Die Bundesregierung möchte aufgrund der erhöhten Unfallzahlen gerade mit Pedelecs bald Blinker an allen Fahrrädern erlauben. Dies ergab die Antwort auf eine parlamentarische Anfrage. Die Rheinische Post berichtete zuerst über die neue, mögliche Verkehrsnovelle.
Eine Sprecherin des Bundesverkehrsministeriums teilte am heutigen Donnerstag mit, "die Neuregelung sei im Zuge einer Neufassung der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung geplant." Das Ministerium hat Sorge wegen der steigenden Anzahl von Unfällen, gerade im Zusammenhang mit Pedelecs.
Musste der Radfahrer beim Abbiegen bisher immer ein Handzeichen geben, konnte dies durchaus zu brenzligen Situationen im Straßenverkehr kommen, da dazu eine Hand vom Lenker genommen werden muss. Die Erlaubnis nun Blinker als Handzeichen optional zu ersetzen, kann solche Situationen verhindern und entschärfen, weil das Fahrrad sicherer geführt werden kann.
Bisher waren Blinker nur bei Spezialfahrrädern, wie mehrspurigen Rikschas oder anderem Aufbau erlaubt. Der Rheinischen Post sagte Roland Huhn, Rechtsexperte des ADFC: "Fahrtrichtungsanzeiger sind vor allem bei Dunkelheit besser erkennbar als das Handzeichen und bleiben auch tagsüber während des gesamten Abbiegevorgangs wirksam, bei dem oft beide Hände zum Betätigen der Bremsen benötigt werden."
Dagegen sagte der verkehrspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Stefan Gelbhaar: "Normale Straßenräder seien für Blinker zu schmal. Die Richtungsanzeige könne kaum wahrgenommen werden. Sinnvoller für mehr Sicherheit seien stattdessen "gute Radverkehrsinfrastrukturen und angemessene Geschwindigkeiten. Gerade innerorts hilft Tempo 30, das Unfallrisiko und Unfallschäden deutlich zu reduzieren."