Das Frühjahr lockt jetzt immer öfter für eine zünftige Radtour zwischen Wiesen, Wäldern und Wasser. Der Spaß im Sonnenschein lässt den Radfahrer jedoch für die wichtigen Dinge vor einer flotten Runde schon einmal blind werden. Mögliches Resultat: eine Reifenpanne unterwegs. Blöd, denn das Malheur wäre unter Umständen zu vermeiden gewesen. Damit du solch Missgeschick zukünftig vermeiden kannst, geben wir dir die Top 10 der besten Pannenschutz-Tipps fürs Fahrrad mit auf den Weg.
Die Top 10 der besten Pannenschutz-Tipps

Pannensicheren Reifen wählen
Wer um ungeplante Stopps während einer Radtour herumkommen möchte, der sollte sich auf sein Fahrrad pannensichere Reifen aufziehen. Spezielle, integrierte Einlagen, die mehrere Milimeter dick sein können, schützen zuverlässig gegen kleine Glasscherben oder Rollsplitt. Dazu setzen Hersteller wie z. B. Schwalbe oder Pirelli zusätzlich auf unterschiedliche Gummi-Mischungen bei ihren Reifen-Modellen, um die Pannenanfälligkeit zu verringern. Der Nachteil solcher Reifen: je höher der Pannenschutz, desto höher das Gewicht des Reifens. Deshalb solltest du bei der Auswahl des Reifens unbedingt auf den Einsatzzweck achten. Und: natürlich auf die richtige Größe, passend zum Laufrad.

Extra Pannenschutzband einziehen
Wer den möglichen Neukauf von zwei Reifen scheut, dem kann möglicherweise ein sogenanntes Pannenschutzband weiterhelfen. Dies ist eine Einlage, die in den Reifen zwischen Schlauch und Mantel "gelegt" wird. Ein Pannenschutzband besteht meistens aus stabilen Spezialkunststoff und kann effektiv Durchstiche von Dornen oder Glasscherben verhindern. Diese Bänder gibt es in unterschiedlichen Längen und Breiten, daher auch hier beim Kauf auf die richtige Größe für deinen Reifen achten.

Die Wahl der Fahrradschläuche
Das Angebot an Fahrradschläuchen ist groß und deshalb Unterschiede bei der Beschaffenheit vorprogrammiert. Die klassischen Butyl-Schläuche gibt es teilweise mit dickerem Material, die einen erweiterten Pannenschutz bieten sollen. Die landläufige Meinung, dünne Schläuche sind dagegen pannen-anfälliger ist nicht mehr ganz korrekt. Mittlerweile drängen Hersteller mit sogenannten TPU-Schläuchen auf den Markt. Diese Fahrradschläuche, wie der Schwalbe Aerothan, sind nicht nur wesentlich dünner und sparen ordentlich Gewicht, sondern auch strapazierfähiger und pannensicherer. Ein weiterer Nebeneffekt ist der geringere Rollwiderstand, der auch Auswirkungen auf den Fahrspaß haben kann. Nachteil TPU: Der Preis mit rund 25 Euro ein vielfaches teurer, gegenüber den herkömmlichen Schläuchen. Ganz wichtig: Achte darauf, welche Ventile du benötigst. Sie müssen durch das entsprechende Loch in der Felge passen!

Auf sorgfältige Montage achten
Wenn du Reifen und Schlauch zusammen hast, kommt die Montage auf die Felge. Dabei solltest du unbedingt auf die korrekte Montage achten. Nimm dir genügend Zeit. Das Ventil des Schlauches muss gerade und nicht schräg durch das Felgenloch geführt werden, dementsprechend auf den exakten Sitz des Schlauches achten. Ebenso darf der Schlauch nicht am Felgenrand eingeklemmt werden. Den Schlauch kannst du ganz leicht aufpumpen, zwei, drei kleine Hübe reichen. Das verhindert das Problem des Einklemmens beim Reinhebeln. Ansonsten hast du bereits die nächste Panne, bevor du überhaupt einen weiteren Kilometer gefahren bist. Achte bei Reifenhebern darauf, dass keine scharfkantigen Grate vorhanden sind, die den Schlauch aufreißen können. Dies kann bei Reifenhebern der Fall sein, die schon öfter im Einsatz waren.

Option : Tubeless fahren
In aller Munde ist der Pannenschutz durch "Tubeless", dem Fahren ohne Schlauch, dafür aber einer Dichtmilch im Reifen, die bei einem kleinen Loch durch ihre Konsistenz dieses schnell abdichtet. Doch um Tubeless zu fahren, braucht es als Voraussetzung:
- einen Reifen der TR (Tubeless Ready) oder TLE (Tubeless Easy) ist
- ein für deine Felgenbreite passendes Tubeless-Felgenband
- Spezielle Tubelessventile
- Dichtmilch
- möglicherweise einen Booster (eine Art Luftpumpe für Tubeless), um den Reifen luftdicht auf die Felge zu bekommen.
- und essenziell: ein für Tubeless geeignetes Laufrad.
Hört sich dramatisch viel und schwierig an, ist aber nach etwas Übung eine einfache Sache. Der Vorteil von Tubeless besteht nicht nur aus einem besseren Pannenschutz, sondern du kannst mit weniger Druck komfortabler fahren, dazu wird der Grip wird oft merklich besser, die Rolleigenschaften trotz weniger Druck dank des fehlenden Schlauchs ebenso. Obendrein sparst du das Gewicht der Schläuche.
Wie die Montage von Reifen und Dichtmilch funktioniert, kannst du in unserer ausführlichen Anleitung für Tubeless-Montage nachlesen, ebenso einen Vergleichstest von Dichtmilch. Das funktioniert übrigens für alle Rad-Typen auf gleiche Art und Weise.

Luftdruck des Reifens vor Fahrtantritt überprüfen
Wenn du mit wenig Druck im Reifen unterwegs bist, bist du von einer Panne mit etwas Pech nicht weit entfernt. Merke: Keine Ausfahrt, ohne kurz vorher den Luftdruck zu prüfen. Einmal schauen, ob genug Luft im Reifen ist, dauert nicht lange. Mit einer Luftpumpe mit Manometer bist du immer auf der sicheren Seite. Viele Modelle besitzen einen "Multi-Ventilkopf", mit dem du alle Arten von Ventilen bedienen kannst. Wie viel Druck dein Reifen verträgt, steht übrigens immer auf der Reifenflanke. Anschließend ein prüfender Fingerdruck auf dem Pneu und der flotten Runde steht nichts mehr im Wege.

Reifen auf kleine Steinchen oder ähnliches vor Fahrtbeginn im Mantel checken
Nicht nur bei Fahrten über Stock und Stein, sondern auch bei der Fahrt über den Radweg können sich Schmutz und Dreck zwischen dem Reifenprofil verfangen. Rollsplitt setzt sich je nach Profil gerne zwischen den Stollen fest. Durch das Rotieren und dem ständigen Druck kann das Steinchen sich immer weiter in den Pneu bohren, bis später ein Loch entsteht und du einen Plattfuß hast. Daher solltest du ebenso kurz vor jeder Fahrt einmal über deinen Reifen schauen und mögliche unliebsame Mitreisende entfernen, bevor du später auf der Hausrunde liegenbleibst.

Übermäßiges Gewicht mit Gepäck vermeiden
Ob im Alltag oder auf der langen Tour: das Fahrrad kann dir wunderbar helfen, deine Einkäufe oder dein Gepäck ganz einfach zu transportieren. Dennoch solltest du das Systemgewicht deines Rads beachten. Beispiel: Das Systemgewicht (also das zulässige Gesamtgewicht) deines Fahrrads gibt der Hersteller mit 120 kg an. Das Fahrrad selbst wiegt 10 kg mit sämtlichem Zubehör, der Fahrer 80 kg mit kompletter Bekleidung. Dann dürfen noch 30 kg Gepäck zugeladen werden. Logisch ist: je höher die Zuladung, desto mehr Belastung entsteht für das Material. Übermäßiges Gewicht des Gepäcks wirkt sich deshalb auch auf den Verschleiß der Reifen aus. Stimmt der Luftdruck dann nicht, ist der Reifen anfälliger für eine Panne. Achte deshalb darauf, dein Fahrrad beim Einkauf oder der Radreise nicht ständig mit der Zuladung überzustrapazieren.

Auf den Untergrund achten
Zugegeben: Die Straßen und Radwege sind hierzulande leider nicht immer in einem guten Zustand. Manchmal ist auch die Führung eines Fahrradwegs mit Hindernissen wie Gullydeckeln oder von Baumwurzeln aufgeworfenen Asphalts mehr als unglücklich. Dennoch versuche Gullydeckel, Schlaglöcher oder Glasscherben zu umkurven. Selbstverständlich ohne dich mit spektakulären Manövern in Gefahr zu bringen. Deine Reifen werden es dir danken und du weniger Ärger wegen unnötiger Pannen haben.

Das Kind ist in den Brunnen gefallen
Passiert dir doch eine Panne: keine Panik. Wer auf die Situation vorbereitet ist, dass trotz aller waltender Vorsicht ein Plattfuß vorkommen kann, fährt am besten. Daher ist es praktisch, immer das nötigste Pannenschutz-Set dabei zu haben. Ersatzschlauch, Schlauchflicken, Reifenheber und eine Mini-Luftpumpe sind die Helfer in der Not und brauchen in einem Satteltäschchen nicht viel Platz. Tipp: wenn du zu Hause in Ruhe an einem alten Schlauch das Anbringen der Flicken oder die Reifenmontage übst, wirst du bei einer echten Panne gelassener reagieren und schneller wieder weiterfahren können.