Kinder zu animieren, auf das Rad zu steigen und sie während der Fahrradtour bei Laune zu halten, ist jedoch nicht immer ganz einfach. Manchmal verfliegt die Motivation für die Kinder schneller, als man um die nächste Ecke abbiegen kann, wenn ständig knackige Anstiege auf der Strecke vorkommen. Damit der Ausflug ein voller Erfolg wird, geben wir dir Tipps an die Hand, wie solch eine Fahrradtour mit Kindern geplant werden kann. Wie können die Kinder bei Laune gehalten werden und was man möglichst vermeiden sollte, damit am Ende alle zusammen ein schönes Erlebnis hatten.

Gemeinsam ein Ziel aussuchen
Die Kinder für eine Fahrradtour zu begeistern, fällt meist leichter, wenn man sie auch bei der Wahl des Ziels einbezieht und auf ihre Wünsche eingeht. Zusammen mit Mama und Papa recherchieren, wohin es denn auf der Tour gehen könnte und was es unterwegs alles zu sehen gibt, motiviert die Kinder meist ungemein.

Streckenauswahl
Die Strecke sollte zuallererst kinderfreundlich sein. Verkehrsreiche Straßen gilt es zu vermeiden. Ruhige Radwege oder Nebenstraßen, ebenso leicht fahrbare Wald- und Feldwege sollten im Vordergrund stehen. So können die Kinder unbeschwert in die Pedale treten, ihre Verhaltens-Skills spielerisch trainieren und werden vom Straßenverkehr nicht direkt überfordert. Höhenmeter? Eher weniger, denn mehr! Denn bei Steigungen verlieren die Kleinen recht schnell die Lust am Radfahren. Das wäre schade.

Abwechslung einplanen
Wichtig ist, dass die Kinder immer wieder etwas Neues auf der Fahrradtour entdecken können. Deshalb sollte eine Strecke gewählt werden, auf der es auch immer etwas zu sehen gibt. Ob ein Stück am Fluss entlang, wo Schiffe fahren oder eine alte Burg. Oder beides miteinander kombinieren und mal mit einer Fähre auf die andere Seite des Ufers zur Burg übersetzen. So finden sich unterwegs auch immer wieder gemeinsame Gesprächsthemen und es wird nicht langweilig.

Packliste
Je nach Radtour und der Länge der Strecke haben Kinder ganz andere Vorstellungen davon, was sie denn alles so mitnehmen möchten. Eine mit den Kindern zusammen erstellte Packliste ist da eine große Hilfe. Wahrscheinlich muss da zwar einiges an Spielzeug mit, aber der ansonsten auf jedes Gramm beim Radfahren achtende Papa sollte da auch mal ein Auge zudrücken und den großen Teddy und den Fußball mit auf die Liste nehmen. Man mag es nicht glauben, wie schnell die Kinder ihre Siebensachen zusammengepackt haben können.

Ausrüstung gemeinsam checken
Die Tour steht bevor, da schaut man vorher gemeinsam auf die Ausrüstung. Ist alles in Ordnung? Funktionieren die Bremsen und das Licht? Ist die Kette in Ordnung und passt der Fahrradhelm vom letzten Jahr den schnell wachsenden Kindern noch? Wer das zusammen mit den Kindern überprüft, kann dadurch auch ihre „technische“ Neugier wecken. Am besten, man putzt auch noch gemeinsam die Räder vor der Tour. Der Stolz „mein Fahrrad“ ist jetzt Tippi-Toppi, motiviert die Kids noch ein wenig mehr.

Fahrradanhänger
Sind die Kinder noch zu klein, empfiehlt es sich, einen Fahrradanhänger nehmen oder einen Kindersitz ans Rad zu montieren. Dort sind die Kleinen sicher aufgehoben und im Fahrradanhänger auch vor der Sonne (oder Regen) gut geschützt. Genug Platz für das Lieblingskuscheltier und ein Bilderbuch sind vorhanden. Und wenn Mama oder Papa auf die freudig-quiekenden Aufrufe „schneller, schneller“ von hinten aus dem Anhänger hören und etwas kräftiger in die Pedale treten, geht es der Kinderseele gut. Weiteres Argument für solch einen Kinderanhänger: Die Kids können auch einfach vor sich hin schlummern, bis der nächste Spielplatz erreicht ist.

Pausen
Womit wir bei den Pausen wären. Davon sollten eher mehr als weniger einkalkuliert werden. So eine entspannende Pause mit kleinen Snacks und Getränken, vielleicht am seichten Bach, mit Füssen darin baumelnd ist stets ein Highlight. Ein Abenteuer- oder Wasserspielplatz ist gerade bei sommerlichen Temperaturen eine willkommene Abwechslung für Kinder. Dort können sie sich ein paar Minuten austoben oder mit Papa auf der großen Wiese etwas Fußball spielen. Eine schön gelegene Wiese lädt die ganze Familie zum Picknick ein. Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Die Kinder werden schon sagen, wann und wo sie unbedingt Pause machen wollen.

Geschwindigkeit
Wer mit Kindern unterwegs ist, sollte kein Rennrad-Tempo fahren! Auch wenn es den ein oder anderen Erwachsenen vielleicht im Fuße juckt. Die Kinder bestimmen die Geschwindigkeit der Tour! So werden unnötige und gefährliche Fahrmanöver vermieden. Wenn die Kids immer nur hinterherhecheln müssen, ist die Motivation ebenfalls schnell verflogen und das Gequengel groß. Es ist doch viel schöner, mit dem Nachwuchs nebeneinander herzufahren und über das gerade erlebte zu sprechen.

Spaß
Es sollte während der Radtour vor allem um den gemeinsamen Spaß mit der ganzen Familie gehen. Kleine Spielchen unterwegs erheitern die Gemüter ungemein. Vielleicht plant man eine kleine Challenge mit ein und baut auf einem einsameren Abschnitt einen kurzen Slalom-Parcours aus einem Blätterhäufchen auf und wer zuerst ein Häufchen mit den Reifen berührt, hat verloren. Dem Gewinner winkt eine Extraportion Eis. So hält man die Kinder bei Laune.

Mehrtagestouren
Bei einer Übernachtung oder einer Mehrtagestour mit Kindern sollte unbedingt auf die Art der Unterkunft geachtet werden. Ein Bauernhof mit vielen Tieren zum Beispiel bietet den Jüngsten einen weiteren Abenteuerspielplatz und viel Abwechslung. Auch eine Jugendherberge, in der man abends zusammen mit der Familie den Kickertisch glühen lassen kann, ist eine gute und meist günstige Übernachtungsmöglichkeit, bevor es am nächsten Tag leider wieder nach Hause geht.