Gravelbike Storck Grix. Pro 2 mit Federgabel und Dropper Post

Mehr Komfort beim Gravelbike Grix. Pro 2 von Storck
Storck Grix. Pro 2 mit Federgabel und Dropper Post

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Veröffentlicht am 15.02.2024

Das Storck Grix. Pro 2 ist schon seit einigen Jahren das Gravelbike-Modell im Stall des Herstellers aus Idstein und erfreut sich in der Szene großer Beliebtheit. Die Vielseitigkeit dieses Bikes gilt als Pluspunkt bei den Kunden. Trotz einer von Storck eher bekannt sportlichen Sitzposition ist das Grix. Pro 2 genauso langstreckentauglich und für aufregende Abenteuer auf schottrigem Untergrund geeignet wie für flinke Race-Events. Das liegt daran, dass das Bike alle Voraussetzungen mitbringt, die es für Bikepacking-Touren benötigt. Zahlreiche Montagepunkte am Rahmen und an der sonst üblichen starren Gabel lassen ausgedehnte Touren mit Gepäck zu.

Grix. Pro 2 mit Federgabel

Jetzt lässt sich das Grix.Pro 2 als zusätzliche Version sogar mit einer Fox Factory 32-Taper Cast-Federgabel mit 40 mm Federweg und Kabolt-Steckachse, sowie Fox Transfer SL Dropper Post mit 70 mm Hub beim Storck-Händler vor Ort konfigurieren, ohne dass das Bike eine spezielle Modellbezeichnung hat. Auf der Website des Herstellers steht diese Information (noch) nicht. Wir konnten dieses Modell für erste Eindrücke bereits fahren und klären euch auf.

Was bringt eine Federgabel am Gravelbike?

Logischerweise mehr Fahr- und Dämpfungskomfort. Kleine Unebenheiten auf der Schotterpiste werden einfach weggebügelt. Sie hilft ebenso, Ermüdungserscheinungen in den Armen, Rücken und Schultern vorzubeugen. Zu beachten ist jedoch, dass sich durch die Federgabel die Geometrie des Bikes leicht verändert und der Fahrer beim Grix. Pro 2 dadurch etwa 1,5 cm aufrechter sitzt. Hört sich nicht nach "viel" an, ist aber ein nicht zu verachtender Faktor. Wir konnten uns im direkten Vergleich, indem wir das Serienmodell neben dem Testbike stellten, davon überzeugen. Das darf nicht missverstanden werden, die Sitzposition wurde bei beiden Rädern als angenehm empfunden, mit leichter Entspannung der Sitzgeometrie bei der Version mit Federgabel.

Eindrücke

Über Münchens Kopfsteinpflaster zu fahren, birgt nicht das schönste Erlebnis. Die Federgabel, deren sogenannte Kashima-Beschichtung übrigens in Bezug auf Haltbarkeit, Härte und Reibwert als äußerst hochwertig gilt, verrichtete ihren Dienst dort jedoch souverän und machte das Geruckel leicht erträglich. In Kurven und auf ruppigem Waldwegen ist das Ansprechverhalten herrlich direkt. Die Traktion war ausgezeichnet. Deutlich zu spüren: die Federgabel ist optimiert für leichte und kurze Federwege, wie es sie gerade am Gravelbike benötigt. Wer gerne mit Komfort unterwegs ist, der ist mit der Federgabel also gut aufgehoben. Der Druckstufeneinsteller am rechten Gabelholm lässt sich übrigens in drei Stufen einstellen: Firm, Medium und Open. Wobei Firm nicht heißt, dass sich überhaupt nichts mehr bewegt, sondern der Fahrer bei Federgabeln mit einer möglichen, leichten Toleranz rechnen muss.

Federgabel für wen?

Letztlich muss der Fahrer selbst entscheiden, wozu er das Grix. Pro 2 nutzen möchte. Wer viel und gerne Bikepacking-Touren macht, der wird die Starrgabel mit den vielen Anbaumöglichkeiten bevorzugen. Derjenige, der lieber auf Race und gelegentlichen Touren steht, also beide Welten bedienen möchte, für den könnte die bei Bedarf feststellbare Federgabel eine Option sein.

Option Dropper Post

Eine weitere Option zu mehr Komfort besteht durch eine Fox Transfer SL Factory Kashima Dropper Post mit 70 mm Hub. Damit kann es im Gelände richtig rundgehen. Zu bedienen ist sie mit einem kleinen Schalter auf der Innenseite des linken Schalt- und Bremsgriffs. Die Dropper Post ist unauffällig während der Fahrt, aber punktgenau einsatzbereit, wenn sie gebraucht wird. Das Grix wird durch die Kombination von Federgabel, Dropper Post und dem bequemen Fizik Terra Argo X5-Sattel zur komfortablen Sportskanone, die einem ein Grinsen ins Gesicht zaubert.

Das Grix. Pro 2 ist generell kein Schwergewicht, das zusätzliche Gewicht der Federgabel von 1226 g und das der Dropper Post von 327 g muss man aber dagegen rechnen. So wiegt das Gravelbike in Größe M mit diesen beiden Komponenten gemessene 9,8 kg. Da wäre es schön, wenn zum Ausgleich direkt leichtere Laufräder als die aus Aluminium bestehenden DT Swiss G1800 genommen werden würden. Die sind zwar sehr robust, bringen aber Gewicht mit auf die Waage.

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Thomas Terbeck

Die Serienausstattung

Die weitere Ausstattung ist identisch mit dem Serien-Modell des Grix. Pro 2, wie zum Beispiel die griffigen Schwalbe G One Bite-Reifen mit 40 mm Reifenbreite. Möglich sind Reifen bis 50 mm Breite, womit der Fahrkomfort noch weiter gesteigert werden kann. 650b-Bereifung ist wiederum wahlweise mit den hauseigenen Zeitjäger 40G-Carbon-Laufrädern für 27,5" möglich.

Geschaltet haben wir mit der elektrischen Sram Rival eTap AXS 1×12 und 10-44er Kassette. Mit der Übersetzung ist man für alle Verhältnisse gut aufgestellt, die Schaltvorgänge waren knackig. Gut: der Rahmen ist auch für 2fach-Umwerfer ausgelegt.

Die Bremse packte mit 160 mm Bremsscheiben vorn und hinten kräftig zu und ließ beim Bremsverhalten keine Wünsche offen. Ebenso fiel das hervorragende, sichere Handling des Gravelbikes auf. Jeder Lenkbewegung wurde präzise gefolgt, ohne schwammig zu sein. Dazu passte der griffige Lenker, der im Unterlenker ohne viel Flare auskommt und am Oberlenker gut in der Hand liegt.

Kostspielig

Der reguläre Preis des Grix. Pro 2 liegt bei 4299 Euro. Wer den zusätzlichen Komfort der Federgabel haben möchte, muss dann 4999 Euro auf den Ladentisch legen. Kommt die Dropper Post hinzu, werden weitere 519 Euro UVP fällig. Die Zeitjäger 40G-Carbon-Laufrädern schlagen mit 500 Euro UVP zu Buche.

Fazit

Für komfortorientierte Fahrer ist die Option einer Federgabel am Grix. Pro 2 eine gute Investition. Die Fox Factory 32-Taper-Cast-Federgabel verrichtete ihren Dienst einwandfrei, nur die Firm-Stellung war bei dem Testbike nach unserem Geschmack etwas zu weich. Das Mehrgewicht der Federgabel spürt der Fahrer erfreulicherweise nicht zu sehr, das Grix bleibt immer noch flott, agil und wendig. Das Fahrverhalten ist ausgezeichnet. Prima. Dennoch besteht Gewichts-Tuning-Potenzial an den Laufrädern.

Die Dropper Post ist zwar ein nettes "Nice-To-Have", aber in unseren Augen nicht zwingend erforderlich. Da dürften die Zeitjäger-Laufräder einen höheren Mehrwert bieten.

Die Verarbeitung und Ausführung des Carbonrahmens ist top, modern und durchdacht. Die vielen Anbaumöglichkeiten sind ein großer Pluspunkt dieses Bikes. Die Sitzgeometrie spricht viele Radfahr-Typen an, da sie eine gute Mischung aus Race und Komfort bietet. Dazu trägt sicherlich die Möglichkeit bei, dicke Gravel-Pneus bis 50 mm zu montieren oder sogar bei Bedarf einen Rennrad-Laufradsatz. Die Vielseitigkeit mit diesen Komfort-Elementen ist der Trumpf des Grix. Pro 2.