Ein Rad für alles
Kompaktes E-Cargobike Moca im Test

Die junge E-Bike Marke Moca bringt mit dem gleichnamigen Modell ein kompaktes E-Cargobike auf den Markt. Das Kleine will mit Handlichkeit, Vielseitigkeit und enormer Gepäckzuladung vor allem bei Familien punkten. Überzeugt das Konzept? Das erfährst du in unserem Test.

Test E-Bike I Kompaktes E-Lastenrad I Moca Fahrbild
Foto: Agron Beqiri

Für ein Lastenrad ist das Moca ziemlich klein. Aus diesem Grund nennt sich unser Testkandidat Kompakt E-Cargobike. Hersteller Moca richtet sich mit dem Konzept speziell an Familien und Personen, die ihre täglichen Wege gerne mit dem Fahrrad zurücklegen, aber dennoch nicht auf Transportmöglichkeiten verzichten möchten. Und an Personen, die das Fahrgefühl und die Agilität eines normales Fahrrads suchen und ihr E-Lastenrad möglichst platzsparend unterbringen möchten. Geeignet für den Kindertransport, den Wocheneinkauf und die ganz alltäglichen Wege – dafür ist das Moca konzipiert.

Kompakt, platzsparend und vielseitig?

Wie funktioniert das in der Praxis? Nach rund 14 Tagen im Alltagseinsatz können wir guten Gewissens sagen, dass das Moca ein gutmütiges und verlässliches City E-Bike mit ordentlich Ladekapazität ist. Die Unisex-Rahmengeometrie macht das Auf- und Absteigen leicht, in Sekundenschnelle sind Lenker- und Sattelhöhe auf die individuellen Körpermaße eingestellt und außer Einschalten gibt’s nicht viel zu tun. Die 5-Gang Nabenschaltung ist praktisch selbsterklärend. Die Unterstützungsstufen lassen sich per – relativ klein geratenem Plus- und Minustaster wählen. An einem weiteren Knopf an der Remote wird auch das Licht eingeschaltet.

Und los geht’s: Der kleine Transporter in Vokuhila-Optik (bezogen auf den Mix der Laufradgrößen, vorn kurz, hinten lang) macht Laune. Easy meistert er die Aufgaben des täglichen Straßenverkehrs: Bordsteinkanten, Kopfsteinpflaster, Schlaglöcher – für die voluminösen Reifen kein Problem, rasches Ausweichen bei plötzlich aufgehenden Autotüren übrigens auch nicht. Das Moca lässt sich dank tiefer Front agil und kontrolliert lenken. Es reagiert direkt, ohne dem Fahrer dabei das Gefühl von Unsicherheit zu geben. Einen großen Beitrag leisten hier die massiven 4-Kolben-Scheibenbremsen, die das E-Cargobike in beladenem Zustand souverän abbremsen. Auf dem zusätzlichen Display rechts vom Vorbau lassen sich Akku-Ladezustand, Geschwindigkeit, Uhrzeit und gewählte Unterstützungsstufe ablesen.

Transportoptionen und Zubehör mit Schwächen

Selbstbewusst wirbt das Moca mit einem zugelassenen Gesamtgewicht von 220 kg und sehr belastbaren Gepäckträgern. Bis zu jeweils 35 kg dürfen auf Front- und Heckträger geladen werden. An Zubehör bietet der Hersteller derzeit eine Holzkiste und einen Korb, die per Racktime-Mechanismus einfach auf den Gepäckträger geklemmt werden können. Top, da wackelt nichts! Rasch merkten wir jedoch, dass die Lademöglichkeiten beim Moca relativ begrenzt sind. Denn: Die Holzkiste mit den Maßen B 48 cm x L 28,5 cm ist relativ schnell voll. Ist diese montiert, dann lassen sich seitliche Packtaschen nur schwierig anbringen und abnehmen. Die Spanngurte am Frontgepäckträger laufen nur über die Vorderseite. Um die Ladung seitlich zu sichern (was wir dringend empfehlen!), darf man selbst kreativ werden. An dieser Stelle sei erwähnt, dass es sich bei unserem Testbike um einen Prototypen handelte. Es kann also durchaus sein, dass es hier noch Anpassungen gibt.

Starker Motor, ausdauernder Akku, robuste Parts

Der Shimano EP6 Motor im Moca bietet ganze acht, fein abgestufte Unterstützungsmodi an. Das ist ungewöhnlich, machen aber in Kombination mit den fünf Gängen der Nabenschaltung durchaus Sinn und sorgen für ein natürlich-dynamisches Fahrgefühl. Der Cargo-Motor ist auf schwere Lasten ausgelegt, 85 Nm haben richtig Dampf. Die 18%-steile Stichstraße war mit 85 kg (Fahrerin 55 kg + 30 kg) keine wirkliche Herausforderung für das Moca. In Stufe 6 und 7 pedalierten wir zügig den Berg hinauf, Stufe 8 nutzten wir nur in Ausnahmefällen. Das Kraftpaket, der 630-Wh-Akku, sitzt im Unterrohr und scheint nicht kleinzukriegen. Der Hersteller gibt eine Reichweite von 100 km an – das kam bei uns ganz gut hin.

Ein dickes Plus vergeben wir für die langlebigen und klug gewählten Komponenten am Moca. Felgen, Reifen, Bremsen, Doppelständer, Beleuchtung, USB-C Ladeport und SP-Connect Smartphone Halterung – das ist alles vom Feinsten und für den Dauereinsatz gemacht. Gut gefallen haben uns die einklappbaren Pedale und der verstellbare Lenker, so lässt sich das Moca auf eine Gesamtbreite von 25 cm komprimieren. Mit 4.699 Euro ist das Moca kein Schnäppchen. Hinsichtlich der langlebigen Parts und der hochwertigen Ausstattung geht das aus unserer Sicht aber in Ordnung.

Fazit

Das Moca ist ein praktisches City E-Bike, das sich dank stabiler Front- und Heckgepäckträger auch für den Transport von kleineren bis mittelgroßen Gegenständen eignet. Ruck zuck lässt es sich verkleinern und platzsparend parken, was insbesondere in der Stadt interessant sein könnte. Ein Daily Driver für die ganze Familie!

👍 Das gefällt

  • Geringer Platzbedarf dank kompakter Größe
  • Natürliches Fahrgefühl und intuitives Handling
  • Enorm stabile Gepäckträger vorn und hinten
  • Starker Motor und kräftiger Akku

👎 Das weniger

  • Transportoptionen sind ausbaufähig

💗 Das perfekte Rad für...

  • ... die ganze Familie.
Moca Kompaktes Cargobike

Spezifikationen

Preis/ Vertriebsweg

4.699 Euro / Fachhandel

Gewicht ¹⁾

32 kg / 220 kg

Größe / Material

Onesize / Aluminium

Motor

Mittelmotor Shimano EP6 Cargo, 250 W

Akku

630 Wh, 36 V

Schaltung

Shimano 5-Gang-Nabenschaltung

Bremsanlage

hydraulische 4-Kolben Scheibenbremse Sram DB8, Rotor 200/200 mm

Federung vorne / hinten

n.V.

Reifen

v: Kenda K1216 Kwick Drumlin Cargo 20x2,40, h: Kenda K1216 Kwick Drumlin Cargo 26x2,40

Sonstige Ausstattung

Lichtanlage v: Litemove SE150 / h: Litemove TKSE-RR500, Abus Rahmenschloss, Frontgepäckträger bis 35 kg, Heckgepäckträger bis 35 kg, Klingel, Doppelständer, USB-Ladeport im Rahmen

¹⁾ Komplettrad / Maximale Zuladung

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