Fahrrad-Infrastruktur: Es geht auch spektakulär

Fahrrad-Infrastruktur: Wie cool ist das denn?
Ziemlich abgefahren

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Zuletzt aktualisiert am 10.09.2024
Ziemlich abgefahren
Foto: ipv Delft

Was in Sachen Radinfrastruktur alles möglich ist, zeigt ein Blick in die Welt: Natürlich ist Dänemark bei unseren Beispielen dabei, aber auch China und die Niederlande. Deutschland darf natürlich auch nicht fehlen.

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Rasmus Hjortshøj/Coast, Kopenhagen
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ipv Delft
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DISSING + WEITLING, Foto: Ma Weiwei
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sbp / gmp
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Kolb Ripke Architekten
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schneider+schumacher Architekten, JÖRG HEMPEL
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Visit Limburg; Lenss Architecten

Was zeichnet gute Fahrrad-Infrastruktur aus?

Fahrrad-Infrastruktur muss nicht immer spektakulär wie in den sieben Beispielen aussehen, sollte aber durch alle Radfahrenden unabhängig von Alter und Fähigkeiten intuitiv und sicher nutzbar sein. Die Radwege sollten qualitatv hochwertig sei, am besten keine Lücken aufweisen und natürlich auch breit genug sein, damit Überholvorgänge möglich sind, mehrspurige Fahrräder Platz finden oder damit Radfahrende auch nebeneinaner fahren können. Kurzum: Rad-Infrastruktur braucht Platz. So definiert es der ADFC passend.

Muss man den Radverkehr vom Autoverkehr trennen?

Auch hierzu vertritt der ADFC eine eindeutige Meinung, schlägt in seinen Leitlinien vor, "dass Radfahrende bei wenig Autoverkehr oder Verkehrsberuhigung und Geschwindigkeiten bis 30 km/h im Mischverkehr fahren. Bei Geschwindigkeiten über 30 km/h und auf Straßen mit Tempo 30 und viel Autoverkehr sind sie auf Radfahrstreifen unterwegs. Auf baulich getrennten Wegen fahren sie bei Geschwindigkeiten über 50 km/h."

Wie viel muss man für gute Rad-Infrastruktur ausgeben?

Gute Fahrrad-Infrastruktur entsteht nicht von alleine. Sie braucht Politiker, die den Willen haben, den Radverkehr nach vorne zu bringen, sie braucht Engagement der Bürger und am Ende braucht es in den jeweiligen Budgets der Verantwortlichen ein ordentliches finanzielles Polster, um gute Infrastrukturen für Radfahrende zu realisieren. Der ADFC geht von 30 Euro pro Einwohner aus.

Wie viel investieren deutsche Städte in den Radverkehr?

Greenpeache fand für das Jahr 2018 folgende Pro-Kopf-Ausgaben für den Radverkehr in sechs deutschen Großstädten heraus:

  • Stuttgart 5 Euro
  • Berlin 4,70 Euro
  • Frankfurt 4,30 Euro
  • Köln 2,80 Euro
  • Hamburg 2,90 Euro
  • München 2,30 Euo

Im Vergleich dazu wirken die Zahlen aus Amsterdem (11 Euro) und Kopenhagen (35,60 Euro) nahezu wie von einem anderen Stern. Bemerkenswert: Kopenhagen liegt nur knapp über der vom ADFC in den Raum gestellten Pro-Kopf-Ausgabe für guten Radverkehr.