Merida eOneSixty SL: Neues Light-Bike + Erster Test

Merida eOneSixty SL mit Bosch SX-Motor
Luftig, lässig, lecker? - Meridas neues Light-E-MTB

Inhalt von
Zuletzt aktualisiert am 25.10.2024

Mit Bosch-SX-Antrieb, schickem Carbonrahmen und cleveren Details buhlt das eOne-Sixty SL demnächst um Käufer. Wir checken es im Detail.

Kurz und knapp: Merida eOne Sixty SL

  • Light E-MTB mit 160 mm Federweg und 29-Zoll-Laufrädern
  • Bosch Performance-Line-SX-Antrieb mit Batterien von bis zu 600 Wh
  • Range Extender kompatibel
  • Carbonrahmen, auch als Mullet fahrbar
  • ab 19,5 Kilo
  • Preise ab 6399 Euro

Auch Merida mischt jetzt bei den Light E-MTBs mit und sorgt zeitgleich für eine kleine Überraschung: Setzten die Taiwanesen mit Entwicklungssitz im schwäbischen Magstadt stets auf Shimano-Aggregate kommt am eOne-Sixty SL nun ein Bosch-Antrieb zum Einsatz. Auch der neue Fullsize-Motor, der Bosch-Performance-Line-CX-5-Antrieb kommt bei Merida zum Einsatz, am neuen eOne-Eighty gibt er sein Debüt. Hier gibt es mehr zum eOne-Eighty.

Auch beim neuen Light-E-MTb wird das Aggregat von Bosch bereitgestellt: Der Bosch-Performance-Line-SX stellt maximal 55 Nm bei 600 Watt Spitzenleistung bereit. Bei Merida wird er mit einer größeren 600 Wh-Batterie gekoppelt, wer mag, kann auch einen Range-Extender anschließen, der nochmals 250 Wh bereitstellt.

Im Zentrum des SLs steht ein Carbonrahmen: Er soll knallharte Performance mit geringem Gewicht kombinieren. Möglich machen es unter anderen Flex-Stays, die mit gezieltem Carbonflex die Lager am Hinterbau, genauer in Radachsennähe, obsolet machen. So erreichte Merida am Topmodell ein eindrucksvolles Gewicht von 19,5 kg für das Komplettrad, ohne bei den Anbauteilen auf waghalsigen Leichtbau zu setzen. Ab davon bietet Merida, wie von seinen Bio- und E-MTBs bekannt, weitreichende Ausstattungsdetails: Von Minitool unter dem Sattelgestell, über eine im Auszug verstellbare Variosattelstütze, Montagepunkte für Schutzbleche oder Ersatzschlauch und flasche bis zu weitreichenden Rahmencovern für den harten Einsatz: Das eOne-Sixty SL bringt es alles mit.

Ausstattung: Was bringt Meridas Light-Bike mit?

Das Merida OneSixty SL ist, wie der Name schon verspricht, eher asketisch gestaltet. Dennoch kommt Merida der Verpflichtung der 160 mm an Bug und Heck nach und verbaut allerlei wertige Parts, die einen Enduro-Ausflug mit dem Bike möglich machen.

So sind Reifen mit ausreichend pannensicherer Exo+ Karkasse verbaut, zudem kommen starke Vierkolbenbremsen von Sram oder Shimano zum Einsatz. Die Federelemente von Fox oder RockShox sind ebenfalls auf Trailfreuden ausgelegt, so kommt der Dämpfer mit PiggyBag.

Insgesamt stehen drei Ausstattungsvarianten mit je zwei Farbgebungen zur Auswahl. Alle werden mit dem Bosch Performance Line SX Motor angetrieben, es kommen Batterien mit 400 Wh ab Werk zum Einsatz.

Während das Topmodell 10k mit Fox Kashima-Fahrwerk daherrollt, steht das von uns getestete SL 8000 auf einem Rock Shox Fahrwerk, bestehend aus SuperDeluxe Dämpfer und Lyrik Gabel. An den zwei teuersten Bikes kommen Sram Funkschaltungen der XX-Kategorie (10K) bzw. GX (SL 8000) zum Einsatz. Im Basis eOneSixty SL (6000) wechselt eine Simano Deore die Gänge, die Bremse wird ebenfalls von der Gruppe der Japaner gestellt. Das Fahrwerk stammt indes von Marzocchi.

Preislich startet das eOne-Sixty bei 6399 Euro mit dem 6000er-Modell, das getestete 8000er kostet 8499 Euro. Nomen est omen kostet das Topmodell 10 saftige 10 999 Euro.

Erster Test: Merida eOne-Sixty SL

Wir konnten Meridas neues Light-Bike bereits ausgiebig testen. Erstmalig platzgenommen auf dem SL fällt die Verwandschaft zum One-Sixty ohne Motor auf: Es sitzt sich sehr aufrecht auf dem Bike, der steile Sitzwinkel muss erstmal eingepreist werden und fühlt sich zunächst ungewohnt an. Ebenso erstaunlich ist die kompakte Front: Obwohl der Reach-Wert eine andere Sprache spricht, hat man gefühlt wenig Rad "vor sich". Das verspricht viel Spaß im Kurventanz.

Doch bevor dieser folgt, heißt es zunächst den kultivierten SX-Antrieb von Bosch zu genießen: Kaum hörbar werkelt dieser, nur unter Volllast ist ein leichtes Surren vernehmbar. Für maximalen Output fordert das Motörchen aber auch eine hohe Trittfrequenz vom Fahrer ein. Sein Energiehunger geht voll okay, auch ausgedehnte Trailrides von über 1000 hm sind spielend drin.

Gen Tal gibt sich das SL dann als echte Spaßrakete: Nicht zu soft abgestimmt werkelt das Fahrwerk und fordert den aktiven Fahrstil, um Kehren zirkelt das Merida spielend. Die Ausstattung ist über jeden Zweifel erhaben und funktioniert jederzeit verlässlich. So ist das SL ein echter Anwärter, wenn es um den Kampf der besten Light-E-MTBs mit Bosch-SX-Antrieb geht – wirkliche Schwächen leistete es sich im ersten Kurztest keine.