mit 12m-Technologie unterbietet den etwas schwereren 11m-Rahmen dabei um 140 Gramm.
Frameset-Option:

Traditionell wird es das Epic auch im Modelljahr 2020 wieder als Framset-Variante geben. Der S-Works Rahmen wiegt 775g und wird 3.000 Euro beim Händler kosten. Zwei Farben stehen dabei zur Auswahl: GlossWhite Prismaflair mit buntem S-Works Logo und ein All-Black-Everything-Rahmen in der Farbe Tarmac-Black/Satin Black.
Epic Hardtail
Für knapp 2100 Euro erhält man bei Specialized einen feschen Carbonrahmen. Für die Dämpfung sorgt eine Rock Shox Judy Gold, die Gänge werden von Srams neuer Eagle-Gruppe, der SX getätigt.
Epic Hardtail Comp

2700 Euro kostet das Hardtail mit Rock Shox Reba Gabel, Sram NX-Antrieb und Sram Level TL Bremsen.
Epic Hardtail Expert

Feuerrot oder in schickem Schwarz kommt das Expert daher. Neben der soliden Sram GX Eagl-Gruppe erhält man eine Rock Shox Sid plus Roval-Carbonlaufräder. Preispunkt: 4200 Euro.
Epic Hardtail Pro

Mama mia, dieses Rad sorgt optisch für Furore. Die Ausstattung ist mit der Sram X01 solide, eine Sram Level sorgt für Verzögerung. Der Preis für das schicke Rad ist ordentlich: 5.699 Euro.
S-Works Epic Hardtail XTR

Mindestens 8.299 Euro müssen Kunden für ein S-Works Komplettrad berappen. Dafür gibt es die Shimano XTR M9100 Schaltung, samt Bremsen. Blickfang: Die Race Face Next SL Kurbel. Die Farbe ist ebenfalls sehr auffällig.
S-Works Epic Ultralight

Mit Fox 32 Step-Cast, mechanischer SRAM XX1 Eagle-Schaltung und leichten Carbonlaufrädern feilscht das „Ultralight“ ordentlich auf der Waage.
S-Works Epic Hardtail AXS

Festhalten, es wird richtig teuer. 9.499 Euro kostet das Topmodell von S-Works Epic, dafür gibt es allerlei Hightech. Eine Wattmesskurbel von Quarq ist ebenso wie die elektronische Schaltung von Sram, die XX1 Eagle AXS, verbaut. Carbonlaufräder und eine Rock Shox Sid Ultimate Gabel mit Brain Technologie gesellen sich zur Sünde auf zwei Rädern.
Rückblick: Das Specialized Epic HT von 2017
Peter Denks erster großer Wurf für Specialized ist fertig. Das neue Epic Hardtail. Bisher führte Specialized nur das Stumpjumper Hardtail als reines Cross-Country-Race-Hardtail im Programm. Das neue Epic ist eine Kampfansage: Im Vergleich zum Vorgänger soll es in Summe satte 340 Gramm leichter sein.
Der S-Works-Rahmen des Epic soll somit lediglich 875 g wiegen. Alle weiteren Modelle kommen mit einem etwas schwereren Rahmen, der knapp unter 1000 g wiegen soll.
Carbon-Spezialist und Bike-Ingenieur Peter Denk entwickelte Mitte der Neunziger Hot Chili Bikes und designte anschließend über ein Jahrzehnt die Meilensteine im Carbon-Segment bei Scott. Nach einer vergleichsweise kurzen Liaison mit Cannondale ist er nun seit zwei Jahren für Specialized tätig.
Am Epic Hardtail war Peter Denk vor allem das Verhältnis aus geringem Gewicht und hoher Steifigkeit wichtig. Hier soll das neue Epic S-Works die gesamte Konkurrenz hinter sich gelassen und im unabhängigen Labor bei Zedler den besten Wert erreicht haben.
Doch neben dem Gewichts-Steifigkeits-Ranking war es Specialized auch wichtig, dass die Ansprüche der Designer berücksichtigt werden. Denk betont, dass dies für Entwickler immer eine große Herausforderung sei, denn oft stünden ein schickes Design den Ansprüchen an eine leichte und steife Bauweise entgegen.
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Pfiffige Details und moderne Geometrie am Epic Hardtail
Die Entwickler setzen auf viele kleinere Details, die das Bike von der Masse abheben sollen. So laufen die Außenhüllen der Schaltzüge sauber aufgeräumt ins Steuerrohr, wo sich ein Endanschlag befindet. Über ein kleines Röhrchen wird der Zug selbst dann Richtung Tretlager geführt. Das spart zum einen die durchgehend verlegte und schwere Außenhülle und soll den Zugwechsel schnell und einfach machen.
Ein optisch auffälliger Anschlagschutz am Unterrohr verhindert, dass Lenker oder Gabel bei einem Sturz gegen den Rahmen schlagen. Natürlich ist der Rahmen auch für Shimanos elektronische Di2 vorbereitet. Auf eine spezielle Komfort-Sattelstütze verzichtet Specialized hingegen und verweist auf interne Tests, die gezeigt haben sollen, dass ein zu großer Flex beim Treten ineffizient sei. Dennoch soll der Rahmen und die Stütze ausreichend Komfort bieten. Und für Biker, die eine Vario-Sattelstütze verbauen möchten ist eine interne Zugverlegung vorhanden.
Während Peter Denk für die Ingenieurskunst im Umgang mit Carbon am Epic verantwortlich war, beschäftigten sich die Amerikaner mit der perfekten Geometrie. Hier war es Specialized wichtig ein sehr agiles und sicheres sowie effizientes Handling zu kreieren. Der 1,2° flachere Lenkwinkel (im Vergleich zum Vorgänger Stumpjumper HT) und das längere, vordere Rahmendreieck des Epic stehen für Laufruhe und Kontrolle auf schweren Abfahrten.
Außerdem setzt Specialized auf das sogenannte Rider-First-Engineering, bei dem jede Rahmengröße ein eigenes Carbon-Layup erhält. Somit sollen Steifigkeit und Gewicht auf das jeweilige Fahrergewicht angepasst sein.
Die wichtigeste Eckdaten der Geometrie auf einen Blick
Lenkwinkel: 69,8°
Steuerrohlänge: 110 mm (Größe L)
Kettenstreben: 430 mm
Sitzwinkel: 74°
Reach: 441 mm (Größe L)
Es wird neben dem teuren Highend S-Works-Modell vier weiter Modelle zwischen 4999 Euro und 2499 Euro mit dem etwas schwereren Carbon-Rahmen geben und eines mit Alu-Rahmen für 1599 Euro. Für die Ladys gibt es das Womens-S-Works für 7499 Euro sowie ein Expert-Carbon-Modell für 3499 Euro und ein Alu-Epic für 2499 Euro. Das S-Works der Herren kostet mit Shimano-XTR-Di2-Schaltung 8999 Euro, mit Sram-Eagle-12fach-Schaltung 7499 Euro. Der S-Works-Rahmen soll 2699 Euro kosten.
So fährt sich das Epic Hardtail in der Praxis
MOUNTAINBIKE-Testredakteur Chris Pauls hatte im Rahmen des Roc d´Azur-Festivals in Frankreich die Möglichkeit das Specialized Epic Hardtail Pro Carbon World Cup zu testen. Die Marathon-Strecken rund um das Festival sind perfekt, um ein modernes Race-Hardtail genauer unter die Lupe zu nehmen. Steile Uphills, schnelle Traversen sowie Asphalt-Passagen aber auch äußerst ruppige Abfahrten auf zum Teil losem Schotter spicken die Strecken.
Viele Racer setzen hier auf ein Fully. Doch das Epic-Hardtail zeigte seine Stärken auf dem Kurs. Es besticht bergab und auf schnellen Highspeed-Ebenen mit seinem steifem Chassis und einem präzisem Handling. Geht es steil bergauf, lässt es sich dank der gelungenen Geometrie punktgenau um Hindernisse herumsteuern, ohne dass die Front steigt.
Aber auch bergab bleibt das Epic in den schroffen Abfahrten ruhig und meistert selbst überraschende Spurwechsel sicher und souverän. Immer hat man das Gefühl die volle Kontrolle über das Bike zu haben. Die clevere Brain-Gabel passt zudem ins Bild. Sie kann so eingestellt werden, dass sie nur bei einem Schlagimpulse den Federweg frei gibt. Stellt man die Sensibilität des Systems auf straff, passt die Gabel sehr gut zum sportlichen Charakter des Bikes.
Generell ist das Epic nämlich ein ziemlich ehrliches und effizientes Bike, das gerade so viel Komfort am Heck bietet wie gerade nötig. Auch der Aufbau des Epic Pro Carbon World Cup ist mit Sram-1x12-Eagle, leichten Carbon-Laufrädern sowie den sehr griffigen und gut rollenden Specialized-Fast-Trak-Reifen durchdacht. Einzig die hintere Shimano-XT-Bremse mit 160 mm Scheibe zeigte in langen Abfahrten etwas zu wenig Bremspower.