Die E-Bike-Welt dreht sich mit atemberaubender Geschwindigkeit. Lust, einzusteigen oder besser: aufzusteigen auf ein Pedelec? Oder wird es vielleicht Zeit für ein neues E-Bike? Damit Sie genau wissen, bei welchen Modellen sich ein näherer Blick oder gar eine Probefahrt beim Händler vor Ort lohnt, hat das Test-Team 32 topaktuelle E-Bikes getestet.
Für jeden Einsatzbereich das richtige E-Bike
Wir haben E-Bikes aus insgesamt acht Kategorien getestet: Stadt-E-Bikes etwa, als zuverlässige und komfortable Begleiter durch den Alltag. Oder für die etwas stilbewussteren Radfahrer das elegante und ausgefallene Lifestyle-E-Bike mit dem besonderen Etwas. Wer vor allem einen fahrbaren Untersatz für längere Touren am Wochenende oder gar den Radurlaub sucht, wird bei den Trekking-E-Bikes fündig.
Richtig flott geht es bei den in Gewicht und Ausstattung eher reduzierten Modellen aus der Kategorie Sport zur Sache, während die kompakten E-Bikes selbst in der kleinsten Hütte einen Platz finden. Ideal für den Weg zur Arbeit oder wenn es sonst vor allem aufs Tempo ankommt, sind die flinken Commuter-Modelle.
Schwer im Trend und schwer komfortabel zeigen sich die SUV- E-Bikes mit breiten Reifen und oft ordentlich Akku-Power. Und last but not least erfreuen sich die Transport-E-Bikes stetig wachsender Beliebtheit, können sie doch locker den Kleinwagen für die Stadt ersetzen.
Best of Test: Testsieger und Kauftipps
In allen Kategorien, in denen drei oder mehr E-Bikes zum Test angetreten waren, haben wir das Rad mit den meisten Punkten zum Testsieger gekürt. Außerdem gab's einen Kauftipp für ein besonders gut getestetes und gleichzeitig preisattraktives Rad aus der Kategorie. In der folgenden Fotostrecke zeigen wir alle Testsieger und Kauftipps. Klicken Sie sich durch und schauen Sie sich die besten Räder aus dem Test genauer an:





Wie fahren sich die neuen Bosch-Motoren?
Besonders gespannt waren viele Testfahrer dabei auf die neue Motor-Generation von Boschs Performance-Line-Antrieb. Mit dem 2014 vorgestellten Vorgänger hatten die Schwaben die Erfolgsstory des Elektrobikes ordentlich befeuert, speziell die besonders kraftvolle und dabei doch harmonische und sehr direkt unterstützende CX-Version sorgte für Furore. Doch allmählich war der Antrieb in die Jahre gekommen und die Konkurrenz von Shimano, Brose, Panasonic und Co. längst auf Augenhöhe – mindestens.
Spätestens seit Bosch vor zwei Jahren mit dem Active Line den kleinen Bruder des Performance Line überholt hatte, war klar: Da muss und wird 2020 etwas kommen. Und das, was kam, macht einen richtig guten Eindruck. Gewohnt stark und harmonisch arbeitet der neue Motor, der in gleich zwölf der getesteten Modelle steckt, darunter auch in der schnellen Speed-Version oder der starken Cargo-Variante.
Auf den ersten Blick fällt dabei die deutlich kompaktere Bauweise auf. Laut Bosch ist der Antrieb um 50 % kleiner als der Vorgänger, wiegt fast ein Kilogramm weniger und unterstützt trotzdem noch stärker. In der Top-Version sind 340 % drin, also mehr als das Dreifache der vom Fahrer erbrachten Leistung. Besonders überzeugt der Motor aber durch das fast unmerkliche Herunterfahren der Unterstützung, wenn die 25-km/h-Marke erreicht wird.
Das berühmte Gefühl, als würde man gegen eine Wand fahren oder als würde jemand von hinten am Rad ziehen, wenn die Unterstützung plötzlich nachlässt, gehört damit endgültig der Vergangenheit an. Zudem lassen sich Modelle mit dem neuen Motor jetzt auch ohne E-Unterstützung wie ein normales Fahrrad fahren. Nur so schön leise wie der Active-Line-Antrieb agiert die Performance Line nicht.
Doch auch andere Motoren im Test wissen zu überzeugen, etwa der Brose Drive S im Rotwild R.T750 Tour oder in der "Spezial-Version" im Specialized Turbo Vado, der die beiden Bikes weit nach vorne im Testfeld katapultiert. Auch der Shimano Steps E8000, der mit BH Bikes, Kalkhoff und My Boo immerhin drei der Räder im Test antreibt, gefällt mit satter Power, fällt in der Harmoniewertung aber leicht ab.
Akku-Kapazitäten werden immer größer
Starke E-Bike-Motoren verlangen natürlich nach ordentlich Energie. Und die bekommen sie – und zwar immer mehr. Die durchschnittliche Kapazität der in den von ELEKTROBIKE getesteten Modellen verbauten Akkus wächst von Jahr zu Jahr kontinuierlich. Von 2019 auf 2020 gab es dabei einen wahren Quantensprung.
Um fast 20 % legte die Kapazität im Schnitt zu, die magische Marke von 500 Wattstunden wurde locker durchbrochen. Wesentliche Treiber sind dabei die größeren zur Verfügung stehenden Batterien und auch die Dual-Battery-Technologie. Immer mehr Hersteller bieten optional einen zweiten Akku an, manche verbauen ihn sogar gleich serienmäßig.
Naturgemäß führen größere E-Bike-Akkus vor allem zu einem Effekt: einer höheren Reichweite. Da die modernen Pedelecs mit größeren Akkus und den Trends zu SUV-Modellen und Lastenrädern auch schwerer werden, wächst sie zwar nicht ganz so stark wie die Akkukapazität selbst. Trotzdem ist im Jahresvergleich ein stolzes Plus von 11 % zu verzeichnen. So erübrigt sich die beliebte Standardfrage "Hält der Akku denn auch lange genug durch?" wohl bald.
Obwohl die Akkus immer größer werden, verschwinden sie im Jahr 2020 übrigens praktisch vollständig von der Bildfläche. Denn bis auf wenige Ausnahmen setzen die E-Bike-Hersteller auf komplett in den Rahmen integrierte Lösungen. Das muss nicht immer praktisch sein, eleganter ist es jedoch auf jeden Fall.
Und dank gleichzeitig immer kleineren und effizienteren Pedelec-Motoren sieht man manchem Modell beim besten Willen nicht mehr an, dass es sich um ein E-Bike handelt. So wie bei den eleganten Rädern BZEN Amsterdam, Coboc Seven Kallio oder Schindelhauer Arthur. Letzteres wurde auch gleich von einigen Testern zum schönsten je von ELEKTROBIKE bewerteten Modell gekürt.
E-Bike-Test 2020: Fazit
Insgesamt hinterlassen die 32 von uns getesteten E-Bikes des Modelljahres 2020 einen sehr positiven Eindruck. Die Technik macht weiter Fortschritte, die Antriebssysteme werden kleiner, leichter und vermitteln je nach Setup und Bedarf ein immer natürlicheres oder auch rasanteres Fahrerlebnis. Gleichzeitig stellen die Pedelec-Hersteller immer schickere Modelle zur Wahl.
Diese E-Bikes haben wir getestet
ELEKTROBIKE hat die folgenden 32 E-Bikes aus acht Kategorien getestet:
Name/Link zum Testbericht | Testnote | Preis |
Kategorie Commuter | ||
Gut / Kauftipp | 3299 Euro | |
Sehr gut | 3799 Euro | |
Sehr gut / Testsieger | 3999 Euro | |
Sehr gut | 5390 Euro | |
Kategorie Kompakt | ||
Gut | 2499 Euro | |
Kategorie Lifestyle | ||
Gut | 3999 Euro | |
Gut / Kauftipp | 1999 Euro | |
Gut | 1399 Euro | |
Sehr gut / Testsieger | 4699 Euro | |
Gut | 3795 Euro | |
Kategorie Sport | ||
Sehr gut | 3499 Euro | |
Kategorie Stadt | ||
Befriedigend | 1999 Euro | |
Gut | 2780 Euro | |
Sehr gut | 3799 Euro | |
Gut | 3999 Euro | |
Sehr gut / Testsieger | 3499 Euro | |
Sehr gut / Kauftipp | 3400 Euro | |
Gut | 4979 Euro | |
Gut / Kauftipp | 2999 Euro | |
Gut | 4499 Euro | |
Kategorie SUV | ||
Sehr gut | 4299 Euro | |
Sehr gut / Testsieger | 4600 Euro | |
Sehr gut | 5299 Euro | |
Sehr gut / Kauftipp | 3999 Euro | |
Sehr gut | 8599 Euro | |
Sehr gut | 5999 Euro | |
Sehr gut | 4199 Euro | |
Kategorie Trekking | ||
Sehr gut / Testsieger | 3499 Euro | |
Gut | ab 3299 Euro | |
Gut | 4299 Euro | |
Kategorie Transport | ||
Sehr gut | 5399 Euro | |
Gut | 4452 Euro |