Neue Studie: E-Bikes sind näher am Auto als am Fahrrad

E-Bikes als eigene Verkehrskategorie?
Neue Studie: E-Bikes sind näher am Auto als am Fahrrad

ArtikeldatumVeröffentlicht am 18.09.2025
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Mann fährt auf einem E-Bike
Foto: Westend61 / Getty Images

Eine neue Analyse der Universität Wuppertal hat das Mobilitätsverhalten von E-Bike-Fahrer*innen unter die Lupe genommen – mit überraschenden Ergebnissen. Grundlage waren Daten aus der Erhebung Mobilität in Deutschland von 2017. Bei dieser bundesweiten Befragung im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr werden Haushalte zu ihrem alltäglichen Verkehrsverhalten befragt. Ergänzt wurden diese Daten um Infos zu Steigungen, Radwegen und Nahverkehr.

Das Ergebnis: E-Bikes werden nicht wie klassische Fahrräder genutzt, sondern verhalten sich im Alltag eher wie Autos. Sie ermöglichen längere Strecken und machen schlechte Radwege weniger zum Hindernis. Während viele Radfahrende bei ungünstigen Bedingungen auf Auto, Bus oder Bahn umsteigen, bleiben E-Bike-Nutzer*innen häufiger im Sattel.

63 Prozent der E-Bike-Kilometer ersetzen Autofahrten

Besonders deutlich wird der Unterschied beim Blick auf die Alternativen. Ohne E-Bikes wären 43 Prozent der Fahrten und sogar 63 Prozent der Kilometer mit dem Auto zurückgelegt worden.

Dagegen ersetzen Fahrräder das E-Bike nur auf weniger als 20 Prozent der Strecken. "E-Bikes sind ein sehr effektiver Weg, um aktive Mobilität zu fördern – besonders dort, wo diese bisher schwer umzusetzen war", sagte Studienautor Leonard Arning der taz.

Steigungen: Das große Plus des E-Bikes

Ein wichtiger Einflussfaktor bleibt das Gelände. Je steiler die Strecke, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass vor allem ältere Menschen ein E-Bike nutzen. Genau hier zeigt sich die Stärke des elektrischen Antriebs: Auch längere oder hügelige Alltagswege werden damit machbar.

Die E-Bike-Trends 2026

Die E-Bike-Welt steht nicht still: Neue Motoren, noch cleverere Software und mehr werden dafür sorgen, dass E-Bikes smarter, vielseitiger und maßgeschneiderter werden als je zuvor. Ob urbane Pendler, sportliche Mountainbiker oder komfortliebende Tourenfahrer – es tut sich was. Ganz nebenbei verschwimmen die Grenzen zwischen Rad, Technik und digitalem Begleiter mehr denn je. Wir zeigen, worauf sich Bike-Fans freuen können:

Warum die Politik umdenken muss

Die Forschenden betonen: E-Bikes dürfen in der Verkehrsplanung nicht länger nur als "Fahrrad mit Motor" behandelt werden. Sie haben eigene Nutzungsmuster und sprechen neue Zielgruppen an.

"Sie könnten dabei helfen, dass Menschen sich gesünder und umweltfreundlicher fortbewegen", sagten die Autoren der taz. Notwendig seien deshalb eigene Förderstrategien, passende Infrastruktur und klare Regeln, die die Besonderheiten des E-Bike-Verkehrs berücksichtigen.

E-Bikes: Vom Nischenprodukt zum Massenmarkt

Als die Daten 2017 erhoben wurden, spielten E-Bikes in Deutschland noch kaum eine Rolle – weniger als ein Prozent aller Wege entfielen auf sie. Heute ist die Situation völlig anders: Der Markt boomt, E-Bikes sind längst im Alltag angekommen, die Nutzergruppe hat sich dramatisch erweitert. In diesem Sinne: Wir sind auf die Auswertung des nächsten Datensatzes, der Mobilitätsstudie von 2023, gespannt!

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