Canyon Strive auf einen Blick
- Innovatives Enduro mit "Shapeshifter"-Geometrie-Verstellung
- Rahmen aus Voll-Carbon
- In vier Größen (S–XL) erhältlich, ausschließlich mit 29"-Rädern
- 170 mm Federweg vorne, nun 160 mm Federweg im Heck
- Äußerst lange und flache 29"-Geometrie
- zwei Modelle ab 4999 Euro erhältlich
Update 2022: Das neue Strive CFR und CFR Underdog!

Aus dem Karton aufs Podest? Mit der 2022er Auflage des Strive CFR bringt Canyon ein noch aggressiveres Enduro für den Renneinsatz oder generell härtestes Gelände. Das vordere Dreieck des Carbon-Rahmens ist laut Canyon um 25 Prozent steifer als beim Vorgänger. Dafür haben die Koblenzer unter anderem die Rohrprofile optimiert. Generell ist das Strive mit 15,8 Kilo in der fein ausgestatteten Topvariante für 6299 Euro mit Shimano-XTR-Schaltung und -Bremse sowie Fox-Factory-Fahrwerk (38er-Gabel, X2- Federbein) aber wahrlich kein Leichtgewicht – auch das unterstreicht den Einsatzbereich. Das preisgünstigere "CFR Underdog" (4999 Euro) mit XT-Gruppe soll 200 g mehr wiegen.

Herzstück des Strive ist weiterhin die innovative Shapeshifter-Technik: Über die zweihebelige Remote-Einheit am Lenker wird eine Gasdruckfeder in der Dämpferanlenkung bedient, welche Lenk- und Sitzwinkel um 1,5° und die Tretlagerhöhe um 15 mm verstellt. Zudem verstellt sich so der Heckfederweg von 140 auf maximal 160 mm (statt 150 mm am alten Strive). Kurzum: Im Prinzip bietet das Strive zwei Bikes in einem. Im "Shred"-Mode mit vollem Federweg besitzt es eine äußerst lange und flache Geo: Ein Reach von 505 mm (Größe L) und der 63°-Lenkwinkel sprechen für brachiale Laufruhe, wobei sich der Reach per Steuersatz-Inlays um +/– 5 mm anpassen lässt.

Die Kettenstreben sind mit 435 mm kurz gehalten, der Sitzwinkel steht mit 76,5° steil (bzw. im Bergauf-Modus mit 78° extrem steil). Das Strive wird es ausschließlich mit 29"-Laufrädern geben. Auch die Kinematik hat Canyon optimiert. Der Hinterbau gibt nicht nur 10 mm mehr Hub frei (s. o.), sondern soll auch feinfühliger ansprechen, dann höher im Hub stehen als bisher. In unserem ersten Vorabtest auf den harten Enduro-Trails von Finale Ligure konnte das Strive bereits überzeugen. Es fährt sich den Erwartungen entsprechend extrem spurstabil.

Über das kurze Heck kommt zwar Agilität ins Bike, dennoch lechzt es nach Highspeed. Dazu passt der sensible, aber auch stabil stehende Hinterbau. Bergauf ist das Gewicht spürbar, dank der pfiffigen Vario-Geometrie kommt aber viel Druck auf Pedal und Front. Und: Verglichen mit der Konkurrenz ist der Preis fürs Gebotene sehr fair.

Rückblick: Das Canyon Strive Modelljahr 2020: Das Strive erhält zwei neue Topmodelle mit dem Namenszusatz CFR
Für 2020 präsentierte der Koblenzer Direktvertriebler neue Topmodelle von seinem bereits 2019 präsentierten Endurobike Strive. Gemeinsam mit dem hauseigenen Rennteam, dem Canyon Factory Racing Team, wurden die künftigen Top-Off-the-Line Bikes entwickelt, weswegen die zwei Räder mit dem Namenszusatz "CFR" versehen sind. Das Herzstück des Bikes, den Rahmen, hat Canyon auf Abnehmkur geschickt: 300g soll der Fram der CFR-Modelle gegenüber anderen Strive-Bikes einsparen.

Beide Modelle sind mit erlesensten Parts ausgestattet:
Das Modell Strive CFR 9.0 kostete 5999 Euro und kommt mit Rock Shox Fahrwerk (170mm Hub vorne, 150 hinten), Zipp 3Moto-Carbonlaufrädern mit Tyre Wiz-Reifendrucksensoren sowie elektronischer Sram Eagle AXS-Schaltung. Es kommt laut Canyon auf ein Gesamtgewicht von 14,2 kg.
Noch leichter und edler ist das CFR 9.0 LTD. Es kostet 9000 Euro und soll laut Canyon 13,2kg auf die Wage bringen. Es kommt mit Fox Fahrwerk, ebenfalls mit 170mm Hub an Front und 150mm am Heck, Shimano XTR-Gruppe und DT Swiss Carbonlaufrädern. Die Bikes sollen ab sofort bei Canyon verfügbar sein.
Canyon Strive: Zwei Bikes in einem
Bergab mit der vollen Enduro-Dröhnung, bergauf flott wie mit einem Tourenfully? Diesem Ideal kommt Canyon mit der Neuauflage des Enduros Strive ein großes Stück näher. Im Herzen des Voll-Carbon-Fullys werkelt wie beim ersten Strive der "Shapeshifter": eine dem Dämpfer vorgeschaltete Gasfeder. Diese verwandelt das Bike auf Knopfdruck vom Lenker aus: Im "DH"-Modus gibt es volle 150 mm Federweg am Heck, im "XC"-Modus verkappt sich der Federweg auf 135 mm bei gleichzeitig verstärkter Dämpfung, zudem stehen Sitz- und Lenkwinkel 1,5° steiler, das Tretlager wandert 1 cm höher – alles für mehr Pedaliereffizienz.
Verbesserte Shapeshifter-Technik
Dieses Prinzip funktionierte auch beim Vorgänger, der Fahrer musste aber zur Aktivierung der beiden Modi etwas ungelenk sein Gewicht verlagern, zudem war die Shapeshifter-Technik defektanfällig. Beides hat Canyon verbessert: Die Feder steht jetzt unter höherem Druck und liftet das Bike (fast) von selbst in den XC-Modus, zum Wechsel in den DH-Modus genügt eine kurze Belastung der Federung. Vor allem kommt die Technik nun von Premiumhersteller Fox. Dieser verspricht etwa verbesserter Kolbendichtung und Zugführung und dadurch auch mehr Langlebigkeit.
Strive nur noch mit 29-Zoll-Laufrädern
Abseits der innovativen Shapeshifter-Technik hat Canyon das Strive rundum modernisiert. So rollt es jetzt ausschließlich auf 29"-Rädern – 27,5" stirbt selbst bei langen Federwegen immer mehr aus. Dank der großen Räder spart Canyon etwas am Hub: 160 mm liegen an der Gabel (bei den beiden Topmodellen 170 mm) an, 150 mm heckwärts.
Die Geometrie ist flacher und gestreckter als beim Vorgänger, aber mit 66°-Lenkwinkel und 470 mm Reach ("Reichweite" im Stehen, Größe L) vergleichsweise moderat. "Wir wollten nicht zwanghaft dem Trend nach extremeren Bergabgeometrien folgen, das Strive basiert zwar voll auf den Erfahrungen unseres Enduro-Profi-Teams, es soll sich aber auch für ambitionierte Hobbybiker perfekt eignen", so Canyon-Sprecher Julian Öncü.
Das Canyon Strive im ersten Test
Und? Der Spagat zwischen Pro-Bike und Jedermann-Enduro glückt! Auf unserem Testbike Strive CFR 9.0 (5499 Euro) haben wir uns vom ersten Pedalhub an pudelwohl gefühlt. Die Sitzposition ist selbst im DH-Mode wunderbar ausbalanciert, man fühlt sich tief ins Bike integriert. Im XC-Modus mutiert das Strive wirklich zum Top-Tourer mit exzellenter Kletter- und Tretposition. Da erinnern nur noch das von uns gemessene Gewicht von 14,0 kg sowie die klebrigen Maxxis-Minion-Reifen daran, dass man auf einem ausgewachsenen 29"-Enduro, nicht auf einem Marathon-Fully sitzt.
Bergab und wieder mit vollem Hub unterwegs, erstaunt das für ein 29er-Enduro ausgesprochen agile, fast spielerische, dennoch höchst stabile Handling. Die Kombination aus relativ steilem Lenkwinkel und einer von Canyon gewählten Gabel mit weniger Versatz (mehr Nachlauf = mehr Laufruhe) geht voll auf, auch Enduro-Novizen dürften mit dem Strive vom Fleck weg prächtig zurechtkommen. Das Fahrwerk passt zum Alleskönner: Der Hinterbau spricht sensibel an, steht dann angenehm stramm im Hub – das schafft Reserven auch im groben Gelände, ohne unkomfortabel zu wirken.
Canyon Strive: Modelle und Preise
Sechs Modelle von 2999 Euro bis 6999 Euro bietet Canyon ab sofort an. Alles mit sehr durchdachter und – typisch für den Direktversender aus Koblenz – äußerst guter Ausstattung in Relation zum jeweiligen Preis. Hier die Modelle:
Canyon Strive CF 5.0
Canyon Strive CF 6.0
Canyon Strive CF 7.0
Canyon Strive CF 8.0
Canyon Strive CFR 9.0 Team
Canyon Strive CF 9.0 LTD
Canyon Strive CFR 9.0 LTD | |
Rahmen | Canyon Strive CFR |
Gabel | Fox 36 Factory Kashima |
Dämpfer | Fox Float DPX2 Factory Kashima |
Schaltung | SRAM XX1 Eagle, 12 s, 10-50 |
Bremsen | SRAM Code RSC |
Laufräder | ENVE M730, 29 Zoll |
Reifen | Maxxis Minion DHR II 2.5, VR: MaxxGrip, HR: MaxxTerra |
Kurbel | SRAM XX/X0, 32 |
Cockpit | Canyon G5 CF |
Sattel | SDG Radar |
Sattelstütze | Fox Transfer |
Gewicht (tubeless) | 14.0 kg |
Preis | 6.999 Euro |
Canyon Strive CF/CFR Geometrien
Geometrien Strive CF/CFR | ||||
Rahmenhöhe | S | M | L | XL |
Empfohlen Größe | 158-168 | 168-178 | 178-188 | 188-200 |
Sitzrohrlänge | 400 | 440 | 455 | 500 |
Oberrohrlänge | 600 | 627 | 660 | 695 |
Steuerrohrlänge | 95 | 100 | 110 | 130 |
Steuerrohrwinkel | 66-67,5 | 66-67,5 | 66-67,5 | 66-67,5 |
Sitzrohrwinkel | 73,5-75 | 73,5-75 | 73,5-75 | 73,5-75 |
Kettenstrebenlänge | 435 | 435 | 435 | 435 |
Radstand | 1169 | 1196 | 1230 | 1268 |
Stack | 626 | 631 | 640 | 658 |
Reach | 415 | 440 | 470 | 500 |




