Der Medienandrang erinnerte an eine Hollywood-Premiere: Schon sechs Stunden vor der offiziellen Eröffnung war die BESPOKED brechend voll. Reporter, Kamerateams und Influencer drängten sich durch die Ausstellergänge, die von 10 bis 16 Uhr exklusiv den Medienvertretern vorbehalten waren. Die obere, terrassenartige Empore mit Blick auf das gesamte Geschehen wurde zum perfekten Ort für Anmoderationen. "Willkommen auf der Messe der coolen Marken", hieß es in unzähligen Mikros – "cool" fällt immer, wenn von der BESPOKED die Rede ist.
Die weltgrößte Show für Handmade Bikes ist das emotionale Großereignis für Material-Fetischisten – ein Paralleluniversum der Fahrradwelt, eher Szene-Treff und Festival als klassische Messe. Nicht das Preis-Leistungs-Verhältnis, sondern Herzblut steht im Fokus. Die ausgestellten Bikes sind Nutzgegenstand und Persönlichkeitsausdruck zugleich – individuell angepasst, gemacht fürs Leben. 2025 war der Anteil an Mountainbikes besonders hoch: viele edle, einige kuriose – und jedes auf seine Art cool. Die BESPOKED in Dresden ist die Showbühne für exklusive, handgebaute Bikes – Vorhang auf für die Perlen der wohl spannendsten Fahrrad-Messe.
Unser Reporter Henri Lesewitz hat Organisator Petor Gergallou interviewt.
BESPOKED vs. Eurobike: Ziele, Zugang und Relevanz für Custom-Bauer

Frage: Was unterscheidet die BESPOKED von Messen wie der Eurobike?
Antwort: Die Eurobike wurde mit einem ganz anderen Ziel ins Leben gerufen als die BESPOKED. Sie ist für Konstrukteure und kleine, unabhängige Hersteller nicht geeignet. Das ist so, als würde man mit einem Hubschrauber zum Supermarkt fliegen – es ist einfach ein Fahrzeug, das für einen ganz anderen Zweck konzipiert wurde. Die Mindestteilnahmekosten für große Messen sind für kleine Unternehmen und unabhängige Hersteller unerschwinglich. Selbst wenn die Mindestquadratmeterzahl klein genug ist, um ihnen einen Stand zu ermöglichen, gehen winzige Stände auf riesigen Messen unter.
Antwort: Sicher. Aber wie viele Menschen fahren auf diesem Niveau Rennen? Ein Bike, das für den Sieg bei Weltmeisterschaften entwickelt wurde, ist für eine bestimmte Art des Bikens optimiert, die die meisten nicht betreiben. Die Vorstellung eines objektiven "Besten" ist absurd. Nur sehr wenige Menschen brauchen ein handgebautes Bike. Aber wenn du dir ein mittel- bis hochpreisiges Serienmodell leisten kannst, dann kannst du dir mit Sicherheit auch ein Bike leisten, das speziell für dich angefertigt wurde. Ein Bike, das ideal auf deine Bedürfnisse zugeschnitten ist, und nicht nur etwas, das gut genug funktioniert.
Antwort: Die Vorstellung, ein Bike ausschließlich auf der Grundlage des Bedarfs zu kaufen, ist Quatsch. Ich besitze handgefertigte Bikes, weil ich die Hersteller respektiere und ihre Arbeit bewundere. Mein Sturdy Cilla war das erste Fahrrad, das ich für mich bauen ließ. Ich fahre viele verschiedene Bikes für Testberichte, deshalb fahre ich das Sturdy nicht wirklich oft. Aber wenn ich es tue, dann ist es, als käme ich nach einer langen Reise nach Hause. Es ist wie die erste Nacht in meinem eigenen Bett.
Die Highlight in der Übersicht
Best Bike Award der BESPOKED: Levin Gamms 26-Zoll-Stahl-Fully im Detail

Stahlrahmen, 26-Zoll-Laufräder, keine Schaltung – konsequenter kann man aktuellen Trends kaum widersprechen. Genau dieses kompromisslose Konzept sicherte Levin Gamms Fully den begehrten Best Bike Award. Der Urknall des Projekts: Levin brach sich beim Dirtbiken den Fuß und brachte sich aus Langeweile das Konstruieren mit CAD bei. Im Keller stand ein altes, defektes Santa-Cruz-Fully mit vielen intakten Teilen. Also wurde die Fahrrad-Leiche zur Basis.
Alles, was vom Santa Cruz nutzbar war, wanderte in den Neubau: der obere Umlenkhebel, die 26-Zoll-Felgen – sogar die zwölf Jahre alten Reifen. Den Rest fertigte Levin in zwei Monaten selbst: sägen, feilen, löten. Sogar ein UDH-Ausfallende baute er aus Stahl. Um das leuchtende Gold der Hartlötstellen zu bewahren, kam ein transparenter Lack zum Einsatz. Die Steuerrohrplakette – ebenfalls von Levin – ist eine Hommage an sein Hausrevier, die Deister Trails. Die Ahead-Kappe ziert ein Gruß an einen verstorbenen Freund. Ein Liebhaberstück vom Rahmen bis zur kleinsten Schraube – nicht Mode als Ausgangspunkt, sondern Herzblut. Und ja: Das beste Bike der Show rollt bewusst auf 26 Zoll.
UK Apocalypse Build-Off: Sentient Cargo-Monster als längstes MTB der Messe

Rahmenbau-Contests gehören zur BESPOKED wie die Kurbel zum Bike. Der "UK Apocalypse Build-Off" fand im Vorfeld statt – gesucht wurde das beste Bike für die Apokalypse. James und Tullen, die in Wales den Cargo-Bike-Großhandel Sentient betreiben, gewannen mit einem spektakulären Gefährt – und mit einer passenden Story: Die Welt erstickt in Kohlefaserabfällen, Wissenschaftler züchten einen Hybriden aus Wachswurm und Schnecke, der die Abfälle zersetzen soll. Doch die Biester entwickeln eine Vorliebe für Lithium-Batterien und fressen AirPods direkt aus den Ohren. Alles läuft aus dem Ruder, die Welt geht unter. Das muskelbetriebene Monster-Cargo-Bike ermöglicht die Flucht – das wohl coolste Fluchtfahrzeug seit Mad Max und gleichzeitig das längste MTB der Messe.
Woodland Cycles: Doppel-Steuerrohr, 27,5 Zoll vorn/hinten, Bosch-Motor und Klappladefläche

"Seit wann gibt es euch?" – "Eigentlich noch gar nicht", grinst Felix Herrgott. Der BESPOKED-Auftritt markiert den Start der Marke, die er mit Jan Ahrens gegründet hat. Das Bike wirkt, als hätten ein Enduro und ein Cargo-Bike eine heiße Nacht verbracht. Ziel: Spaß und Praktikabilität verschmelzen. Kern sind zwei unabhängige Steuerrohre und zwei gleich große 27,5-Zoll-Laufräder – die Bauweise ist patentiert. Ein Bosch-Motor unterstützt, die Ladefläche lässt sich einklappen. "Damit sind wir schon quer durch die Alpen gefahren – bis hin zu S4-Trails", schwärmt Felix.
Auguste Cycles: Stahl-MTB für Mehrtagestouren mit Parallelogramm-Gabel und Highend-Parts

Victor Duchene liebt die Vielfalt des Bikens und fertigt in seiner Custom-Schmiede Auguste Cycles unterschiedlichste Räder. Das beige Stahlbike baute er für sich – seine Interpretation des perfekten Mountainbikes für die Berge und Mehrtagestouren. Klassisch-dezenter Look, Parallelogramm-Gabel, dazu modernste Ausstattung: Intend-Dämpfer, Ingrid-Antrieb, Dropper Post und integrierte Highend-Beleuchtung. Alle Komponenten stammen aus regionaler Fertigung, die Schriftzüge sind aufgelötet.
Bike Ahead THE FRAME HT 32: 32-Zoll-Prototyp, 9,4 kg und Spezial-Komponenten

Das Thema 32 Zoll loderte kürzlich durch die Szene – ohne offizielles Serienbike oder Fahrberichte. Bike Ahead entschied: Wir bauen selbst, nicht für den Verkauf, sondern um die Frage zu prüfen, ob 32 Zoll das Potenzial zum neuen Standard hat. Basis ist das hauseigene Hardtail THE FRAME (794 g in Größe M, einer der leichtesten weltweit). Der Hinterbau wurde gekürzt und mit längeren, speziell laminierten Ausfallenden versehen, damit die großen BITURBO-RSX-Laufräder passen. Radoxx Components entwickelte einen Vorbau mit –40 Grad, um die höhere Front zu kompensieren. Intend steuerte eine auf 80 mm Federweg reduzierte Gabel bei. Komplett aufgebaut – inklusive Teleskopstütze – wiegt das Race-Hardtail 9,4 kg.
Interview: Christian Gemperlein (Gründer & CEO, Bike Ahead Composites) zu 32 Zoll
Frage: Warum ausgerechnet 32 Zoll?Antwort: Das ist nicht unsere Idee gewesen. Wir haben auch nur durch Insider-Informationen und Branchen-News davon erfahren, dass da was am Köcheln ist. Auf der Eurobike war am Stand von Maxxis ein Konzeptbike mit 32-Zoll-Reifen zu sehen. Da war klar, dass was kommen wird. Was genau, das weiß bis heute niemand.
Antwort: Es ist ein bisschen wie bei der Entwicklung von 26 auf 29 Zoll. Damals gab es große Diskussionen. Die Stichwörter waren Massenträgheit und Fahrdynamik. Viele argumentierten, dass der Sprung auf 29 Zoll Nachteile bringen würde. Aber das Gegenteil war der Fall. Die Performance der Bikes wurde besser. Ob das mit 32 Zoll auch so ist, muss sich erst noch zeigen.
Antwort: Unsere Biturbo-Laufräder sind optimal für das Segment. Durch die Monocoque- Bauweise mit den sechs Speichen können wir den Felgenbereich etwa 20 Prozent leichter bauen als bei klassischen Felgen. Das sorgt für gute Beschleunigung. Klassische Speichen haben zudem viel mehr Flex. Die Speichen beim Biturbo haben in Ruhe keinerlei Spannung. Der 29-Zoll-Boom war damals schon ein Push für uns.
Antwort: Mal sehen. Wir gehen davon aus, dass nächstes Jahr noch mehr 32-Zoll-Bikes zu sehen sein werden. Flächendeckend werden sie aber wohl erst 2027 auf den Markt kommen. Als Manufaktur können wir schnell reagieren. Deshalb haben wir ein Prototypen-Bike gebaut, um schon mal Erfahrungen mit 32 Zoll zu sammeln. Ausgiebiges Testing ist wichtig, um ein perfektes Produkt zu entwickeln. Es bringt nichts, einfach irgendein 32-Zoll-Laufrad auf den Markt zu werfen.
Antwort: Unser Prototyp ist erst mal nur zum Testen gedacht. Die Laufräder wollen wir zeitnah zur Serienreife bringen. Beim Rahmen gibt es keine konkreten Pläne. Wir wissen aber aus unserem Kundenkreis, dass die Laufräder auch ohne einen Bike-Ahead-Rahmen ein Zuhause finden werden.
Ballern Cycleworks: 32-Zoll-Hardtail mit doppeltem Tretlagergehäuse als 29er-Backup

Bennet Janz ist angenehm "durchgeknallt" – voller Energie erklärt er sein Showbike: ein 32-Zoll-Hardtail mit zwei übereinandergesetzten Tretlagergehäusen. Falls sich 32 Zoll nicht durchsetzt, lässt sich das Bike auf 29 Zoll umrüsten – das erklärt die Sonderlösung. Das Projekt ist augenzwinkernd gedacht und zelebriert Kreativität und Handwerk. Die irritierten Blicke der Messebesucher gehörten zum Plan.
Black Sheep: 32-Zoll-Singlespeed mit Blattfedergabel und Teleskop-Kettenstreben

Black Sheep aus Colorado steht für funktionelle Lösungen und verspielte Designelemente. Das 32-Zoll-Hardtail von Firmenchef James Bleakley ist ein Singlespeed-MTB für "echtes Biken", wie Sohn Tarryn erklärt. Hingucker: die außergewöhnliche Blattfedergabel, die feine Schläge absorbiert und wie von einem Bücherregal inspiriert wirkt. Besonders: Teleskop-Kettenstreben spannen die Kette ohne Singlespeed-typische Schlittenausfallenden. Schöne Details runden es ab, inklusive blau schimmernder, anodisierter Titanoberfläche.
Leovelo Frameworks El Grandito: 32-Zoll-Hardtail mit Columbus-Rohrsatz

Grellgrün, lila, spektakulär: Aus der Nähe offenbart das El Grandito seine Liebe zum Detail. Ein Glitzerstein mit Herzchenfassung am Hinterbau, aufgelöteter Modellname am Sitzrohr. Das Bike entstand in Kooperation mit Bike Ahead, die zwei 32-Zoll-Carbonfelgen exklusiv laminierten. Rahmenbauer Leonard "Leo" Börger setzte auf einen speziell gefertigten Columbus-Rohrsatz mit ovalisiertem Oberrohr. Sein Antrieb: Seit Jahren wollte er ein Big-Wheel-Bike – 32 Zoll sei perfekt: agil, mit so gutem Überrollverhalten, dass es keine Federgabel braucht.
Alutech Fanes 290 Sondermodell: Hochglanz, 180/170 mm, Intend-Prototypen, 13,8 kg

Der hochglanzpolierte Silberpfeil schreit nach Aufmerksamkeit – und überzeugt auch ohne Glamour. Alutech-Chef Jürgen Schlender baute ein exklusives Dream Build des Fanes 290 für die BESPOKED. Um die fließende Linienführung zu erreichen, wurden die Segmente des Hauptrahmens zunächst als zwei Hälften CNC-gefräst und anschließend verschweißt. Die Ausstattung ist ebenso exklusiv: Gabel, Dämpfer und Bremsen stammen von Intend. Es sind die allerersten Exemplare der jeweiligen Parts: Hoover-Dämpfer Nummer eins, Trinity-Bremse Nummer eins, Bandit-Gabel Nummer eins. Das Enduro bietet 180/170 mm Federweg, wiegt 13,8 kg – und bleibt ein unverkäufliches Einzelstück.
Bordure Cycles Sentier Ti: Titan-Hardtail mit 3D-Druck, anodisiertem Finish ab 2990 Euro

Titan oder Stahl? Für Pierre Miramon ist die Antwort klar: Beide großartig, Titan aber mit zusätzlichen Pluspunkten – komfortabel und extrem haltbar. Sein neues Race-Hardtail Sentier Ti bezeichnet er als "No Limit Bike". Detailverliebt umgesetzt: Ein hübsch gedrucktes Titanteil verbindet Tretlager und Kettenstreben und schafft maximale Reifenfreiheit. Das anodisierte Finish verleiht jedem Bordure-Bike einen eigenen Charakter. Preise: Rahmen ab 2990 Euro, Custom-Version mit Wunschoptik plus 1000 Euro.
Aper Bikes KOMPace: CNC-gefügte High-Pivot-Technik "Rising Pivot", farbig eloxiert

Aper aus Griechenland wählte für das KOMPace CNC-gefräste Alu-Halbschalen, die präzise zusammengefügt werden, und eine patentierte Fahrwerkstechnik: Rising Pivot mit hohem Drehpunkt. Während klassische High-Pivots sich nach oben bewegen, wandert der Hinterbau beim Aper durch spezielle Hebel nach hinten – für satte Bodenlage. Das farbenfroh eloxierte Showbike ist ein Einzelstück, das einfarbige Serienbike kostet 7769 Euro.
TrueBc True Knut: Carbon-Trail-Fully, High Pivot, 150/135 mm, Mullet-Aufbau

Dominik Heinstein lebt Carbon – zuvor u. a. bei AX Lightness – und fertigt als One-Man-Show in der Nähe von Nürnberg. Das True Knut entstand ab 2020 mit dem Ziel: perfektes Fahrverhalten plus kompromisslose Fertigungsqualität. Der High-Pivot-Rahmen glänzt mit makelloser Oberfläche, die eine Lackierung überflüssig macht. Die Leitung für die Eightpins-Stütze verläuft sauber unter einer Abdeckung. Federweg: 150 mm vorn, 135 mm hinten. Ausgelegt als Mullet (29 Zoll vorn, 27,5 Zoll hinten).
CDuro High Pivot Prototyp 02: außergewöhnliche Carbon-Rohre, 170–190 mm, Intend-Parts

CDuro profitiert von der Mutterfirma, die Carbonrohre, Muffen und Formen für die Industrie fertigt – robotergestützt und zweckoptimiert. Entsprechend vielfältig sind die Rohrformen: ein Steuerrohr wie mit Carbon-Tauen umwickelt, ein Oberrohr, das elegant vom Runden ins Kantige wechselt. Zusammengehalten von wunderschönen Frästeilen, mal als Muffen, mal als Umlenkhebel. Highlight: der "High Pivot Prototyp 02" mit Intend-Parts und 170 bis 190 mm Federweg. Die Serienfertigung steht bevor, Preise standen zur Messe noch nicht fest.
Selvyn Cycles Enduro: Puristischer Stahl, 3D-gedruckte Ausfallenden, 160/140 mm

Kein High Pivot, keine Funkschaltung, kein Elektrofahrwerk, kein Carbon, kein Motor – bewusst gegen viele Trends. Alex Plaisted baut seit 2016 Stahl-MTB-Rahmen, sein neues Enduro ist puristisch und durchdacht: Hauptdreieck aus unverwüstlichem Stahl, Hinterbau mit 3D-gedruckten Edelstahl-Ausfallenden und Reynolds-Rohren, verbunden mit Silberlot. Die Umlenkwippe ist CNC-gefräst. Federweg: 160/140 mm. Noch als Prototyp gelabelt, bald bestellbar. Der Preis richtet sich nach Kundenwünschen.
Zoceli Vysoko: High-Pivot mit "Split Drive"-Box, 170 mm, Singlespeed-Show, ab 3990 Euro

Zoceli aus Tschechien baut feinste Stahl-Fullys für harten Freeride-Einsatz. Neues Highlight: das Vysoko. Die High-Pivot-Kinematik erhält einen in einer präzise gefrästen Box gekapselten Primärantrieb – clean, geschützt vor Schmutz. "Split Drive" nennt Martin Saida das System: Es nutzt eine ISIS-Spindel (aus E-Bikes bekannt) und benötigt daher eine E-Bike-Kurbel. Das Messebike war als Singlespeed-Mullet (29/27,5 Zoll) für radikale Downhills aufgebaut, kann aber mit Schaltung und zwei gleich großen Laufrädern gefahren werden. Rahmen aus Columbus-Rohren, 170 mm Federweg. Grundpreis: 3990 Euro.
Huettel Cycles Retrodirekt: Zweigang ohne Schaltwerk – vorwärts wie rückwärts

"Was zur Hölle ist das?" – Besucher staunten über Jonas Huettels verschlungene Kettenführung. Das Konzept Retrodirekt stammt aus den 1920ern: ein Zweigang-Antrieb ohne Schaltwerk. Vorwärts treten ergibt Gang eins, rückwärts kurbeln bewegt das Bike ebenfalls vorwärts – mit anderer Übersetzung. Das System funktioniert erstaunlich gut und erfordert kaum Eingewöhnung. Zukunft des Mountainbikens? Eher eine pointierte BESPOKED-Kuriosität.
Nonplus Components Ultra 30: 900-g-Carbon-Laufradsatz, 30 mm IW, Ceramic-Hybridlager

Auf dem Stehtisch: eine Feinwaage, falls jemand die 900 g für einen Race-tauglichen Laufradsatz mit 30 mm Felgeninnenweite anzweifelt. Das Gewicht stimmt – daher der Name Ultra 30. Nonplus aus Baden-Württemberg ist für leichte, innovative Highend-Naben bekannt. Für den neuen Laufradsatz wurde an jeder Stellschraube gedreht: Carbon-Speichen, Carbon-Felgen, CNC-gefräste Nabenkörper mit Straight-Pull-Flansch und hochwertigen Ceramic-Hybridlagern von Enduro Bearings. Preis: 3495 Euro.
FM Bike Marathon-Fully: 115 mm Flex-Hinterbau, schwimmendes Tretlager, 10,3 kg, 14.500 Euro

Standards und Normen? Michele Favaloro lacht – er baut seit 25 Jahren Rennräder und Mountainbikes und weiß, wie ein Bike fahren muss. Seine Marke FM Bike sorgt seit über zwei Jahrzehnten mit radikalen, minimalistischen Carbon-Lösungen für Aufsehen, jedes Bike ist ein Einzelstück nach Kundenwunsch. Das ausgestellte Race-Fully bietet 115 mm Federweg, obwohl der Hinterbau fest mit dem Rahmen verbunden ist und über Flex arbeitet. Das Tretlager ist zur Entkopplung der Federungseinflüsse schwimmend gelagert. Der Marathon-Flitzer wiegt 10,3 kg und kostet 14.500 Euro.





