Top-Tipps für den Hochsommer: Radfahren trotz Mega-Hitze!

Was bei 40°C wirklich noch hilft!
Top-Tipps zum Radfahren bei Mega-Hitze!

ArtikeldatumVeröffentlicht am 12.08.2025
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Top-Tipps zum Radfahren bei Mega-Hitze!
Foto: Olga Pankova / Getty Images

Radfahren bei hohen Temperaturen kann ein Genuss sein, wenn man die richtigen Kniffe kennt. Ob gemütliche Feierabendrunde, fordernde Bergtour oder flotte E-Bike-Pendelfahrt – mit den passenden Tipps für Fitness, Streckenwahl und Technik bist du selbst bei brütender Hitze sicher unterwegs. Unser Ratgeber zeigt dir, wie du Körper und Akku schonst, kühlen Kopf bewahrst und trotzdem Spaß am Fahren hast.

Fitness & Gesundheit

E-Bike-Akku bei Hitze
SimonSkafar / Getty Images

Früh starten – der beste Hitzeschutz

Wer der Sommerhitze entgehen will, sollte sein Training in die frühen Morgenstunden verlegen. Noch bevor die Sonne ihre volle Kraft entfaltet, sind die Temperaturen angenehm und der Kreislauf wird geschont. Spätestens mittags solltest du im Ziel sein – so vermeidest du die anstrengendste Tageshitze und reduzierst das Risiko für Kreislaufprobleme.

  • Plane deine Touren so, dass du früh morgens, idealerweise vor 8 Uhr, losfährst.
  • Beende die Fahrt möglichst vor der Mittagshitze (spätestens 14 Uhr), da die Sonneneinstrahlung und Temperaturen am späten Vormittag rapide zunehmen.
  • Besonders bei Mehrtagestouren ist ein früher Start wichtig, um deinem Körper ausreichend Regenerationszeit in kühleren Phasen zu geben.

Richtig trinken – kontinuierlich statt stoßweise

Young woman with long red hair wearing sportswear, exercising outdoors.
Mint Images RF

In der Hitze verliert der Körper schnell große Mengen Flüssigkeit. Trinke deshalb regelmäßig kleine Schlucke, idealerweise etwa alle 15 Minuten. Warte nicht, bis du Durst verspürst – dann ist es oft schon zu spät. Besonders bei langen Touren lohnt sich ein isotonisches Getränk, um verlorene Mineralien direkt wieder aufzufüllen.

  • Der Körper verliert bei Hitze sehr schnell Flüssigkeit – nicht nur durch Schweiß, sondern auch durch verstärkte Atmung.
  • Alle 15 Minuten ca. 100 ml trinken, unabhängig vom Durstgefühl.
  • Nutze bei langen Touren isotonische Getränke oder mische Wasser mit Elektrolytpulver, um den Salz- und Mineralstoffverlust auszugleichen.
  • Kalte Getränke wirken erfrischend, sollten aber nicht eiskalt sein, um Magenprobleme zu vermeiden.

Ernährung & Mineralien gezielt einsetzen

Energie-Gel beim Border Bash Aragon
Maty Podroužek

Krämpfen beugst du am besten mit Salz vor, nicht mit Magnesium. Gesalzene Snacks, Bananen oder spezielle Elektrolytpräparate sind bewährte Begleiter. Sie versorgen dich mit Natrium und Kalium, halten den Elektrolythaushalt stabil und geben dir spürbar mehr Ausdauer in der Hitze.

  • Salztabletten, gesalzene Nüsse oder Bananen können Muskelkrämpfe effektiv vorbeugen, da sie Natrium und Kalium liefern.
  • Magnesium kann helfen, die Muskulatur zu entspannen, wirkt jedoch nicht sofort und ist weniger wirksam gegen akut hitzebedingte Krämpfe.
  • Leichte Snacks wie Trockenfrüchte oder Müsliriegel geben schnelle Energie, ohne den Kreislauf zu belasten.

Belastung anpassen – Sicherheit vor Leistung

Radfahrer auf Kinderfahrrad in großer Hitze
Nikolaus Gruenwald/The Image Bank via Getty Images

Die hohen Temperaturen belasten den Körper zusätzlich. Fahre daher bewusst langsamer, verzichte auf harte Intervalle und gönne dir mehr Pausen. In der Hitze ist es besser, mit einem moderaten Puls durch den Tag zu kommen, statt sich zu verausgaben.

  • In der Hitze arbeitet dein Kreislauf auf Hochtouren – hohe Intensitäten bedeuten zusätzlichen Stress.
  • Vermeide Intervalleinheiten oder persönliche Rekordversuche in der Mittagshitze.
  • Wähle eine moderate Fahrweise mit kontrolliertem Puls und plane Pausen im Schatten ein.

Streckenwahl & Ausrüstung

Wo geht's lang? Eine gute Routenplanung vermeidet Konfusionen.
Dan Zoubek

Route clever planen

Wer clever plant, fährt der Hitze ein Stück davon. Mountainbiker suchen sich schattige Trails und nordseitige Hänge, Rennradfahrer halten sich an schattige Waldpassagen oder kühle Flusstäler. Wasserstellen entlang der Strecke sind Gold wert, wenn die Trinkflasche leer ist.

  • Fahre bevorzugt in schattigen Wäldern und auf Trails, die im Schatten von Nordhängen verlaufen.
  • Plane deine Strecke so, dass Wasserstellen oder Quellen in der Nähe sind, um Trinkflaschen nachzufüllen.
  • Suche dir Strecken entlang von Flüssen, Seen oder durch Wälder, wo die Temperaturen spürbar niedriger sind.
  • Meide asphaltlastige, sonnenexponierte Strecken, da sich Asphalt stark aufheizt.

Ausrüstung optimieren

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Atmungsaktive Kleidung ist Pflicht, wenn das Thermometer klettert. Ein kühlendes Unterhemd oder spezielle Funktionsmaterialien können helfen, die Körpertemperatur niedrig zu halten. Auch der Helm spielt eine Rolle – er sollte möglichst gut belüftet sein, damit die Luft zirkulieren kann.

  • Leichte, atmungsaktive Funktionskleidung, die Feuchtigkeit vom Körper wegtransportiert.
  • Kühlende Unterhemden oder spezielle Cooling-Shirts können die Körpertemperatur spürbar senken.
  • Ein gut belüfteter Helm sorgt für bessere Luftzirkulation.
  • Optional: ein dünner Nackenschutz oder ein feuchtes Tuch unter dem Helm für zusätzliche Kühlung.

Kühl bleiben unterwegs

Pausen im Schatten sind keine Schwäche, sondern eine kluge Strategie. Wer sich unterwegs zusätzlich mit Wasser an Nacken, Stirn und Handgelenken erfrischt, senkt seine Körpertemperatur schnell und spürbar. Beim Rennradfahren kann der Flüssigkeitsbedarf in der Hitze auf bis zu 1,5 Liter pro Stunde steigen.

  • Mache regelmäßige Pausen im Schatten – nicht erst, wenn du dich überhitzt fühlst.
  • Kühle dich gezielt: Handgelenke, Nacken und Stirn mit Wasser benetzen.
  • Bei Rennradfahrten: Rechne mit bis zu 1,5 l Flüssigkeit pro Stunde bei hohen Temperaturen.

E-Bike-Technik & Akkuschutz

Hitze & Akku: Risiken kennen

Fehlermeldung Bosch
Katharina Binzenhöfer

Lithium-Ionen-Akkus fühlen sich bei gemäßigten Temperaturen am wohlsten. Schon ab 35 Grad kann der Akku seine Leistung drosseln oder sich ganz abschalten. Dauerhafte Hitze kann die Reichweite um ein Fünftel verringern – ein vermeidbarer Verlust, wenn man ihn richtig schützt.

  • Optimaltemperatur für Lithium-Ionen-Akkus: 10–25 °C.
  • Über 35 °C kann der Akku automatisch seine Leistung reduzieren oder sich abschalten, um Schäden zu vermeiden.
  • Dauerhafte hohe Temperaturen können die Reichweite um bis zu 20 % verringern.

Laden & Lagern

Nach der Tour braucht der Akku Ruhe – erst wenn er abgekühlt ist, sollte er ans Ladegerät. Lagere ihn bei etwa 20 Prozent Restladung in einem kühlen, trockenen Raum. Direkte Sonne und hohe Luftfeuchtigkeit sind Gift für seine Lebensdauer.

  • Akku nach der Fahrt erst abkühlen lassen, bevor du ihn lädst.
  • Lade am besten bei Raumtemperatur und niemals in der direkten Sonne.
  • Für die Lagerung: ca. 20 % Restladung, kühler, trockener Raum, getrennt vom E-Bike.

Unterwegs & Transport

Während Pausen sollte der Akku nicht in der prallen Sonne bleiben. Besser: abnehmen und im Schatten lagern. Auch im Auto ist Vorsicht geboten – hohe Temperaturen im Innenraum können den Akku stark belasten.

  • Vermeide es, den Akku während Pausen in der Sonne zu lassen – auch im E-Bike selbst heizt er sich auf.
  • Bei längeren Stopps: Akku abnehmen und im Schatten aufbewahren.
  • Beim Transport im Auto: Akku ebenfalls herausnehmen und vor Hitze schützen, um sowohl thermische als auch mechanische Belastung zu minimieren.

Kontrolle & Pflege

Ein Blick auf die Temperaturanzeige kann Probleme früh erkennen lassen. Bei extrem heißen Bedingungen sind mehrere kurze Etappen mit Pausen besser als eine lange Dauerfahrt. Veränderungen am Gehäuse oder der Kapazität sind Warnsignale, die ernst genommen werden sollten.

  • Temperaturanzeige des E-Bikes im Blick behalten, ungewöhnliche Werte sofort beachten.
  • Bei sehr heißen Bedingungen lieber mehrere kurze Etappen mit Pausen fahren, statt eine lange Dauerbelastung.
  • Sichtprüfung: Auf Blähungen, Risse oder Farbveränderungen achten – Anzeichen für mögliche Überhitzung oder Zellschäden.