Bewertung:
Was uns gefällt:
Sehr fahrstabil und spurtreu
Sattes Fahrwerk
Klettert flink und effizient
Was uns nicht gefällt:
Etwas weniger drehfreudig
Testurteil

Das E-Genius verschleiert seinen Charakter zunächst etwas und fühlt sich beim ersten Aufsitzen kompakt an. Tatsächlich liegt der Hauptrahmen in Sachen Reach mit 468 mm im Mittelfeld, und er paart sich mit einem langen Heck: 462-mm-Kettenstreben. Dadurch steht der Biker bei tiefem Tretlager sehr zentral im Rad.

Ein Segen für die Trail-Performance und das Handling, das im besten Sinne sicher ist. Das Genius wedelt auch durch den flachen 65°-Lenkwinkel nicht um die Kurven und braucht in Schräglage ein bisschen Nachdruck, zieht aber ansonsten wie auf Schienen voran. Sobald es geradeaus geht, bügelt der Dampfhammer den Trail glatt und lässt das Bike bergauf wie bergab förmlich auf dem Boden „kleben“. Wer das nur auf die Länge des Bikes schiebt, übergeht den Einfluss des sehr satten 150-mm-Fox-Performance-Fahrwerks.

Apropos: Scott verzichtet trotz Unterstützung durch den dynamischen Shimano-Steps-E8000-Motor nicht auf das von den analogen Fullys bekannte „Twinloc“- Feature, mit dem sich die Gabel straffen und der Hub am Heck auf 100 mm kürzen lässt – bzw. beides gesperrt werden kann. Ein Feature, das dem eh schon guten Kletterer bergauf nochmals Verve verleiht, auch wenn es mit 23,2 Kilo kein wirkliches Leichtgewicht ist.
Geometrie

Bike-Profil

Scott E-Genius 710 im Vergleichstest