Hart oder zart: Gravelparadies SalzburgerLand

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In sieben Etappen durchs SalzburgerLand
Auf die zarte Tour: Gravelparadies SalzburgerLand

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Veröffentlicht am 01.05.2025

"Steht ihr mehr auf die harte oder die zarte Tour?" Diese Frage müssen Leon und Matthias klären, ehe sie sich zur Entdeckungsreise durch das SalzburgerLand auf ihre Gravelbikes schwingen. Denn "Die Zarte" und "Die Harte" heißen die beiden Varianten der neuen, mehrtägigen Gravel-Route durch diese sportliche Region in Österreich. Die harte Variante richtet sich, der Name lässt es erahnen, eher an ambitionierte Gravelbiker:innen. Mit über 650 Kilometern und 12 000 Höhenmetern stellt sie die Beine vor eine amtliche Aufgabe. "Ich dachte, wir genießen vor allem die Landschaft in den Alpen. So von wegen raus aus dem Alltag und einfach eine schöne Zeit auf dem Gravelbike verbringen", erklärt Leon. "Also die Zarte", folgert Matthias messerscharf. Leon nickt.

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Doch Obacht! Vielleicht klingt der Ausdruck "zart" harmloser, als sich die entsprechende Rundtour tatsächlich gestaltet. Immerhin sind auch hier in Summe etwa 460 Kilometer und 7000 Höhenmeter zu bewältigen. Das ist zwar weniger als bei der harten Variante. Aber wer will, kann auch "Die Zarte" sportlich angehen und in weniger als den empfohlenen sieben Tagesetappen zurücklegen.

Seen, Almen und die mal eher sanften und mal mächtigen Berge: Die Gravelbike-Tour durch das SalzburgerLand bietet von allem etwas.

Ganz gleich welche der beiden Varianten in welchem Tempo absolviert werden soll: Start und Ziel des mehrtägigen Abenteuers ist auf jeden Fall Salzburg. Die Geburtsstadt eines gewissen Wolfgang Amadeus Mozarts liegt am Rand der Alpen und begeistert mit ihrem umfassenden kulturellen Angebot. Im Sommer beleben etwa die Festspiele die altehrwürdige Stadt. Aber auch außerhalb der Festspielzeit herrscht am Fuße der Festung Hohensalzburg stets ein reges Treiben. So auch, als Matthias und Leon zu ihrem Bikepacking-Trip aufbrechen wollen.

Die Stadt hinter sich lassen

An den Ufern der Salzach tummeln sich Besucher und Einheimische, die Gassen sind voller Touristengruppen. Auch wenn sich Salzburg beschaulich klein gibt, ist es doch eine Weltstadt. Für die beiden Gravelbiker aber geht es raus aus dem Trubel: "Lass uns starten, die Berge warten", reimt Matthias. Schon nach wenigen Warm-up-Kilometern beginnt das alpine Abenteuer. Über ein paar kurze Rampen geht es direkt in die Osterhorngruppe. Der Gebirgszug vor den Toren Salzburgs ist bei den urbanen Locals besonders beliebt. Vorbei am Hintersee geht es über ein wunderschönes Tal zur Hatzn- und Schafbachalm. "Zeit für eine Pause", entscheidet Matthias. Als Leon erwidert, dass er noch genug Power für die Kilometer bis zum ersten Etappenziel habe, entgegnet Matthias nur: "Du wolltest Genuss. Du bekommst Genuss!" Kurz darauf sitzen die beiden vor der wunderschön gelegenen Almhütte und genießen frischen Apfelstrudel aus dem Holzofen und Buttermilch von den Kühen nebenan.

Die Berggipfel werden höher und schroffer. Bald sind sie von einer Schneedecke überzogen. Über 3000 Meter reichen die Erhebungen.

Die letzten Kilometer zum Fuschlsee gehen die Sportler gemütlich an. Nach dem kurzen Anstieg über das Perfalleck stehen sie am Ufer des türkisblauen Sees. Den Tag lassen sie auf der Terrasse des Rennrad- & Triathlonhotels Jakob ausklingen. "Morgen müssen wir früh los", erkennt Leon beim Blick auf die Daten der zweiten Etappe. Mit der Postalm wartet nicht nur die größte Almregion Österreichs, es gilt auch, ordentlich Höhenmeter zu bewältigen.

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Mit den ersten Sonnenstrahlen klicken die Radschuhe in die Pedale ein. Am Wolfgangsee entlang rollen die beiden Abenteurer zur Postalmstraße. Ab hier geht’s bergauf, durch zahllose Serpentinen windet sie sich in die Höhe der weitläufigen Almlandschaft. Dort erwartet die Besucher ein herrlicher Blick über die Berge in der Umgebung. "Da hinten ist der Dachstein", ruft Matthias und zeigt auf den Berg mit seinen markanten Schnee- und Gletscherfeldern. Nach ein paar Extrametern über Schotterstraßen geht es in die Abfahrt. Die alte Postalmstraße führt durch ein tiefes Tal in den Tennengau.

Die südlich von Salzburg gelegene Region markiert den Eintritt in die hohen Berge der Alpen. Entlang der rauschenden Lammer pedalieren Matthias und Leon nach Annaberg, Ziel der zweiten Etappe. "Guck mal, im SalzburgerLand ist der Wintersport selbst im Sommer präsent", sagt Leon. Von einem Plakat lacht Marcel Hirscher. Der Olympiasieger und Weltmeister lernte in Annaberg das Skifahren und legte hier den Grundstein für seine Erfolge.

Abwechslungsreiche Strecken

Unsere beiden Gravelbiker sind mittlerweile voll auf den Geschmack gekommen. Trotz vollkommener Tiefenentspannung blitzt immer öfter der sportliche Ehrgeiz durch. "Was wäre, wenn …?", prescht Matthias am nächsten Morgen vor. "Habe ich auch gerade gedacht", fällt ihm Leon ins Wort. Die beiden kennen sich einfach zu gut. "Also abgemacht. Wir fahren die beiden nächsten Etappen an einem Tag", bringt Matthias den Gedanken zu Ende. Sie starten von Annaberg und fahren über Radstadt nach Sankt Johann in Salzburg. Über gut ausgebaute Forststraßen führt die Strecke weiter am Dachstein vorbei nach Flachau. "Wir nennen die Etappe ‚Von Skistar zu Skistar‘", entscheidet Leon. Denn Flachau ist der Heimatort von Hermann Maier. Der erfolgreiche Skifahrer der 1990er und 2000er Jahre ist seit seinem heroischen Sturz und der anschließenden Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 1998 in Nagano als "Herminator" bekannt.

Heroisch bezwingen Matthias und Leon den steilen Anstieg hoch zum Sattelbauer, der mit einem Ausblick zu den Südwänden des Dachsteins und der Bischofsmütze entschädigt. Nach kurzer Kohlenhydratkur im urigen Berggasthof heißt es für den Rest des Tages: Kilometer machen. Anspruchsvolle Anstiege sind bis Sankt Johann Mangelware, ausgedehnte Flachpassagen führen zum Etappenziel.

Der vierte Tag beginnt, wie der dritte geendet hat: mit flachen Tourenabschnitten durch das breite Salzachtal. Matthias und Leon folgen dem Fluss immer weiter in den südlichen Teil des SalzburgerLandes. Die Berggipfel werden höher und schroffer. Bald sind sie von einer weißen Schneedecke überzogen. Bis über 3000 Meter reichen die höchsten Erhebungen. "Ganz so weit nach oben geht es für uns aber nicht", beruhigt Leon seinen Gravelbike-Partner. Beim Zeller See legen sie eine Rast ein. Aus dem Brunnen sprudelt frisches Quellwasser. Dann heißt es aufsatteln und weiter nach Mittersill. Im Hochsommer ist der See eine gute Gelegenheit, die geschundenen Beine zu kühlen oder gar einen kurzen Sprung in das Gebirgswasser zu wagen. Zu Beginn der Fahrradsaison bringt allerdings schon der Blick auf das Gletscherskigebiet Kitzsteinhorn genug Abkühlung.

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Nach den vielen Kilometern im flachen Salzachtal wird es am nächsten Tag Zeit, wieder Höhe zu gewinnen. Mit ihren 1400 Höhenmetern ist die Etappe von Mittersill nach Saalbach die Königsetappe der zarten Tour. "Zum Glück müssen wir nicht links hoch", bemerkt Matthias beim Start in aller Früh. Richtung Süden nämlich verläuft der Nationalpark Hohe Tauern, der einige der höchsten Berge Österreichs umfasst. Richtung Norden hingegen liegen die Pinzgauer Grasberge. Im Zentrum der sanften Gebirgsgruppe befindet sich das Bike-Eldorado Saalbach Hinterglemm – das Tagesziel der beiden. Die unzähligen Bike-Strecken dort erfreuen sich mittlerweile auch in der Gravelbike-Szene immer größerer Beliebtheit.

Die Anstiege dürfen auch mal herausfordernd sein

Vorbei am Skiort Kitzbühel fahren Leon und Matthias Richtung Fieberbrunn, einem der bekanntesten Langlaufzentren in Österreich. Jetzt ist es nicht mehr weit bis nach Saalbach Hinterglemm, dem "Home of lässig". Doch vorher wartet noch der Anstieg zum Spielberghaus. Er treibt zum Ende des Tages noch ordentlich den Schweiß ins Gesicht. "Die ersten Kilometer sind etwas steiler, aber oben wird der Schotterweg flacher", weiß Matthias. Am Spielberghaus kommt man in der Regel nicht vorbei, ohne der Familie Höll einen kurzen Besuch abzustatten. Die zweifache MTB-Downhill-Weltmeisterin Vali Höll ist hier aufgewachsen und hat vor den Toren des elterlichen Betriebs ihre ersten Runden mit dem Bike gedreht. Wenn sie nicht gerade mit dem Weltcup-Tross durch die Welt tourt, stehen die Chancen gut, sie hier oben anzutreffen.

Die letzte Etappe führt die Biker über stolze 107 Kilometer von Saalbach zurück nach Salzburg. Die Strapazen der vergangenen Tage stecken ihnen in den Knochen. Die ersten Kilometer durchs Glemmtal sind zäh. Doch dann kommt die Sonne und wärmt ihre müden Muskeln. Von Saalfelden führt die Tour vorbei am imposanten Steinernen Meer nach Lofer und weiter durch Bayern Richtung Salzburg. Meist geht es flach durchs Tal entlang der wilden Saalach. Doch auch die eine oder andere Steigung gilt es zu bewältigen. Plötzlich ruft Leon: "Ich sehe die Festung Hohensalzburg!" Die finalen Kilometer rollen die Abenteurer mit erhobenen Köpfen über flaches Terrain. Geschafft! Sechs Tage SalzburgerLand pur. Ein wahrer Genuss. Auch wenn’s manchmal in der Wade zwickte.

Tipps zum Erleben

Lakes ’n’ Knödel
Das Gravelbike-Etappenrennen beginnt in Fuschl am See und endet gut 725 Kilometer und 14 000 Höhenmeter später am Bodensee. Zum Start geht es durch das Salzkammergut und die Stadt Salzburg. lakesnknoedel.com

Salzburg
Wer für den Gravelbike-Urlaub ins SalzburgerLand reist, muss natürlich auch einen Besuch in Salzburg einplanen. Die Stadt bezaubert nicht nur mit ihrem reichen kulturellen Erbe und der traumhaften Lage am Fluss und am Fuße der Berge. Im Hochsommer verwandelt sich Salzburg zur Festspielstadt. Aber auch das restliche Jahr über gibt es eine Menge zu entdecken. Nicht nur per Fahrrad. salzburg.info

Gletscherregion Kitzsteinhorn
Schnee und Eis mitten im Sommer? Am Kitzsteinhorn auf fast 3000 Meter halten sich auch in der warmen Jahreszeit noch letzte Schnee- und Eisfelder. Die Gondelbahn befördert die Besucher bequem in die Höhe. Wer will und kann, fährt mit dem Mountainbike über die Downhill-Strecken wieder bergab. kitzsteinhorn.at

Tipps zum Entdecken

Fakten

Das SalzburgerLand liegt in der Mitte Österreichs und grenzt im Norden an Deutschland. Hauptstadt ist die Stadt Salzburg. Während die nördlichen Bereiche eher hügeligen Charakter aufweisen, dominieren im Süden die teils mehr als 3000 Meter hohen Gipfel der Tauern. Neben den Bergen prägen die vielen Seen und Flüsse das Landschaftsbild. Das Salzkammergut ist für seine glasklaren Seen bekannt und im Sommer Anziehungspunkt für viele Urlauber:innen.

Kulinarische Tipps

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Aus Quellwasser

Das Mandlberggut in Radstadt produziert Liköre und Schnäpse aus frischem Quellwasser.

Hausbrauerei

Im Restaurant Bräurup in Mittersill passen Fisch und Bier wunderbar zusammen.

Fischerei Fuschlsee

Am Ufer gibt’s Fisch aus dem See. Etwa geräucherte Forellen und Saiblinge.

Anreise

Bahn: Ab Frankfurt/Main geht es in gut fünf Stunden mit Umstieg in München nach Salzburg.

Auto: Ab Frankfurt/Main geht es über A3, A9 und A8 in rund sechs Stunden über München nach Salzburg.

Beste Reisezeit

Die ideale Zeit für die Etappen-Tour mit dem Gravelbike reicht von Mitte Mai bis Mitte September, an warmen Herbsttagen durchaus auch bis in den Oktober.

Infos zu den Touren

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Die Zarte / 🏁 460 km / 🏔 6700 Hm

Die Bikepacking-Tour für den "sportlichen Genuss" ist auf fünf bis sieben Tage ausgelegt. Sie führt mit zahlreichen Highlights durch die Regionen im SalzburgerLand. An allen Etappenorten stehen dabei ausgewiesene Bike-Hotels zur Verfügung.

Route: Salzburg – Fuschl am See – Annaberg i. Lammertal – Radstadt – St. Johann i. Salzburg – Mittersill – Saalbach – Salzburg

Die Harte / 🏁 650 km / 🏔 12400 Hm

Die Runde nimmt so ziemlich alles mit, was das SalzburgerLand zu bieten hat. Wer sie per Gravelbike in Angriff nimmt, sollte zehn bis zwölf Tage einplanen, um das Erlebnis genießen zu können.

Route: Salzburg – Strobl – Annaberg im Lammertal – Radstadt – St. Michael im Lungau – Oberdrauburg – Heiligenblut – Zell am See – Saalbach – Saalfelden – Salzburg

Hier ist der Link zu den Touren: SalzburgerLand