Viele Fahrräder – vor allem solche der sportiven Sorte wie Rennräder, Gravelbikes, Triathlonräder oder (E-)Mountainbikes – kommen ohne fest montierten Fahrradständer. Einen solchen würden viele sportliche Fahrerinnen und Fahrer wohl auch als Frevel, Stilsünde oder unnötiges Mehrgewicht empfinden. Die Folge: Das heißgeliebte Fahrrad wird immer irgendwo angelehnt – was einen vergleichsweise instabilen Stand bedeutet und an gestrichenen Wänden auf Dauer dunkle Flecken verursacht. Und dann ist da immer noch die Sorge im Hinterkopf, dass die Elektroschaltung ungeschickt angelehnt wird, eine Taste dauergedrückt bleibt und bei der nächsten Ausfahrt der Akku leer ist... Das deutsche Startup Shredbrothers aus Donauwörth möchte Abhilfe schaffen: mit dem ebenso stabilen wie mobilen Fahrradständer Bike Board One, den Bike-X bereits ausprobieren konnte.

Praxiseindrücke
Das Bike Board One sichert nach unseren Erfahrungen einen stabilen Stand bei allen Reifengrößen zwischen 25 mm und 3.0 Zoll, bei allen Laufradgrößen von 26 bis 29 Zoll. Zur Feinanpassung gibt es zwei Verstellmöglichkeiten am hinteren Klemmarm. Dank stabiler Bauweise aus vier Millimeter dickem, pulverbeschichteten Stahl und vier Heavy Duty Doppelrollen lässt sich selbst das schwerste E-Mountainbike oder E-Trekkingrad sicher abstellen und leicht manövrieren. Das Hinterrad wird dafür in einer Art Wippe eingehängt, das Bike steht "nur" mit dem Vorderrad auf dem Boden. Hebt man dieses an, kann man das komplette Rad am Sattel festhalten und einfach von A nach B schieben. Hat man den finalen Abstellort für das Bike erreicht, fixiert man mindestens zwei der vier Rollen – fertig! Ebenfalls ein denkbarer Anwendungsfall: Der eigentliche Stellplatz des Fahrrads ist sicher, das Bike muss aber regelmäßig auch in Reichweite einer Steckdose sicher hingestellt werden können, etwa zum Aufladen des E-Bike-Akkus oder – wie bei Shimanos neuer Di2 – zum Einstöpseln des Ladekabels am Schaltwerk.

Leicht ist das Bike Board One nicht: Knapp sieben Kilogramm bringt das Bike-X zur Verfügung stehende Exemplar auf die Waage. Mal eben so hochheben und irgendwohin mitnehmen fällt schwer – in der Praxis dürfte sich der Gebrauch also auf einen einzigen Standort begrenzen. Dabei profitiert man auch davon, am freistehenden Rad kleinere Reparaturen vornehmen zu können – oder von der kleinen Katzenwäsche bis zum Großputz – bei der Bikereinigung einen stabilen Stand zu haben. Wer regelmäßig selbst am Fahrrad schraubt oder seine Schaltung einstellen will, kommt um einen Montageständer dennoch nicht herum, denn das Hinterrad kann im Fahrradständer von Shredbrothers naturgemäß nicht frei drehen.
Das Bike Board One kommt weitgehend zusammengebaut, einige wenige Handgriffe müssen vor "Inbetriebnahme" selbst erledigt werden, etwa das Einhängen und Festschrauben der Wippe – mithilfe der beiliegenden Montageanleitung und mit gesundem Menschenverstand gelingt dies problemlos.
Fazit
Das Bike Board One von Shredbrothers ist ein stabiler, mobiler Fahrradständer, der in den Wochen der Nutzung als solider Begleiter überzeugte und das Vertrauen ausstrahlt, ewig zu halten. Das relativiert etwas den doch nicht unwesentlichen Preis von 129 Euro UVP.
Für wen ist das Bike Board One eine Überlegung wert? Prädestiniert sind Fahrradshops und Werkstätten, in denen häufig viele Bikes manövriert, abgestellt und präsentiert werden wollen. Auch private Nutzerinnen und Nutzer, denen es ein Dorn im Auge ist, dass ihr Rad nach Umfallern immer neue Kratzer aufweist, oder die mehrere (schwere) Räder auf engem Raum in Garage oder Keller unterbringen müssen, könnten – je nach räumlichen Gegebenheiten – über das Bike Board One nachdenken.
