Kurz und knapp: Santa Cruz Heckler Modelljahr 2022
- als 29'' oder Mullet Bike erhältlich
- EP8-Motor mit 720 wh Akku
- Geometrie und Kinematik anpassbar
- Carbonrahmen in zwei Güteklassen (C und CC)
- Ab 7999 Euro
Eines der wohl edelsten und gleichzeitig teuersten E-Fullys des Marktes erhält für 2022 ein umfangreiches Update. Santas Heckler bleibt sich mit 160 mm-Hub an der Gabel und 150 mm am Heck treu. Neu gezeichnet ist das Herzstück, der wertige Carbonrahmen. Er ist in zwei Faser-Güteklassen (C und CC) zu haben, wobei die 300 Gramm leichtere CC-Variante dem 13 000 Euro teurem Topmodell vorbehalten ist. Am neuen Heckler haben E-Mountainbiker die Wahl: Es ist ab Rahmengröße Medium als Twentyniner oder Mulletaufbau mit vorne 29 und hinten 27,5" erhältlich. Größe Small setzt rundum auf 27,5"-Laufräder. Beide Modelle teilen sich den Hauptrahmen, am Heck kommt je nach Laufradgröße ein kompakter 446 mm (MX) oder langer 460 mm Hinterbau (29er) zum Einsatz. Weiterhin an Bord ist der EP8-Motor von Shimano, welcher nun von einem entnehmbaren Darfon-Akku mit 720 Wattstunden mit Power gespeist wird. Bis zu 85 Nm leistet das Aggregat und weiß wie gehabt mit verschiedenen Unterstützungsmodi a la Trail und Boost zu überzeugen, in Sachen Infotainment ist weiterhin das bekannte Shimano-Farbdisplay an Bord. Per App lässt sich das System zudem weiter individualisieren. Typisch Santa setzt auch das Heckler auf einen VPP-Hinterbau, der nun auch ausdrücklich für Stahlfederdämpfer freigegeben ist. Spannend: Per Flip-Chip in der Verschraubung der Dämpferanlenkung ist die Kinematik des Hecks anpassbar, wobei in der Einstellung "High" progressiver als im flacheren Geo-Setup agieren soll. Zudem lässt sich mit dem kleinen Kniff die Geometrie in Reach (+/- 3 mm), sowie Lenk und Sitzwinkel (bis zu 0,3 Grad) anpassen. Generell ist die Geo modern, also lang und flach gehalten. Außgedehnten Trailrides mit ordentlich Action steht nichts mehr im Wege. Ab Mai sollen die ersten Modelle beim Händler stehen, mindestens 7999 Euro sind fällig.
Rückblick: Das Santa Cruz Heckler (Modelljahr 2020)
- 150mm Federweg VPP-Hinter, 160mm-Gabel
- 27,5''-Laufräder, in MX-Variante mit 29 vorne, 27,5 hinten
- Carbonrahmen mit Shimano Steps E-8000 Antrieb, ab 2021 Shimano EP8
- Preise: 7.499 – 13.399 Euro
2020 war es endlich soweit: Santa Cruz zeigt sein erstes E-MTB der Firmengeschichte. Das Heckler hat als Mountainbike in den 90ern und frühen 2000er-Jahren bereits Karriere als Touren- und All-Mountainbike gemacht. Nun pflanzen die Kalifornier einen Motor in das Heckler. Dabei setzt Santa Cruz auf den bewährten Shimano Steps E-8000-Antrieb. Der Hinterbau ist weiterhin – typisch Santa Cruz – mit einem Virtual Pivot Point – gezeichnet um perfektes Ansprechverhalten für Bergab-Abendteuer zu generieren. Den VPP sieht man auch an den MTB-Brüdern des Heckler, etwa dem Nomad oder dem Megatower.
Das Heckler wird vorerst nur mit edlem Carbonrahmen verfügbar sein. Allgemein wurde viel des edlen Werkstoffs beim Heckler verwendet: Der Hauptrahmen und Hinterbau ist aus Carbon gefertigt, ebenso das Batteriecover, welches vor Steinschlag und Witterrundbedinungen schützen soll.
Update 2021: Santa Cruz Heckler MX

Neues Jahr, neues Glück: Santa Cruz bietet das Heckler ab sofort auch mit großem 29"-Laufrad vorne und 27,5"-Laufrad hinten an. Zusätzlich zur neuen Laufradvariante bietet das überarbeitete Heckler ebenfalls durch den neu vorgestellten Shimano EP8 Motor noch mehr Power! Ansonsten hat sich das Heckler nur durch ein paar Ausstattungsergänzungen verändert.
Danny MacAskill und das Santa Cruz Heckler im Video
Wunderknabe Danny MacAskill trotzt wieder der Physik. Dieses Mal in der schottischen Heimat – und mit Santa Cruz’ erstem E-MTB, dem Heckler.
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Geometrie: Santa Cruz Heckler
Geometrieseitig ist das Heckler auf Trailvergnügen ausgelegt. Für ein E-MTB verfügt es über gemäßigt lange Kettenstreben, die 445mm messen. Der Lenkwinkel ist mit 65,5 Grad flach gezeichnet.
Geometry | |||||
Rahmengröße | S | M | L | XL | XXL |
Oberrohrlänge | 572 mm | 595 mm | 619 mm | 650 mm | 682 mm |
Reach | 425 mm | 445 mm | 465 mm | 490 mm | 515 mm |
Stack | 597 mm | 606 mm | 620 mm | 634 mm | 655 mm |
Sitzrohrlänge | 390 mm | 405 mm | 430 mm | 460 mm | 500 mm |
Kettenstand | 445 mm | 445 mm | 445 mm | 445 mm | 445 mm |
Lenkwinkel | 65.5° | 65.5° | 65.5° | 65.5° | 65.5° |
Sitzwinkel (eff) | 76,2° | 76,1° | 76° | 75,9° | 75,8° |
Radstand | 1187 mm | 1211 mm | 1237 mm | 1268 mm | 1304 mm |
Die Ausstattungsvarianten:
Santa Cruz ist und bleibt Premium: Der Einstieg in die Heckler-Familie, das CC R, kostet 7.499 Euro. Für das "CC S" sind 8.599 Euro fällig. Festhalten: Wer das CC X01 RSV mit X01-Drivetrain sein Eigen nennen will, zahlt 11.199 Euro. Für eine elektronische Sram-Schaltung am Modell CC XX1 AXS RSV sind unfasbare 13.399 Euro fällig. Viel Holz für ein E-Mountainbike. Immerhin: Santa Cruz verspricht den Kunden eine lebenslange Garantie.
Spezifikationen | ||||
Modell | Heckler CC R 27.5 | Heckler CC S 27.5 | HECKLER CC X01 RSV 27.5 | HECKLER CC XX1 AXS RSV 27.5 |
Rahmenmaterial | Carbon | Carbon | Carbon | Carbon |
Motor | Shimano DU-E8000 | Shimano DU-E8000 | Shimano DU-E8000 | Shimano DU-E8000 |
Akku | 504 Wh | 504 Wh | 504 Wh | 504 Wh |
Schaltung | 1x12 Kettenschaltung SRAM NX Eagle | 1x12 Kettenschaltung SRAM GX Eagle | 1x12 Kettenschaltung SRAMSRAM X01 Eagle | 1x12 Kettenschaltung SRAM SRAM XX1 Eagle AXS |
Bremsen | SRAM Guide RE | SRAM Code R | SRAM Code RSC | SRAM Code RSC |
Federgabel | RockShox Yari RC, 160mm | FOX 36-E Float Performance, 160mm | FOX 36-E Float Performance Elite, 160mm | FOX 36-E Float Factory, 160mm |
Federbein | RockShox Super Deluxe Select | RockShox Super Deluxe Select+ | RockShox Super Deluxe Select Ultimate | RockShox Super Deluxe Select Ultimate |
Laufräder | WTB ST i29 TCS 2.0 27.5" Rims | RaceFace ARC HD 30 27.5" Rims | Santa Cruz Reserve 30 V2 27.5" Carbon Rims | Santa Cruz Reserve 30 V2 27.5" Carbon Rims |
Reifen | Maxxis Minion DHR II, 27.5x2.6 EXO+ TR | Maxxis Minion DHR II, 27.5x2.6 EXO+ TR | Maxxis Minion DHR II, 27.5x2.6 EXO+ TR | Maxxis Minion DHR II, 27.5x2.6 EXO+ TR |
Vario-Stütze | Race Face Aeffect | RockShox Reverb Stealth, 1X Lever, MatchMaker | RockShox Reverb Stealth, 1X Lever, MatchMaker | RockShox Reverb Stealth, 1X Lever, MatchMaker |
Wir haben das Heckler (Modelljahr 2020) bereits getestet
In der CC X01 RSV Ausstattung
Testurteil: Sehr gut (891 Punkte)
Was uns gefällt:
hochwertig verarbeiteter Carbon-Rahmen
ausbalanciertes Handling, tiefer Schwerpunkt
ausgezeichnetes Fahrwerk
Was uns nicht gefällt:
durchschnittliche Akkuleistung, hoher Preis

Es wurde viel darüber diskutiert, ob (oder wann und wie) die kalifornische Kultmarke Santa Cruz ein E-Bike präsentieren wird. Manch Photoshop-" Künstler" heizte die Diskussion mit Renderings eines E-MTBs mit Santa-Cruz-Aufschrift zusätzlich im Internet an. Doch die Marketing-Abteilung von Santa Cruz hielt sich verschwiegen. Viele glaubten, die Marke verspiele aus Angst die Chance, im E-Segment Geld zu verdienen. Tatsächlich ist es in den USA immer noch so, dass E-MTBs dem Marken-Image schaden können. Doch andererseits beweist Specialized mit seinem auch in den USA schwer angesagten Turbo Levo seit Jahren das Gegenteil. Und da Santa Cruz mittlerweile zu einer niederländischen Holding gehört, wurde es wohl doch höchste Zeit, ein E-Bike zu zeigen.

Anfang Februar 2020 war es so weit. Santa Cruz wählte eine in der Öffentlichkeit eher dezente Art der Verbreitung. Via "Soft-Launch", also ohne großes Präsentations-Tamtam fand das Heckler den Weg in die Medien. Wenn Sie diese Zeilen lesen, steht es auch bereits im Handel – und wir hatten die Möglichkeit, das Bike in unseren heimischen Gefilden vorab ordentlich zu testen.

Der Name Heckler ist übrigens nicht ganz neu. Santa-Cruz-Jünger dürften ihn kennen: In den 90er-Jahren, als die Marke noch ein Underdog war, trug den Namen ein damals beliebtes Fully. Das gab es, nach einigen Updates, sogar noch im Jahr 2016 als "barocken" Eingelenker mit 150 mm Federweg – ein Bike für Hardcore-Fans. Das neue, elektrifizierte Heckler soll nun eine weitaus breitere Zielgruppe ansprechen.

Voll auf die Shimano-Karte
Lange genug Zeit hatten die Entwickler von Santa Cruz, um sich zu überlegen, auf welchen E-Antrieb sie setzen wollen. Die Wahl fiel schließlich auf den nicht mehr ganz taufrischen, aber beliebten, da dynamisch agierenden Shimano-Steps-E8000-Motor samt der dazu passenden Peripherie mit vergleichsweise kleinem 504-Wh-Akku, Farbdisplay sowie dem schlichten E7000-Bedienteil. Zum Einschalten gibt es dazu den neuen wertigen Einschaltknopf von Shimano, die Ladebuchse sitzt spritzwassergeschützt seitlich über dem Motor.
Doch wieso setzt Santa Cruz auf den relativ kleinen Shimano-Akku, wo doch Bosch & Co. inzwischen Kapazitäten jenseits der 600 Wh anbieten? Die Kalifornier verfolgten das Ziel, ein besonders leichtes E-Bike zu entwerfen, das durch die Fahrdynamik überzeugen soll – und nicht durch Akku-Kapazität. Die negativen Aspekte eines dicken Akkus, ein höherer, nach vorne verlagerter Schwerpunkt, sollten vermieden werden. Und in Sachen Gesamtgewicht geht die Rechnung durchaus auf. Unser Testbike in Größe XL brachte ziemlich exakt 21 Kilo auf die Waage.

Optisch wie geometrisch ist das Heckler stark an Santa Cruz‘ All-Mountain Bronson angelehnt. Es bietet wie dieses 150 mm Federweg hinten, 160 mm vorne, 27,5"-Laufräder und die aktuelle Santa-Cruz- Silhouette mit tiefsitzendem Dämpfer und bewährtem "VPP"-Hinterbau. Auch der 65,5°-Lenkwinkel sowie die Reach-Werte (etwa 465 mm bei Größe L) orientieren sich an den Maßen des Bronson. Die Kettenstreben messen relativ lange, E-Bike-typische 445 mm. Das Steuerrohr baut hoch.

Santa Cruz wird vier Modelle des Heckler anbieten. Allesamt kommen mit hochwertigem Voll-Carbon- Rahmen und sind im entsprechend stolzen Preissegment angesiedelt. Das Heckler R macht den Anfang mit 7499 Euro. Das Modell XX1 AXS mit Carbon-Wheels schießt mit 13 399 Euro den Vogel ab. Wir hatten das Heckler X01 für 11 199 Euro im Test – allerdings inklusive Carbon-Laufräder, die sonst alleine mit knapp 2000 Euro zu Buche schlagen. Wie es der Name verrät, ist eine Sram-X01- Eagle-Schaltung verbaut. Das Fahrwerk übernehmen eine Fox-36-Performance-Elite-Gabel sowie ein Super-Deluxe-Ultimate-Dämpfer von Rock Shox. Schönes Detail: Die Kabel von Display und Bedienteil laufen durch den Carbon-Lenker.
Das Heckler Modelljahr 2020 im ersten Test
Wir starteten die Testrunde im dynamischen "Trail"-Modus des Steps-Motors, um den Akku nicht unnötig zu belasten. Die Unterstützung reicht völlig aus, nur an ganz steilen Anstiegen ist der "Boost"-Mode wirklich nötig. Überhaupt: Das Heckler klettert dermaßen ausgezeichnet, dass man glaubt, Steilwände hochfahren zu können – weil das Heck eine hervorragende Traktion bietet, weil die Sitzposition trotz bzw. dank der hohen Front äußerst ausgewogen ist.

Doch es wäre kein Santa Cruz, wenn es nicht auch in Sachen Downhill einen heißen Tanz aufs Trail-Parkett legen würde. Dank des langen Radstands (zumindest bei unserem Testbike in XL) verhält sich das 27,5"-Bike fast wie ein 29er. Man vermisst an keiner Stelle Fahrsicherheit. Spürbar tief lastet das Gewicht, sodass selbst in Schräglage der Grip nie abreißt. Die zum Hubbeginn feinfühlig arbeitende Heckfederung baut dabei stets angenehm viel Gegendruck auf: Auch kraftraubende Manöver wie Bunny Hops gehen einem daher – für E-MTB-Verhältnisse – relativ leicht von der Hand. Im Groben performt das Fahrwerk ebenso brillant. Dazu passt das exzellente Handling, das einen manchmal gar vergessen lässt, auf einem über 20 Kilo schweren Bike zu sitzen. Bleibt als Kritik der doch auch angesichts der nicht maximal veredelten Parts überzogen wirkende Preis. Immerhin gewährt Santa Cruz wie seinen "Muskel-Bikes" eine lebenslange Garantie auf Rahmen, Lager und Laufräder.

