Warum haben Fahrradfelgen eigentlich Speichen? Und warum nicht vermeintlich einfachere Gussfelgen? Was beim Auto und Motorrad funktioniert, sollte doch auch einfach beim Fahrrad oder E-Bike umsetzbar sein – oder etwa nicht? Wir haben bei den Profis von DT Swiss nachgehakt.
Beim klassischen Fahrrad und E-Bike spielen diverse Faktoren eine signifikante Rolle. Zu den relevanten Faktoren zählen unter anderem das Gewicht und die Flexibilität. Ein Laufrad, das aus einem Stück gegossen oder geschmiedet ist, ist, was das Gewicht betrifft, in der Regel im Nachteil. Des Weiteren weist es nicht die Flexibilität auf, die charakteristisch für ein Fahrradlaufrad aus Einzelkomponenten ist. Die Anpassung der Funktion eines gespeichten Laufrads über unterschiedliche Speichentypen und Felgenvarianten kann in einem unkomplizierten und effizienten Prozess erfolgen.
Die Verwendung einer Stahlspeiche eröffnet bei der Fertigung von Laufrädern eine Vielzahl an Möglichkeiten, da sie eine stabile und zugleich leichte Konstruktion ermöglicht. Gleichzeitig bietet eine Stahlspeiche den gewünschten Flex, um langfristig den intermittierenden Belastungen beim Fahren zu widerstehen. Es bestehen signifikante Freiheitsgrade in Bezug auf die Menge und die Kreuzung, um das Endprodukt so zu gestalten, dass es für den vorgesehenen Einsatzbereich optimale Leistung erbringt.
Eine allgemeingültige Beantwortung dieser Frage ist nicht möglich. Es besteht grundsätzlich die Möglichkeit, ein Guss- oder Schmiederad sowohl steifer als auch härter zu konstruieren. Für den Einsatzfall Fahrrad bieten klassisch eingespeichte Laufräder in jedem Fall mehr Komfort. In diesem Zusammenhang ist insbesondere zu berücksichtigen, dass der Großteil der Fahrräder nach wie vor nicht gefedert ist. Die Kombination aus Reifen und klassischem Laufrad resultiert demnach in einem signifikant angenehmeren Fahrgefühl und einer erhöhten Sicherheit.
In Bezug auf spezifische Anwendungen kann es von Vorteil sein, alternative Varianten in Betracht zu ziehen. So muss das Laufrad bei vollgefederten Fahrrädern keine Komfortfunktion übernehmen. Im Falle eines Schadens ist jedoch lediglich ein Ersatz des Komplettprodukts möglich. Des Weiteren sind die Mengen, bei solchen speziellen Lösungen, in der Regel sehr gering, was zu einem höheren Preis führt. Für die Mehrzahl der Kunden stellt das klassische Laufrad, bestehend aus Nabe, Speiche, Nippel und Felge, demnach die klar bessere Option dar.
In diesem Kontext spielt auch das Thema Wind eine Rolle. Obgleich derartige Laufräder hinsichtlich der Aerodynamik signifikante Vorzüge bieten, sind die resultierenden Lenkkräfte, bei unregelmäßigem Wind, für den regelmäßigen Einsatz zu hoch. Daher werden komplette geschlossene Laufradvarianten ausschließlich an spezifischen Wettkampfrädern bei Zeitfahren oder auf der Bahn verwendet.
Sieben Carbon-Laufradsätze im Test

Die Testidee: Carbon-Laufräder, die unter der magischen Grenze von 1500 Gramm pro Set bleiben. Und weniger als 1500 Euro kosten. Der Vergleich zeigt: Die Unterschiede sind größer als erwartet. Und: Junge Laufradmarken setzen die etablierten unter Druck – nicht nur in Sachen Preis/Leistung.
Hintergrund: Warum werden Reifen und Laufräder immer breiter?
Reifen und Felgen an Rennrad und Gravelbike werden immer breiter. Warum eigentlich? Wie wirkt sich der Trend auf Fahrgefühl, Aerodynamik, Sicherheit aus? Und wo geht die Reise hin? Hier gibt's die Fakten.