Früher war alles besser: Ein Satz, der gerne von Menschen bemüht wird, die sich Veränderungen verschließen möchten. Doch die menschliche Innovationskraft ist ungebrochen, und auch der Radsport lebt, ändert und wandelt sich. In vielen Fällen zum besseren – und gerade in puncto Sicherheit. An dieser Stelle möchten wir hier ansetzen und smarte Helferlein für Radbegeisterte vorstellen – und zwar plattformübergreifend. Alle Produkte passen sowohl für E-Biker, Mountainbiker, Rennrad-Piloten und Gravel-Biker.

Diese Gadgets machen dein Bike smarter!

Das einzig smarte Gerät in der Hosentasche ist dein Smartphone? Mit unseren Tipps nicht mehr lange!
Live-Tracking
Alleine auf großer Tour? Für die Liebsten daheim kann das oft puren Stress bedeuten. Doch dagegen gibt es gleich eine Fülle verschiedener Lösungen, die entweder die Familie daheim permanent über deinen aktuellen Standort aufklärt oder im Falle eines Sturzes alarmiert.
Sturzensoren von Specialized und Tocsen

Lebensretter in der Not: Sturzsensorik am Helm ist kostengünstig und erfreulich leicht. Sicher ist es sowieso.
Genau bei diesen Unwegbarkeiten setzen die selbstklebenden Sturz-Sensoren von Specialized und Tocsen an. Die informieren im Sturzfall nicht nur per App und SMS deine Notfallkontakte, mit dem Tocsen kann man sogar auf Ersthelfer aus der eigenen Community zurückgreifen, sofern welche davon in der Nähe sind. Weiterer Clou: Mit Tocsen Plus kooperiert der Hersteller mit der Nürnberger Versicherung, dann sind zusätzlich noch eine Rettungsversicherung inklusive Prämien für Rettungs- und/oder Invaliditätsfall sowie ein Crash-Replacement für den Sensor inklusive. Der Specialized-Sensor wird per Knopfzelle gespeist, Tocsen lädt per USB-Stecker. Cool: Specialized verbaut den Sensor standardmäßig in vielen seiner Helmmodelle.
Sturzerkennung bei Apple-Geräten

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm: Die Sturzerkennung der Kalifornier funktioniert grandios.
Apple hat in seinen Smartwatches und Apps ähnlich funktionierende Features fest integriert. Apples Sturzerkennung in den Watches funktioniert blendend und sendet nach einem Crash und bei Nichtreaktion eine SMS an vordefinierte Kontakte inklusive GPS-Koordinaten. Alternativ kann man seine Liebsten nach Freigabe in der "Wo ist?"-App auch das Livetracking erlauben.
Live-Tracking bei Garmin, Wahoo oder Sigma
Auch die großen drei Radcomputer-Hersteller und andere bieten ebenfalls eine Crash-Erkennung in den Geräten an. Nachteil dabei: Ohne gekoppeltes Smartphone in Reichweite und mit Funkempfang kommt die Unfallkette nicht in Schwung, was übrigens auch für Apple gilt. Cool: Auch Garmin und Wahoo können Livetracking, so können Daheimgebliebene deine Tour am Rechner mitverfolgen

Die hier vorgestellte Sesorik passt an jeden Fahrradtypen!
Sensorik am Rad
Vorsicht ist besser als Nachsicht – das gilt erst recht bei herbst- oder winterlichen Bedingungen im Straßenverkehr. Logo: Ordentliche, straßenverkehrskonforme
Beleuchtung ist hier ebenso Pflicht wie signal-gebende Bekleidung. Doch es geht auch smarter – wie wir hier näher vorstellen wollen.Garmin Varia Radar-Sensor

Teuer, aber praktisch: Gerade Rennradfahrer im städtischen Einsatzgebiet profitieren von Garmins Radar-Lösung.
Wer kennt es nicht: Wie aus dem Nichts zieht der Vertreter-Diesel gefühlte Millimeter am Lenker vorbei. Mit den Varia-Modellen von Garmin werden solche Erlebnisse in Zukunft etwas planbarer: Mit kompatiblen Garmin-Computern funkt der im Sitzrohr befestigte Radar-Warner aus bis zu 140 Meter Entfernung anrauschende Fahrzeuge oder Radfahrer aufs Display und kündigt diese visuell und akustisch über den Radcomputer an. Und das Beste: Den Varia gibt’s in drei Modellen, eine "Basis-Variante" ohne Schnickschnack für 150 Euro, die hier gezeigte mit integriertem Rücklicht für 200 Euro oder eine mit zusätzlicher Full-HD-Dashcam mit 16 GB Speicher. Die schlägt jedoch mit happigen 400 Euro zu Buche.
SKS AirSpy Luftdruck-Sensor

Leicht und genau: Druck-Sensoren können vor unschönen Überraschungen frühzeitig warnen.
Kleine Veränderung, große Wirkung: Richtiger Luftdruck trägt viel zur Fahrsicherheit bei und entscheidet mit über Tourenlust oder -frust. Der Airspy von SKS überwacht deswegen via Bluetooth oder ANT+ per App oder kompatiblem GPS-Computer den Reifendruck und kündigt so "Schleicher" rechtzeitig an. Ventil und Sensor sind für 8,3 Bar ausgelegt und als SV- oder AV-Aufsatz oder als Tubelessventil in diversen Längen erhältlich, je nach Modell wiegt jeder Luft-Spion 17 bis 18 Gramm.

Essentiell: Auf jedes Smartphone gehört in unseren Augen zwingend eine Navigations-App.
Navigation per Smartphone
Navigation ist seit Menschen Gedenken elementarer Bestandteil eines jedem erfolgreichen Trecks – das gilt beim Radfahren umso mehr. Gut also, dass es mittlerweile sogar quasi kostenlos ist, sicher und hervorragend navigieren zu können, ohne sich mit Sextant und Co. auszurüsten. Unser Tipp? Das eh eigentlich immer in der Hosentasche befindliche Smartphone. Wie das geht? Zeigen wir hier:
Komoot

Komoot funktioniert auf allen modernen Endgeräten - inklusive moderner GPS-Computer.
Egal, ob Entdeckungstour oder einfach nur schnell den Weg nach Hause finden: Die in der Basisversion kostenlose Komoot-App für Android oder iOS gehört als Navigationsund Expeditionshelfer für Rennrad-, Gravel-, Mountainbike- oder gar Wander-Touren auf jedes RadfahrerHandy. Eine große Community kuratiert zudem spannende Routen und stellt diese zum Download bereit.
Finn Handy-Halterung

Simpel, kostengünstig und richtig gut: Die Universale-Handyhalterung "Finn".
Die gezeigte Halterung von Finn ist ein Liebling der Redaktion: klein, nur einige wenige Gramm schwer und für jeden Lenker oder Vorbau passend. Das beste: Das teure Smartphone – egal von welchem Hersteller – hält bombenfest. Trotz fehlendem Wetterschutz nicht nur als Notfall-Equipment brauchbar. Preis: 16 Euro.

Sehen uns gesehen werden lautet hier die Devise!
Beleuchtung am Rad
Egal, ob du ganzjährig mit dem Fahrrad unterwegs ist oder "nur mal kurz" im Dunkeln zur Lieblings-Pommesbude einen Ort weiter radeln möchtest: Ein Fahrrad – egal ob E-Bike, Rennrad oder Mountainbike – braucht für solch dämmrig-dunklen Wege ein Licht. Nicht nur schreibt das die Straßenverkehrsordnung ganz klar vor, es gebietet auch der eigene Überlebenswille. Unsere Tipps? Mannigfaltig – weswegen wir dir hier gleich eine ganze Batterie an smarten Licht- und Sichtlösungen vorstellen wollen:
Lezyne Power HB Drive 500

Macht die Nacht zum Tag: LED-Lichter mti Stvzo-Eignung.
Macht aus der Nacht- eine Tagfahrt: Bis zu satte 500 Lumen schießt die Power HB Drive 500 nach vorn, dank integriertem Fernlicht strahlt sie ohne Gegenverkehr sogar besonders weit. Und das Beste: Die Lezyne hat eine StVZO-Zulassung und kommt im Loaded-Kit mit einer praktischen und schicken Vorbauhalterung.
Lupine Rotlicht

Gehört im Alltag an jedes (!) Fahrrad: Ein ordentlich helles Rücklicht.
Ein Rücklicht ist auch tagsüber eine hervorragende Idee! Das gezeigte Lupine-"Rotlicht" hat sogar eine blitzschnell per Beschleunigssensor aktivierte Bremslichtfunktion – für dich und den Verkehr hinter dir ein wichtiges Sicherheitsfeature. Natürlich mit StVZO-Zulassung, auch als noch hellere Max-Version zu haben, geladen wird per USB.
Lumos Ultra Fahrradhelm mit Beleuchtung

Auch Helme mit integriertem Licht bietet der Markt mittlerweile - die Vorteile liegen im Alltag auf der Hand.
Am Körper getragene Lichtquellen unterliegen in Deutschland nicht
den strengen StVZO-Regelungen, weshalb der Ultra von Lumos nicht nur über drei Helle "COB"-LEDs verfügt, sondern zudem auch noch per Apple Watch oder Fernbedienung Abbiegehinweise geben kann. Vorne strahlt ein weißes Positionslicht, hinten hingegen leuchten zwei rote LED-Streifen. In S, M–L oder XL und vielen Farben verfügbar.Reflektorbänder

Supergünstig, superpraktisch: Reflektorbänder erhöhen die Sichtbarkeit im Verkehr enorm - auch wenn sie nicht besonders modisch sind.
Zugegeben: Digital ist an den gezeigten Reflektorbändern nix. Und über die Optik lässt sich auch streiten: Doch Gesehenwerden ist im Straßenverkehr alles, und dabei helfen die von anderen Verkehrsteilnehmern angestrahlten Bänder wunderbar, sie leuchten bereits aus der Ferne gut sichtbar. Gerade bei Winterfahrten eine preiswerte, nur wenige Gramm schwere Investition. Ganz ohne Akku.

Keine Macht den Langfingern!
Sportbrille mit integriertem Rückspiegel

Ulkige Idee, toller Nutzen: Dank der TriEye-Brille hast du auch den rückwärtigen Verkehr im Blick.
Zugegeben: Die "View Sport"-Brille von TriEye sieht mit dieser Wulst am linken Brillenglas etwas seltsam aus – doch dahinter befindet sich ein wirklich praktisches Feature: ein kleiner Rückspiegel! Was sich banal anhört, hat im Alltag nach einer durchaus mehrstündigen Eingewöhnungszeit einen handfesten Vorteil: Der Schulterblick muss weniger oft gemacht werden, man hat buchstäblich den rückwärtigen Verkehr regelmäßig im Blick. Gerade, wer viel im städtischen Bereich unterwegs ist, wird die TriEye schnell zu schätzen wissen.
Head-Up-Display für den Fahrradhelm

Mickrige 20 Gramm wiegt das minimalistische "Head-Up-Diplay" von O-Synce: Ein kleines LCD-Display wird tagsüber von einem UV-Kollektor beleuchtet, in der Dunkelheit sorgen vier LEDs für Licht. Das Display besteht aus zwei simplen Bereichen, zeigt dann unter anderem Geschwindigkeit oder Abbiegehinweise im oberen Sichtfeld an. Das Beste: Das kleine "HUD" passt per Klebehalter an jeden Helm.
Diebstahlschutz
Langfinger sind uns alle ein Dorn im Auge. Kurz beim Bäcker das Rad an die Ladentür gestellt? Oft keine gute Idee. Doch auch hiergegen gibt es smarte Lösungen, die wir anhand zweier Exemplare vorstellen wollen:
Knog Scout

Macht Laut: Eine bis zu 85 Dezibel lauten Ton spuckt der Knog Scout bei Bewegung der Umgebung entgegen.
Der wetterfeste Knog Scout wird unter den Flaschenhalter geschraubt und per iOS-App (de-)aktiviert – und bietet genau das: eine Alarmanlage! Wird das Rad samt Scout bewegt, ertönt unmittelbar ein schriller 85-dB-Alarmton am Scout, zusätzlich ein Signal am iPhone. Das System ist im Handumdrehen eingerichtet, nutzt Apples "Wo ist?"-Netzwerk und lässt sich so weltweit orten – wie auch Apples AirTags (unten). Eine Akkuladung soll für sechs Monate reichen, der Ladestand wird via App ausgewiesen, ein USB-C-Kabel liegt leider nicht bei, zwei M5-Sicherheitsschrauben hingegen schon. Das Gewicht ist indes verschmerzbar: Nur 29 Gramm sollte einem der Diebstahlschutz allemal wert sein. Derzeit leider nur für iPhones.
Apple AirTag

Klein, aber nur so-so: Apples AirTags eignen sich lediglich bedingt als Diebstahllösung.
Diese Mini-Bluetooth-Sender melden über iPhones und iPads in der Umgebung den Standort deines Rades in die "Wo ist?"-App. Aber: Um Missbrauch/Stalking auszuschließen, warnt Apple User auch vor fremden AirTags, was die Wirkung als Diebstahlschutz stark einschränkt. Kosten: 39 Euro für den AirTag, die gezeigte "Matrix"-Sattelhalterung von Lezyne kostet 20 Euro.