Bußgelder für Beleidigungen im Verkehr – Was kosten Schimpfworte?

Strafen im Straßenverkehr: Was kostet ein falsches Wort?
Kampfzone Straßenverkehr: Bußgelder für Beleidigungen auf einen Blick

Zuletzt aktualisiert am 15.01.2024
Forcing the right of way on the road
Foto: iStockphoto

Unterwegs auf zwei Rädern erleben wir oft Momente, die uns die Zornesröte ins Gesicht treiben. Doch Vorsicht: Eine lautstarke Beschimpfung oder eine unbedachte Geste können mehr als nur ein schlechtes Gewissen nach sich ziehen. Eine neue Studie der Unfallforschung der Versicherer zeigt: Aggressivität im Verkehr nimmt zu, und die Gesetze greifen hart durch.

Gesetzliche Grundlagen: Nicht nur Worte zählen

Sabine Brandl, Juristin bei der ERGO Rechtsschutz Leistungs-GmbH, erklärt, dass nach § 1 der Straßenverkehrsordnung (StVO) jeder Verkehrsteilnehmer – und ja, das gilt auch für uns Radfahrer – zur gegenseitigen Rücksichtnahme verpflichtet ist. Beleidigungen sind also ein No-Go. Und gemäß § 185 des Strafgesetzbuchs (StGB) können sie sogar strafrechtliche Konsequenzen haben, wie Geld- oder sogar Freiheitsstrafen.

Was kostet ein "Dumme Kuh"?

Du denkst jetzt vielleicht: "Ist doch nur ein Wort!" Aber die Gerichte sehen das anders. Die Strafen für Beleidigungen im Straßenverkehr sind vielfältig und hängen von der Schwere des Vorfalls ab. Ein einfaches "Dumme Kuh" oder ein "Leck mich doch" kann dich 300 Euro kosten. Und den Mittelfinger zu zeigen? Das kann bis zu 4.000 Euro teuer werden! Übrigens, selbst die Androhung einer Beleidigung kann als strafbar angesehen werden.

Wie du dich verhalten solltest

Wenn du beleidigt wurdest, hast du drei Monate Zeit, einen Strafantrag zu stellen. Aber Achtung: Eine bloße Anzeige reicht nicht. Die Juristin der ERGO empfiehlt, eine detaillierte Beschreibung des Täters anzugeben und, falls möglich, Zeugenaussagen zu sammeln. Aber Vorsicht beim Fotografieren oder Filmen – das kann rechtlich heikel sein.

Unser Tipp: Keep Cool!

Unsere Empfehlung? Bleib cool und such lieber nach friedlichen Lösungen. Das spart Nerven, Geld und fördert ein besseres Miteinander auf den Straßen.

Quelle: Pressemitteilung der ERGO Rechtsschutz Leistungs-GmbH.